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Von Heizungscheck bis Fachkräftebedarf

Stefan Mankel, Landesinnungsmeister in Thü­ringen, begrüßte rund 200 Teilnehmer aus 130 Handwerksbetrieben sowie 27 Aussteller in Nohra zur Fachtagung. Die Veranstaltung umfasste verschiedene Themen wie den Einbau von Hybridheizungen, Fachbetriebspflichten, Heizungsprüfung und -optimierung, innovative Trinkwassererwärmung sowie Temperaturregelungen in Gebäuden. Die Vielfalt der Inhalte spiegelte das breite Interesse und die Relevanz der Heizungstechnik in der Branche wider.

Die Herausforderungen und Chancen der Erfüllungsoption EE 65 im GEG wurden im Vortrag von Christoph Hurst praxisnah beleuchtet. Er erläuterte anhand konkreter Beispiele, wie Buderus durch die Implementierung von Hybridheizungen mit verschiedenen erneuerbaren Energiequellen die Anforderungen des Gesetzes erfüllt und gleichzeitig eine effiziente und nachhaltige Energieversorgung gewährleistet.

Weiteres Thema: Glykolhaltige, mit Frostschutzmittel gefüllte Rohrleitungen zur Erschließung der Wärmequelle Erdreich zählen zur Wassergefährdungsklasse (WGK) 1. Wie bei Heizölverbraucheranlagen ist die untere Wasserbehörde in den Landkreisen für die Überwachung zuständig. Abhängig vom Volumen und Wasserschutzgebiet sind Installationen durch den Betreiber anzeige- und kontrollpflichtig. Frank Lützenkirchen, technischer Referent der Überwachungsgemeinschaft Technische Anlagen der SHK-Handwerke, hob hervor: „Die Einhaltung der Fachbetriebspflicht ist essenziell, um Umweltauswirkungen zu minimieren und die Sicherheit dieser Anlagen zu gewährleisten. Unsere Organisation steht bereit, Betreiber und Installateure in diesen Belangen zu unterstützen und sicherzustellen, dass die Vorgaben von WHG und AwSV eingehalten werden.“

Auch auf dem Programm stand: der Heizungscheck. Er bietet eine präzise Heizungsprüfung und Optimierung mit hydraulischem Abgleich nach den aktuellen Standards von EnSimiMaV oder GEG. Eine vorab durchgeführte Ermittlung der Heizlast nach Verfahren B im Bestand bildet die Grundlage für die Auslegung von Heizflächen und Rohrleitungen.

Besonders relevant für Förderanträge ist der Nachweis als Fachunternehmererklärung, den der Installateur problemlos erbringen kann. Der Aufwand wird durch die benutzerfreundliche ZV-Plan-App minimiert, wodurch die Umsetzung keineswegs ein Hexenwerk darstellt. Dr. Matthias Wagnitz vom Zentralverband SHK betonte: „Die Heizungsoptimierung ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch wirtschaftlich. Mit unseren praxiserprobten Methoden und modernen Tools bieten wir Fachbetrieben einen klaren Mehrwert bei überschaubarem Aufwand.“

Unter dem Motto „Nutzer muss lüften, um zu duschen“ stellte Frank Röder von Stiebel Eltron innovative Lösungen für die Trinkwassererwärmung im Geschosswohnungsbau vor. Im Mittelpunkt stand die zentrale Abluft in Kombination mit der dezentralen Zuluft, wobei höchste Trinkwasserhygiene bei beiden Erwärmungsmethoden gewährleistet ist.

Auch auf der Tagesordnung stand dieses Thema: Bei besonderen Aufstellräumen für Kessel­anlagen sind entscheidende Unterschiede zu Heizräumen zu beachten. Eine kontrollierte Ableitung der Abgase und ausreichende Verbrennungsluftversorgung sind unerlässlich, um CO-Vergiftungen zu vermeiden. Manipulationen durch Bewohner und unverschlossene Gebäudeöffnungen zum Wohnbereich können zu gefährlichen Situationen wie Verpuffungen führen. Flammenbild und Farbe sind Indikatoren für ordnungsgemäße Verbrennung. Peter Clos aus Berlin als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger verdeutlichte die Notwendigkeit einer fachkundigen, bedarfsorientierten Wartung, um sicherheitsrelevante Probleme so zu verhindern.

Im Anschluss ging Peter Clos auf das Problem überhitzter Durchgangsräume ein. Die Ursachen liegen hier unter anderem bei einer unzureichenden Regelung, schlechter Wärmedämmung oder defekten Lüftungssystemen. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, schlug er eine gründliche Analyse der Anlagen vor, um Schwachstellen zu identifizieren und Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz zu ergreifen.

Heiko Schneider vom Fachverband SHK Thüringen teilte am zweiten Tag Einblicke in die Themen der Installationspraxis für Gesellen, wie die neuesten Entwicklungen zur Heizungsoptimierung sowie Technologien für leichtere Installation und Wartung. Außerdem gab er mit Blick auf den künftigen Fachkräftemangel praxisnahe Empfehlungen für effektivere Installationen.

Mit 200 Teilnehmern verzeichnete die Fachtagung „volles Haus“.

Bild: FV SHK Thüringen

Mit 200 Teilnehmern verzeichnete die Fachtagung „volles Haus“.
Wichtige Themen: GEG, 65 %-Erfüllung und Wärmepumpen.

Bild: FV SHK Thüringen

Wichtige Themen: GEG, 65 %-Erfüllung und Wärmepumpen.

Nächster Termin

Die 7. Fachtagung Heizungstechnik findet vom 18. bis 19. Februar 2025 statt.

www.shk-thueringen.de