Stefan Menrath vertritt damit die Interessen von 3.100 Innungsfachbetrieben der Handwerke Installations- und Heizungsbau, Klempnerei, Ofen- und Luftheizungsbau sowie Behälter- und Apparatebau in ganz Baden-Württemberg. Die rund 50.000 Beschäftigten dieser Gewerke sind als Macher der Energiewende im Ländle gerade sehr gefragt. Der SHK-Unternehmer aus Plankstadt betritt kein Neuland. Bereits seit 2011 wirkt er im Vorstand des Landesverbandes mit. Zudem kann er auf eine langjährige Erfahrung im Vorstand und als Obermeister der Innung für SHK-Heidelberg zurückblicken.
„Unser Handwerksbereich hat Zukunft wie kaum ein anderer“, sagte Stefan Menrath nach seiner Wahl. Der aktive Einsatz im Klimaschutz bestätige die bedeutende Rolle der SHK-Betriebe. Ziel der Innungsfachbetriebe sei es, für ihre Kunden „Energiemanager“ mithilfe moderner, innovativer Gebäudetechnik zu sein. „Es lohnt sich, sich für unsere zukunftsorientierten Handwerke einzusetzen“, begründete er sein ehrenamtliches Engagement. Er versichert, dass er all seine Stärke, Konzentration und Entschlossenheit in die Themen der im Fachverband organisierten Gewerke einsetzen wird.
Wohin er die Berufsorganisation als Vorsitzender lenken will, machte Stefan Menrath deutlich. „Als Handwerk und auch als Branche müssen wir gerade in diesen turbulenten Zeiten zusammenhalten.“ Dabei sei die Unterstützung aller Innungen das unerlässliche Fundament für einen leistungsstarken Fachverband. „Nur gemeinsam sind wir stark, wir die 44 Innungen in Baden-Württemberg, und nur so werden wir die großen Herausforderungen der Zukunft meistern können.“
„Nicht nur, aber gerade die Energiewende werden wir nur gemeinsam schaffen. Darum ist es unsere Aufgabe, miteinander zu kooperieren und auch unseren Innungen und Betrieben diesen Gedanken der Kooperation nahezulegen.“ Auch warnte er deutlich vor den Konsequenzen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) im Zusammenhang mit der Wärmeplanung in Baden-Württemberg. „Mit ein Ergebnis der sogenannten Leitplanken war, dass im Gebäudebestand die neuen Regelungen des GEG erst dann gelten sollen, wenn die Kommune eine Wärmeplanung erstellt hat. Das baden-württembergische Klimaschutzgesetz aus dem Jahr 2021 verpflichtet die größeren Städte und Gemeinden bis zum Ende dieses Jahres eine Wärmeplanung vorzulegen, viele kleinere Gemeinden machen dies ebenfalls auf freiwilliger Basis, da es Fördermittel gibt. Das hat nun zur Folge, dass in diesen Städten und Gemeinden in Baden-Württemberg das GEG und damit die Regelungen zum Heizungstausch nun doch unmittelbar zum 1. Januar 2024 gelten könnten.“
Diese Konstellation hätte damit zwei Folgen: zum einen wird es in Baden-Württemberg zu großen Teilen den dringend für die praktische Handhabung benötigten zeitlichen Vorlauf, den die Leitplanken im Sinn hatten, nun doch nicht geben. Zum anderen entsteht ein Flickenteppich, der es den Betrieben nochmal erschwert, die Kunden richtig zu beraten. Und ob die Bürgerinnen und Bürger verstehen und akzeptieren werden, dass sie keine Gasheizung einbauen dürfen, während in der Nachbargemeinde die Umstellung erst bis zum Jahr 2028 erfolgt, ist fraglich.
Launige Begrüßung durch die Dreierspitze
Zum Verbandstag in Göppingen hielten die drei Obermeister der Innung eine launige Begrüßungsrede. Ja, richtig gelesen: Seit September 2020 wird die Innung von einem Obermeistertrio geleitet. Namentlich Volker Breusch, Rainer Häfele und Walter Wallitschek.
Abwechselnd traten die drei ans Mikrophon: „Herzlich willkommen in der Stadt von Märklin, TeamViewer und des Handballs und in der Region, die nicht nur drei Kaiserberge hat, sondern auch eine Dreierspitze in der SHK-Innung Göppingen.“ Und weiter: „Als nach außen hin gleichberechtigte Obermeister haben wir jeweils unterschiedliche Aufgabenschwerpunkte und können diese mit entsprechendem Engagement und motivierten Vorstandkolleginnen und Kollegen angehen.“ Das sei wichtig, denn: „Als Handwerker haben wir eine große Tradition und darauf dürfen wir stolz sein. Sie verpflichtet uns aber auch, gemeinsam weiter an Zukunftsperspektiven zu arbeiten. Das ist eine große Aufgabe, die wir nur zusammen lösen können. Wir als Innungen, wir als Gesellschaft und nicht zuletzt auch die Politik. Wir sind froh, dass wir einen starken
Landes- und Bundesverband haben, die wichtige
Impulse setzen.“
Joachim Butz jetzt Ehrenvorsitzender
Der Fachverband Sanitär-Heizung-Klima (SHK) Baden-Württemberg hat einen neuen Vorsitzenden. Bei der Mitgliederversammlung am 23. Juni 2023 in Göppingen wurde Stefan Menrath, Obermeister der Innung für Sanitär-Heizung-Klima Heidelberg, zum neuen Vorsitzenden des Landesverbandes gewählt (siehe Haupttext). Der bisherige Amtsinhaber Joachim Butz ist zum Ehrenvorsitzenden gewählt worden.
Seit 2012 hatte Joachim Butz den Verbandsvorsitz inne. Der vielfältig ehrenamtlich engagierte Pforzheimer Unternehmer will nun beruflich kürzertreten und sich verstärkt der Familie widmen. Für seine Verdienste um die Förderung der Berufsorganisation ist er einstimmig zum Ehrenvorsitzenden gewählt worden. Sein Nachfolger Stefan Menrath dankte ihm für die herausragende Arbeit und das enorme Engagement. Michael Hilpert, Präsident des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima, lobte die Persönlichkeit von Joachim Butz. Seine Gabe Menschen aufzuheitern wäre ein großes Geschenk. Er hätte mit seiner Zuversicht, Geradlinigkeit und innerer Ruhe als Mediator und Integrator gewirkt. Dies hätte sich immer positiv auf das Miteinander in der Verbandsorganisation ausgewirkt.