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Dezentrale Lüftung von Schulen und Kindertagesstätten

Schullüftung einfach nachrüsten

Inhalt

Klassenräume müssen unterschiedliche Anforderungen erfüllen: eine energieeffiziente Beheizung, hohe Luftqualität sowie gute visuelle und auditive Bedingungen. Hierzu gehört die Vermeidung von Blendung durch einfallendes Sonnenlicht und der Schutz vor Lärmeinträgen aus der Umwelt oder aus Nachbarklassen. Dazu kommen kurze Nachhallzeiten für eine gute Sprachverständlichkeit.

Darüber hinaus sind die inneren Lasten störungsfrei abzuführen. Eine Klasse mit 30 Schülern produziert pro Stunde 2,3 bis 2,7 kWh Wärme und ca. 500 l CO2. Das Kohlendioxid ist dabei der lufthygienische Leitparameter. Liegen die Werte hoch, zeigt dies meist auch eine hohe Schadstoffbelastung an. Deshalb benötigt ein Klassenraum zwischen 500 und 900 m³/h Frischluft.

An diesen Rahmenbedingungen müssen sich alle Lüftungskonzepte orientieren. Fällt die Entscheidung zugunsten eines Lüftungssystems, sind immer wieder ähnliche Fragestellungen zu klären. Dazu gehören:

  • Welches ist das geeignete Lüftungssystem für die Schule?
  • Welche Fassade eignet sich?
  • Wie viel Gebäudeautomation wird vorgesehen?
  • Wie stark sollen die Nutzer, also Lehrer und Schüler, eingreifen können?
  • Hohe Energieeffizienz nur mit guter Lüftung

    Immer mehr Städte und Gemeinden erklären für ihr Gebiet den „Klimanotstand“. Ein zentrales Handlungsfeld sind hier die Bildungseinrichtungen. Sollen diese saniert, modernisiert oder neu gebaut werden, so ist eine Planung mit dem Ziel einer hohen Energieeffizienz der Gebäudetechnik unumgänglich.

    So spart eine mechanische Lüftung mit Wärmerückgewinnung in einem Klassenraum pro Jahr bis zu 6450 kWh Heizenergie. Dies sind 39 % weniger als bei der klassischen Fensterlüftung und entspricht rund 650 l Heiz­öl pro Jahr und Klassenzimmer. Diese Energieeinsparung in Höhe von ca. 650 bis 1000 Euro pro Jahr würde also für einen Lebenszyklus von 20 Jahren Investitionen von maximal 20 000 Euro rechtfertigen.

    Vor diesem Hintergrund amortisiert sich beispielsweise eine Lösung mit dem Schullüftungsgerät Aeroschool 600 von Drexel und Weiss in den meisten Fällen bereits nach 12, spätestens nach 20 Jahren inklusive aller Wartungs- und Instandhaltungskosten sowie Ersatzfilter. Und dies gilt unter der Voraussetzung, dass die Energiepreise ohne Steigerungen für den gesamten betrachteten Zeitraum auf dem heutigen Preisniveau verbleiben.

    Ein gesundes Lernumfeld

    Die Gesundheit von Schülern und Lehrkräften wird durch den Abtransport von Luftschadstoffen nachhaltig geschützt. Diese können aus vielen Quellen in einen Klassenraum emittiert werden. Sogenannte flüchtige organische Verbindungen (VOC = volatile organic compounds) werden bei menschlichen Aktivitäten und durch die Umgebung abgegeben (z. B. Baumaterialien, Möblierung, technische Raumausstattung, Bekleidung, Kosmetik, Mikroorganismen u. v. m.). Eine Verringerung der VOC-Belastung führt laut entsprechenden Untersuchungen auch zu einer höheren Lernleistung der Schüler von bis zu 8 % (Durchschnitt Zensuren).

    Zur Verbesserung der Lernbedingungen trägt weiterhin die Nivellierung der Raumluftfeuchte im Zielbereich zwischen 35 und 60 % rel. F. sowie auch der durchschnittlichen Raumtemperaturen bei. Ein weiterer Faktor ist der Abtransport überschüssiger Wärme, etwa durch eine effektive Nachtauskühlung ohne den Einsatz von Klimageräten. Selbst bei hochsommerlichen Nachttemperaturen von mindestens 21 °C können damit Klassenräume bis zum Unterrichtsanfang auf 24 °C heruntergekühlt werden. Um die Mittagszeit wurde in den entsprechenden Räumen eine Höchsttemperatur von ca. 28 °C gemessen bei einer Außentemperatur von 36 °C.

    Darüber hinaus schützt eine mechanische Lüftung auch vor Lärmbeeinträchtigungen durch Schallquellen im Außenbereich (Verkehr, produzierendes Gewerbe, menschliche Aktivitäten im Schulumfeld etc.), da die Fenster nicht mehr geöffnet werden müssen. Insgesamt tragen die genannten Verbesserungen des Innenraumklimas auf diese Weise nicht nur zu einer angenehmeren Lernumgebung, sondern auch zu einer Verringerung von Krankheits- und Ausfallzeiten von Schülern und Lehrpersonal bei.

    Schnelle Nachrüstung ohne großen Aufwand

    Wie die Erfahrung zeigt, ist eine schnelle Nachrüstung von dezentralen Schullüftungsgeräten möglich, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Seit dem vergangenen Jahr haben in verschiedenen Projekten engagierte Mitarbeiter in den zuständigen Behörden und Verwaltungen, beschleunigte Verfahren und effiziente Abläufe dafür gesorgt, dass die Nachrüstung von dezentralen Schullüftungen in beachtlich kurzen Projektlaufzeiten von teilweise nur zehn Wochen ab Ausschreibung bis zur Übergabe realisiert werden konnte. So auch mit Lösungen des Herstellers Drexel und Weiss. Dabei wurden alle dafür erforderlichen, vorgeschriebenen Ausschreibungsverfahren und Angebotsprüfungen eingehalten.

    Um ein Projekt zeitnah umzusetzen, sollten die folgenden Aspekte berücksichtigt und möglichst vorab geklärt werden:

  • Kanalanschluss: Soll dieser über ein Paneel in einem vorherigen Fensterelement oder über Kernbohrungen in der Fassade erfolgen?
  • Fenster im Anschlussbereich/Fassadenelement: Da hier die Ausblasung der Fortluft erfolgt, können die Fenster in diesem Bereich nicht mehr für die Lüftung genutzt werden.
  • Die bisherige Beschattung im betroffenen Fensterbereich ist zurückzubauen oder stillzulegen. Stattdessen sind Alternativen wie Reflexionsfolien oder Innenjalousien zu prüfen.
  • Stromanschluss: Es gibt Lüftungsanlagen mit einer maximalen Stromaufnahme von 800 W. Diese sind somit ohne zusätzlichen Aufwand an das vorhandene Stromnetz anschließbar.
  • Platzbedarf: Gerade bei kleineren Klassenräumen bieten deckenhängende Systeme den Vorteil, dass keine wertvollen Flächen verbraucht werden.
  • Ausblasrichtung: Die Platzierung sollte unbedingt so möglich sein, dass es auch bei höheren Volumenströmen an keinem Punkt in einem Klassenraum zu Zug­erscheinungen kommt.
  • Die Steuerung sollte möglichst vollautomatisch und auf Basis der CO2-Raumluftkonzentration erfolgen.
  • Einflussmöglichkeiten der Nutzer sollten mit Einschränkungen vorhanden sein, da dies die Akzeptanz der Lüftungsanlagen nachweislich erhöht.
  • In der Summe ist das eine überschaubare und machbare Aufgabenliste, mit der ein Projekt auf ein sicheres Fundament gestellt werden kann.

    In diesem Klassenzimmer wurde das Schullüftungsgerät samt Anschlusskanal nicht sichtbar in einer Abkofferung ausgeführt. Im Fenstersturzbereich sitzt eine Wanddurchführung nach außen zum kombinierten Design-­Fassadenelement mit Zu- und Fortluftöffnung.

    Bild: Drexel und Weiss

    In diesem Klassenzimmer wurde das Schullüftungsgerät samt Anschlusskanal nicht sichtbar in einer Abkofferung ausgeführt. Im Fenstersturzbereich sitzt eine Wanddurchführung nach außen zum kombinierten Design-­Fassadenelement mit Zu- und Fortluftöffnung.

    Info

    Argumente Schullüftungsgeräte

    Pro

  • Verbesserung der Lern- und Arbeitsbedingungen
  • Gesundheitsschutz für Schüler und Lehrpersonal
  • Senkung des Energieaufwands für Raumheizung und -kühlung
  • Geringere Investitionen für Fenster- und Fassadenelemente (teilweise Festverglasung, keine Dreh-/Kippbeschläge)
  • Niedrige Wartungskosten für Fenster- und Fassadenelemente
  • Kontra

  • Höhere Investitionen für den Einbau des Lüftungsgeräts
  • Kosten für Wartung und Instandhaltung/Filterwechsel
  • Akzeptanz bei Schülern und Lehrpersonal
  • Beschwerden bei einer nicht fachgerechten Planung und Ausführung
  • Autor

    Ralph Langholz 
    ist Vertriebsleiter bei der drexel und weiss Deutschland GmbH, 60325 Frankfurt a. M.,

    Bild: www.linsenmomente.de

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