Weder an Prüf- und Gütesiegeln noch an frei erfundenen Emblemen für allerlei Werbeaussagen besteht ein Mangel in der SHK-Branche. Bedarf es da zusätzlich noch eines Zeichens, der beim Einkauf den Weg weisen kann? Ja – war die Antwort in der Gründungsphase zum Qualitätszeichen „Zertifizierter Hersteller“. Unter fast 1000 befragten SHK-Innungsbetrieben kam heraus, dass sich mehr als die Hälfte bei Kaufentscheidungen an Gütesiegeln orientieren. Auch war eine Zweidrittel-Mehrheit dafür, dass eine übergeordnete Stelle ein solches Qualitätszeichen im Interesse des Fachhandwerks entwickeln sollte. Und ebenfalls eine Zweidrittel-Mehrheit sah die bestmögliche Kompetenz nicht bei einem branchenfremden Zertifizierer, sondern die eigene SHK-Berufsorganisation sollte die Rolle des Herausgebers übernehmen.
Aus dem Handwerk für das Handwerk
Deshalb machte sich der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) vor etwa drei Jahren daran, ein eigentlich sehr komplexes Zertifizierungsverfahren schlank über Eigenerklärungen der Hersteller zu organisieren.
Den aktuellen Stand erläutert Carsten Müller-Oehring vom ZVSHK: „Das gesamte Verfahren samt aller Kriterien wurde vom Handwerk erarbeitet und wird dort weiterentwickelt und überwacht. So können wir die Kenntnis und Erfahrung der relevanten Branchenbeteiligten bestmöglich einbinden – Stichwort Schwarmintelligenz.“
Auf Vorschlag aus der Branche könne auch Neues für das Zert-Verfahren hinzukommen, betont Müller-Oehring. „Das Qualitätszeichen ist agil. Es ist innovativ und berücksichtigt die Entwicklung neuer Kriterien, die für das Handwerk relevant sind.“
Permanente Überprüfung durch Branchenbeteiligte
Die Zertifizierung lenkt den Blick der Hersteller auf die Interessen des SHK-Handwerks. Mit insgesamt 35 Kriterien sind besondere Leistungen gefordert – von der Werbung über die Beratung, Montage, Wartung bis hin zum After Sales. Denn das Ziel ist, beim Fachhandwerker ein begründetes Vertrauen für seine Kaufentscheidung zu erzeugen.
Auch dann, wenn der Industriepartner die QZ-Urkunde besitzt, bleibt er gefordert, denn die Zertifizierung unterliegt dauerhafter Evaluierung. So können Branchenbeteiligte auf nicht erfüllte Kriterien hinweisen und drei Jahre nach Erteilung bzw. Verlängerung des QZ erfolgt ohnehin eine Überprüfung. Diese Hersteller hat der ZVSHK aktuell zertifiziert: Clage, Geberit, Grohe, Grundfos, Judo, KSB, Oventrop, Purmo, Reflex, Roth, Stiebel Eltron, Toto, Wilo.
Damit will die SHK-Handwerksorganisation den Branchenstandard permanent weiterentwickeln und so die Zertifizierung zum Erfolg für die gesamte Branche führen. Dazu ist jede konstruktive Beteiligung willkommen.