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BAD IN zwei TAGEN

Ohne das SHK-Handwerk

Geht das? „Neues Bad in zwei Tagen, aber ohne SHK-Fachhandwerker“, das haben wir in der SBZ 5-2019 beschrieben. Lässt sich ein Bad industriell vorfertigen und in einem Tag montieren wie eine Küche? Kann der Stand der Technik digital all das abbilden, was heute handwerklichen Bäderbau im Bestand und im Neubau ausmacht – vom Aufmaß über komplexe Planung bis hin zur Realisierung? Und welche Folgen hat das für die SHK-Branche? Wir haben dazu viele Reaktionen aus dem Kreis der Handwerker erhalten – und freuen uns über weitere Meinungen an leserforum@sbz-online.de Hier eine Auswahl:

Mit dem Artikel wurde eine betrachtenswerte Entwicklung angesprochen. Ich meine, dass die ausführenden Menschen darin eine große Rolle spielen müssen: der Handwerksmeister und die Monteure, die ins Haus kommen und zu denen der Kunde einen persönlichen Kontakt hat. Jedoch kommen gerade in Großstädten und Ballungszentren mehr und mehr digitale Modelle zum Zuge, sie werden sicher einen Teil des Marktes für sich beanspruchen. Der Kunde kennt seinen Handwerker dann nicht mehr aus einer gewachsenen Beziehung heraus. Und er erfreut sich am digitalen Angebot und dem günstigeren Preis. Bauen ist ja nicht nur wegen der Grundstücke teuer, sondern auch wegen der Gewerke, wie Professor Horst Wildemann in dem Artikel sagt.

Ludwig Koschier

83404 Ainring

Ich finde den Artikel in der SBZ super, treffend, richtig, es werden sich viele aufregen. Wir denken auch schon lange in diese Richtung, machen daher ja auch schon seit Jahren fugenfreie Bäder mit Platten statt Fliesen (der Zug, auf den im Moment viele Hersteller aufspringen). Leider haben wir es bisher kaum geschafft, mal von Herstellern wahr- und ernst genommen zu werden, um diese Entwicklung voranzutreiben. Bis auf einen, bei dem wir kleine Produktideen platzieren konnten. In der Regel sind die sehr ängstlich und wollen nichts probieren. Statt einem Scanner (weil sehr teuer) haben wir uns jetzt ein 3D-Laser-Aufmaßsystem zugelegt, mit dem wir gerade anfangen zu üben. Ein Bad in einer Woche haben wir schon realisiert, ich möchte es aber noch schneller hinbekommen.

Michael Kuhr

26871 Papenburg

Der Beitrag „Neues Bad in zwei Tagen – aber ohne SHK- Fachhandwerker“ hat mich schon sehr nachdenklich gemacht. Sicher war das auch beabsichtigt. Was ich darüber denke: Nun ja, die Digitalisierung wird uns alle treffen. Sie ist nicht aufzuhalten und wird in allen Bereichen unser Leben verändern. Ich möchte es mal vergleichen mit dem Einzug der Elektrizität. Auch hier gab es zwei Lager. Die einen meinten, Elektrizität sei gefährlich. Und die anderen meinten, das sei ein Geschenk Gottes. Ich denke, dass sicher ist, einiges von diesem Szenario wird kommen. Es wird nicht überall umsetzbar bzw. sinnvoll sein. Gerade in älteren Gebäuden, wo die komplette Leitungsinstallation erneuert werden muss, wird der klassische Fachhandwerker seine Berechtigung nicht verlieren – mit seinen Erfahrungen im Umgang mit den komplexen Anforderungen im und am Bau.

Gut beraten ist der Kollege, der sich informiert, weiterbildet und seine eigene Position am Markt jetzt und in Zukunft im Auge behält. Auch wenn viele Kollegen sagen werden, für mein Unternehmen und so lange ich noch tätig bin, muss ich nicht mehr auf 3D-Scanner setzen. Der Zollstock oder auch mein kürzlich erworbenes Lasermessgerät reichen aus. Nein, wir haben eine Verantwortung für den Nächsten, der unseren Betrieb weiterführen soll. Er sollte mit gutem Rüstzeug weitermachen können und nicht wie „Phönix aus der Asche“ aufsteigen müssen.

Ulf Ender

Obermeister der SHK Innung Königs Wusterhausen

15749 Mittenwalde

Na ja, das Konzept ist fertig, es muss nur noch jemand umsetzen. Und auf diversen Onlineportalen kann der Verbraucher sich dann den günstigsten Handwerker heraussuchen.

Gerald Löser

95659 Arzberg