Von außen sieht das smarte Musterhaus ein wenig aus wie eine riesige Puppenstube. Drinnen ist moderne digitale Haustechnik verbaut. Mit dieser bekommen es die Auszubildenden zum Anlagenmechaniker SHK in ihrem Berufsalltag künftig immer häufiger zu tun. Deswegen müssen sie den Umgang mit digital gesteuerten und miteinander vernetzten Komponenten wie Wärmepumpe, Fußbodenheizung oder Wohnraumbelüftungsanlage erlernen.
Das Musterhaus mit digitaler Wohnraumtechnik ist das Herzstück der neuen Lehrwerkstatt der SHK-Innung im Kreis Kleve, die jetzt in Betrieb genommen wurde. Frank Hehl, Hauptgeschäftsführer des Fachverbands SHK Nordrhein-Westfalen, zeigte sich bei der Eröffnung beeindruckt: „Wir müssen unseren Auszubildenden die besten Lehrmöglichkeiten bieten, um sie fit für unseren anspruchsvollen Beruf zu machen. Das tun Sie mit der neuen Werkstatt in beeindruckender Weise.“
560.000 Euro sind in die Einrichtung und die technische Ausstattung der Lehrräume geflossen. Knapp 200 Auszubildende im Jahr durchlaufen hier unter Anleitung von Werkstattleiter Ralf van der Cruysen ihre überbetrieblichen Lehrgänge (ÜBL). Das Geld wurde in moderne Technik investiert wie in das smarte Musterhaus. Ebenfalls finanziert wurden davon andere Lehrgeräte wie herkömmliche Öl-, Gas- oder Pelletheizungen und sämtliche Sanitärinstallationen. „In unserer neuen Werkstatt haben wir alle Möglichkeiten, um die jungen Fachkräfte umfassend fit für den Arbeitsalltag zu machen. Das ist ein Meilenstein für unsere Innung“, sagt Michael Janßen, Obermeister der SHK-Innung Kleve.
Die neue Lehrwerkstatt ist ein wichtiger Baustein in der erfolgreichen Nachwuchskampagne der SHK-Innung. Innerhalb von fünf Jahren hat die Innung ihre Ausbildungszahlen verdoppelt und erreichte in diesem Jahr mit 67 Azubis einen neuen Rekord. „Wir sprechen die jungen Menschen auf vielfältige Weise an – über Social Media und Presse, über Berufsmessen und Schulbesuche bis hin zu Aktionstagen für Azubis“, sagt Klaus van Straelen, der im Vorstand der Innung für die Nachwuchsgewinnung zuständig ist. Die neue Werkstatt sei der nächste Schritt, den Beruf bei jungen Menschen noch attraktiver zu machen. „Wir haben hier jetzt optimale Möglichkeiten, um unseren faszinierenden Beruf zu erlernen.“