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Alle Wasserabgabestellen unter Kontrolle!

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Ein Fachhandwerksunternehmen muss die Voraussetzungen dafür schaffen, dass sich eine Trinkwasserinstallation bestimmungsgerecht betreiben lässt. Dazu gehört zum einen, dass sie nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik (a. a. R. d. T.) errichtet wird. Als Orientierung dienen einschlägige Normen, wie die DIN 1988-200, DIN EN 1717 und die Normenserie DIN EN 806, sowie verschiedene Richtlinien und Arbeitsblätter. Darüber hinaus sollten die Materialien auf der Baustelle – entsprechend den Herstellerangaben – sauber verarbeitet werden. Außerdem zählt es zu den Pflichten des ausführenden Unternehmens, den Betreiber bei der Übergabe der Anlage zu unterweisen. Diese Einweisung umfasst Informationen zu Instandhaltung und Wartung sowie zum hygienegerechten Betrieb. Empfehlenswert ist es, dazu ein Übergabeprotokoll anzufertigen und dessen Empfang vom Betreiber schriftlich bestätigen zu lassen.

Legionellen lieben Stagnation

Ein bestimmungsgemäßer Betrieb ist laut VDI/DVGW 6023 nur dann gegeben, wenn spätestens alle 72 Stunden eine Nutzung jeder einzelnen Wasserabgabestelle und ein kompletter Wasseraustausch im Gebäude erfolgen. Je häufiger eine Wasserabgabestelle genutzt ist, desto besser ist das für die Trinkwasserqualität. Denn schon drei Tage sind für Legionellen mehr als ausreichend, um sich anzusiedeln und zu vermehren. Bei wenig genutzten Entnahmepunkten kann deshalb eine intelligente Wasserabgabestelle mit bedarfsgerechter Freispülung eine sinnvolle Investition sein. Stagniert das Wasser, fördert dies eine unerwünschte Erwärmung des Kaltwassers. In Gebäuden ist das Kaltwasser laut DIN EN 806-2 vor Erwärmung zu schützen und soll nach 30 Sekunden mit maximal 25 °C aus dem Zapfhahn fließen. Doch bereits bei Temperaturen unter 25 °C können sich mikrobielle Erreger, wie Legionellen, im Trinkwasser vermehren und die Gesundheit der Nutzer gefährden.

Eine unerwünschte Erwärmung des kalten Trinkwassers kann noch weitere Ursachen haben. So ist beispielsweise bekannt, dass die gemeinsame Verlegung von Warm- und Kaltwasserleitungen im selben Schacht zu einer signifikanten Wärmeübertragung führt. Hygieneexperten schätzen, dass in rund 80 % der vor 2010 in Deutschland erbauten Bestandsobjekte keine ausreichende Trennung von Warm- und Kaltwasserleitungen vorhanden ist.

Ein weiteres Problem stellen die hohen Temperaturen in Technik- und Heizungsräumen dar, welche aufgrund mangelnder Entlüftung und Dämmung ebenfalls einen Wärmeeintrag in das Kaltwasser verursachen. Als nachteilig haben sich zudem große Glasfronten bzw. eine mangelhafte Gebäudedämmung erwiesen. Im Hochsommer wird dadurch der Wärmeeintrag ins Gebäude durch Sonneneinstrahlung begünstigt. Und im Winter sorgt dann die Gebäudebeheizung für einen Wärmeeintrag in das Kaltwasser.

Wasser muss fließen

Wie Studien der TU Dresden (im Rahmen eines Verbundvorhabens des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie) aufzeigen, ist das Kaltwasser gerade durch Stagnation und Wärmeübertragung besonders gefährdet, mit Legionellen zu kontaminieren. In der Praxis hat sich das Freispülen von stagnierendem Wasser direkt an der Entnahmestelle als wirksamste Methode zur Sicherstellung der Trinkwasserhygiene erwiesen. So spült zum Beispiel die intelligente Freispülautomatik WimTec HyPlus stagnierendes Wasser bedarfsgerecht bis zum Punkt der Wasserentnahme aus. Dies minimiert wiederum den Wärmeübertrag in das Kaltwasser und hemmt das Wachstum mikrobieller Krankheitserreger – sowohl in Bestandsgebäuden als auch im Neubau. Und weil diese Spülungen lediglich an Wasserabgabestellen mit unzureichender oder ausbleibender Nutzung erfolgen, beschränken sich die Betriebskosten auf das Notwendige.

Damit die intelligente Freispülung mit maximaler Effizienz die Trinkwasserhygiene sicherstellt, muss sie an die örtlichen Gegebenheiten angepasst werden. Denn je nach baulichen Voraussetzungen und dem auftretenden Nutzerverhalten unterscheiden sich die notwendige Dauer und Häufigkeit der Freispülungen. Für den verantwortlichen Handwerker (oder Haustechniker) bedeutete das bisher: Wasserabgabestelle aufschrauben, per Regler und Schalter manuell die gewünschte Einstellung vornehmen und alles wieder zusammenbauen. In größeren Objekten mit einer Vielzahl an Abgabestellen ist diese Vorgehensweise sehr zeitaufwendig.

Höhere Wertschöpfung erzielen

Mit neuen Produktlösungen erzielen Fachhandwerker eine höhere Wertschöpfung mit weniger Arbeitsleistung: So erlaubt beispielsweise das Infrarot-Tablet WimTec Remote das Einstellen, Steuern und Auslesen an allen Wasserabgabestellen – egal ob Dusche, Wanne, Waschtisch, Küche, WC oder Urinal. Die Einstellungen, die zum Beispiel auch die Werte für die bedarfsgerechte Freispülautomatik WimTec HyPlus umfassen, können in Vorlagen gespeichert und auf weitere baugleiche Wasserabgabestellen übertragen werden. Die Verbindung zwischen WimTec Remote und der Wasserabgabestelle erfolgt mittels Infrarotübertragung. Zur Anlagendokumentation verfügt das Tablet über eine Exportfunktion, mit der sich alle Geräteinformationen und Einstellungen intern oder extern als PDF-Datei speichern lassen. Der Datenaustausch erfolgt über eine microSD-Karte oder optional auch online (über my.wimtec.com).

Autor

Günter Dülk ist geschäftsführender Gesellschafter der WimTec Sanitärprodukte GmbH in 85399 Hallbergmoos, Telefon (0 89) 88 98 41 80, www.wimtec.de