Der Grundstein der Innung SHK Kassel ist im Jahr 1899 gelegt worden. Vor 125 Jahren. Neben all den Irren und Wirren der vergangenen Jahrzehnte ist das Jubiläum vor allem ein Zeichen. Ein Zeichen dafür, dass man gemeinsam immer mehr erreichen kann als ein Einzelkämpfer. Dass Zusammenhalt wertvoller ist als Alleingänge. Dass eine Berufsorganisation genau so stark ist wie ihre einzelnen engagierten Mitglieder. Und dass die Berufsorganisation überhaupt erst durch ihre Mitglieder lebt und Gestaltungskraft erhält. Bei den aktuellen Themen ist das auch dringend nötig. „Heute nimmt unser SHK-Handwerk bei der Erreichung der Klimaziele eine wesentliche Rolle ein. Unsere Berufe sind entscheidend für ein Gelingen der kommunalen Wärmeplanung und deren Umsetzung in und um Kassel“, sagte Obermeister Uwe Loth.
Mit rund 270 Gästen feierte die Innung im Renthof in Kassel ihr 125-jähriges Bestehen. In seiner Ansprache zeichnete Loth unterhaltsam und informativ die auf Freiwilligkeit und Ehrenamt basierende Handwerkergemeinschaft und die Historie ihrer Berufsbilder nach. Durch das Aufkommen der Gas- und Wasserversorgung entwickelte sich in den 1880er-Jahren aus dem Beruf des Blechners der des Klempners und des Installateurs. Im Rahmen der einsetzenden Industrialisierung entstand im 19. Jahrhundert zudem die Zentralheizung; der erst nach 1945 entstandene, eigenständige Beruf des Heizungsbauers hat hier seinen eigentlichen Ursprung. Zunächst betätigten sich Klempner und Kupferschmiede in diesem Bereich.
Was die Anfänge der Innungsgeschichte betrifft, liegt einiges im Dunkeln. Viele Unterlagen und Dokumente gingen in den Wirren zweier Weltkriege verloren. Zudem war damals noch nicht abzusehen, welch langen und erfolgreichen Weg diese Gemeinschaft einmal nehmen würde. Fest steht aber, dass im Jahr 1899 die Innung Kassel gegründet wurde. Fest steht auch, dass die nächsten Jahre und Jahrzehnte deutlich besser dokumentiert sein werden als die Anfänge der SHK-Gemeinschaft.