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75 Jahre jung und Kulturgut

Landesinnungsmeister Erich Schulz begrüßte ca. 250 geladene Gäste und führte ihnen in seiner Rede die Forderungen des Handwerks an die derzeit in Deutschland politisch Handelnden vor Augen. Er betonte die nachhaltige Tarifpolitik des Fachverbandes zur Bindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der bayerischen SHK-Branche. Diese habe auch förderlich auf die Ausweitung der Ausbildungsleistung von derzeit über 7000 Azubis in den bayerischen SHK-/OL-Innungsfachbetrieben ausgestrahlt.

Es gab aber auch Kritik: Erich Schulz prangerte die derzeitigen Materiallieferengpässe der Hersteller an und sagte, dass es „dank der hohen Diversifikation unserer Handwerksunternehmen und der flexiblen Einsatzfähigkeit unserer hervorragend ausgebildeten Mitarbeiter, trotz der eingeschränkten Lieferfähigkeit der Heizungshersteller möglich ist, problemlos auf Sanitärinstallationsarbeiten auszuweichen“. Er versicherte dem Publikum, dass der Fachverband SHK Bayern weiterhin die Interessen der Mitgliedsinnungen und deren Fachbetriebe vertreten, das legislative Chaos aufarbeiten und klare Richtlinien sowie Konzepte erarbeiten werde, um es den bayerischen SHK-/OL-Innungsfachbetrieben zu erleichtern, den täglichen Herausforderungen gut vorbereitet zu begegnen.

Dank der flexiblen Einsatzfähigkeit unserer hervorragend ausgebildeten Mitarbeiter ist es möglich, problemlos auf Sanitär­installationsarbeiten auszuweichen.

Erich Schulz zur Heizgeräteknappheit

Bild: FV SHK Bayern

Auf den Landesinnungsmeister folgt als Festredner der ehemalige EU-Kommissar Günther H. Oettinger. Er hob in seiner spritzigen und engagiert vorgetragenen Festrede die Hauptkritikpunkte an der derzeitigen Bundesregierung und deren mangelnde Abstimmung im Konzert der EU-Staaten hervor. Er sah in den vom Fachverband vertretenen Gewerken die Problemlöser der Energiewende und bekräftigte diese darin, sich nicht von dem täglichen politischen Wirrwarr und der ausufernden Bürokratie mürbe machen zu lassen. Er sehe im deutschen gewerblichen Mittelstand das Rückgrat der Gesellschaft und danke den Betriebsinhaberinnen und Betriebsinhabern für ihre Ausbildungsleistung, ihre flexiblen Anpassungen an sich ändernde wirtschaftliche Verhältnisse sowie ihre tragende Rolle bei einem der dringendsten Themen der Gegenwart, dem Klimaschutz.

Die bayerische SHK-Berufsorganisation bezeichnete er aufgrund ihrer jahrelangen erfolgreichen Interessensvertretung als einen wichtigen Baustein des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenlebens in Bayern und in ganz Deutschland. Daher könne man generell von der auf Freiwilligkeit beruhenden Berufsorganisation als „Kulturgut“ sprechen.

Anschließend ging Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Schwarz in seinen Ausführungen auf die zurückliegenden 75 Jahre des Fachverbands und der in ihm tätigen ehren- und hauptamtlichen Personen ein. Diese hätten stets dafür gesorgt, dass der Fachverband ein gewichtiges Wort mitzureden hatte – sei es in Bayern oder sogar im restlichen Bundesgebiet. Dabei stand immer das kollegiale Miteinander mit den Schwesterverbänden, dem ZVSHK sowie den Marktpartnern im Mittelpunkt des Handelns.

Den Empfang zum Verbandsjubiläum bereicherte eine ­kabarettistische Einlage des Komikers Wolfgang Krebs, der dafür in seine Paraderolle(n) „Zwei aus der Staatskanzlei“ geschlüpft war. Das Video dazu ist zu finden unter:
www.haustechnikbayern.de und auf Youtube.

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