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Verbandstag 2021 mit Fachtagung Digital

Die Zukunft im Blick: Chancen von Digitalisierung und Klimaschutz nutzen

Inhalt

Die unsichere Entwicklung rund um die Coronapandemie hat beim Fachverband SHK Baden-Württemberg den Impuls ausgelöst, den diesjährigen Verbandstag in einem neuen, freien Format zu gestalten. Statt der gewohnten Veranstaltungsfolge mit Rahmenprogramm und Festabend wird es im September 2021 ein zweigeteiltes Format geben – quasi ein Verbandstag „hybrid“. „Es war für uns einfach schwierig, ein solches Jahreshighlight wie den Verbandstag mit der gewohnten Teilnehmerzahl und den lieb gewonnenen Programmpunkten zu planen“, erläutert der Fachverband-Vorsitzende Joachim Butz. „Trotzdem war es uns sehr wichtig, gerade in diesen Zeiten, Verbindungen und Anknüpfungspunkte zu schaffen zwischen den Mitgliedern der SHK-Berufsorganisation, zwischen unseren Betrieben, den Innungen und dem Fachverband, zwischen Ehren- und Hauptamt, zwischen Menschen, die für das SHK-Handwerk brennen.“ Das habe man mit dem Verbands­tag-Motto „Verbindungen schaffen: online – persönlich – präsent“ und dem Veranstaltungskonzept auf den Punkt bringen wollen.

Während die Mitglieder-/Delegiertenversammlung am 25. September unter Einhaltung eines strengen Hygienekonzeptes in Präsenz stattfinden wird, ist für alle anderen Mit­glieds­unternehmen vor allem die digitale Fachtagung am 24. September spannend. „Die sollte wirklich kein Mitglied verpassen, denn wir werden uns mit den beiden Zukunftsthemen Klimaschutz und Digitalisierung auseinandersetzen“, erklärt Fachverband-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Becker. „Dabei ist es uns sehr wichtig, diese Themen nicht abstrakt zu behandeln, sondern ganz konkret und praxisnah aufzuzeigen, was auf die SHK-Unternehmer zukommt. Wir wollen sensibilisieren für die Herausforderungen, vor denen die Branche steht, vor allem aber den Betrieben zeigen, wie sie sich jetzt darauf vorbereiten können, um die Chancen für sich zu nutzen.“

Zur Fachtagung sind Betriebsinhaber, Unternehmerfrauen und leitende Angestellte von SHK-Innungsfachbetrieben – auch aus anderen Bundesländern – herzlich eingeladen. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldungen sind möglich unter www.fvshkbw.de/fachtagung2021 oder per E-Mail an info@
fvshkbw.de oder Fax an (07 11) 46 10 60 17.

Info

Die Themen und Vorträge

Fit für 2030: Klimaschutzpolitik und die Auswirkungen auf das SHK-Handwerk

Erstmalig wurde zum 1. Januar 2021 ein steigender CO2-Preis eingeführt – flankiert von einem überarbeiteten „Bundesprogramm effiziente Gebäude“, das den Einsatz von Heizungen mit erneuerbaren Energien mit hohen Förderquoten unterstützt. Doch die Klimadiskussion in Brüssel und Berlin geht weiter: Die Klimaschutzziele für den Gebäudebereich wurden abermals verschärft. In den Diskussionen über die europäische Gebäuderichtlinie (Stichwort „Renovation Wave“) und das Gebäudeenergiegesetz wird deutlich: Der Heizungsmarkt wird sich grundlegend verändern.

Dr. Martin Pehnt, Wissenschaftlicher Geschäftsführer und Vorstand beim Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) und wissenschaftlicher Berater der Energieeffizienz-Roadmap 2050 beim BMWi gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen des Handwerks: Was bedeutet das für die einzusetzenden Technologien? Wie kann und muss sich das SHK-Handwerk darauf vorbereiten? Und welche neuen Geschäftsmodelle entstehen daraus?

Das Digitalisierungsbarometer des Handwerks 

Gesundheitsämter brauchen eine digitale Anbindung, Schulen müssen mit WLAN ausgestattet werden, Mitarbeiter sollen effektiv im Homeoffice arbeiten. Viel wurde in den vergangenen 18 Monaten über Digitalisierung geredet. Die Gesellschaft hat einen Spiegel vorgehalten bekommen, wo Defizite vorhanden sind. Doch wo steht das Handwerk in Sachen Digitalisierung?

Dem ist schon deutlich vor Corona eine breit angelegte Studie nachgegangen, in die sich im Rahmen des Zukunftsprojektes Handwerk 2025 auch der Fachverband SHK intensiv eingebracht hat. Hierfür wurden unterschiedliche Perspektiven (Organisationen des Handwerks, Wirtschaft, Endkunden und Jugendliche) betrachtet und der Grad der Digitalisierung unterschiedlicher Gewerke des Bau- und Ausbauhandwerks in einer Art 360°-Betrachtung analysiert.

Mitautor Andreas Owen und FV-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Becker ordnen die wesentlichen Ergebnisse ein, geben einen Überblick über die verschiedenen Digitalisierungsdimensionen und gehen dabei auch auf die Frage ein, wo denn speziell das SHK-Handwerk derzeit in Sachen Digitalisierung steht.

Bild: VF SHK BW

Bild: ZVSHK

Bild: Maurer

Bild: Owen/die-bildgestalter

Bild: FV SHK BW

Aus der Praxis: Erfahrungen eines Kollegen 

Einer, der diesen Weg der Digitalisierung mit seinem Betrieb selbst bereits seit einigen Jahren geht, ist Tom Herb. Der SHK-Unternehmer aus Friedrichshafen und Vorsitzende des Betriebswirtschaftlichen Ausschusses stellt in einem Praxisbeispiel vor, wie er in den vergangenen Jahren den herausfordernden Weg der Digitalisierung angegangen ist und ihn gemeistert hat. Was bedeutet es konkret für einen Handwerksbetrieb, sich auf den Weg der Digitalisierung zu machen? Welche zum Teil enormen Herausforderungen müssen gemeistert und welche Hürden im praktischen Betriebsalltag überwunden werden?

Digitale Kundenansprache durch Integration des Serviceportals SHK

Eine wichtige Hilfestellung, um Vertriebsprozesse zu digitalisieren, bietet der Zentralverband SHK seit Ende 2020 exklusiv allen Innungsfachbetrieben. Andreas Müller, Geschäftsführer Technik, hat das Portal und den kostenlosen Service mitentwickelt und stellt die Chancen vor, die sich durch diesen Service für Betriebe bieten.

Kunden erwarten heute zunehmend einen digitalen Kommunikations­kanal zum Handwerk. Digitale Abfragestrecken auf der eigenen Homepage können hierfür einen Einstieg bieten und ermöglichen es darüber hinaus auch intern, Kundenanfragen besser zu kanalisieren. Dafür wurde das ursprünglich für Wartung konzipierte Portal um zahlreiche weitere Abfragestrecken wie Heizungsmodernisierung, Wartung von Trinkwasserinstallationen oder Badsanierung erweitert.

Prozessoptimierung durch digitale Angebotserstellung mit dem Thermregio-Heizungsrechner und Badbudgetplaner

Die Angebotserstellungsphase bildet seit jeher einen neuralgischen Punkt im Kundenkontaktprozess und stellt nach wie vor viele Verbraucher vor eine wahre Geduldsprobe. Im Zuge der Digitalisierung wurde die Messlatte von diversen neuen Anbietern deutlich höher gelegt, indem mittels digitalisierter Hintergrundprozesse eine extreme zeitliche Verkürzung dieses Prozesses erzielt werden konnte. In der Folge wurde der Wettbewerbsdruck auf das stationäre Handwerk deutlich erhöht.

Der Heizungsrechner sowie der Badbudgetplaner stellen eine herstellerneutrale Möglichkeit dar, die Vorteile der Digitalisierung für den eigenen Betrieb in Sachen Angebotserstellung zu nutzen. Clemens Maurer, Geschäftsführer von Thermregio, informiert, wie die beiden Tools neben einer spürbaren Reduzierung unproduktiver Zeiten auch zu einer Erhöhung der Kundenzufriedenheit beitragen können.

„Wir sind Handwerk“: Empfehlungsplattform für das Handwerk

Während in anderen Branchen bereits seit Jahren praktisch nichts mehr ohne Bewertungen geht, wird das Thema im SHK-Handwerk bisher ­vielfach noch eher stiefmütterlich behandelt. Fakt ist jedoch, dass für ­annähernd 90 % der Verbraucher positive Bewertungen maßgeblichen Einfluss auf die Kaufentscheidung haben – auch im Handwerksbereich. Aus diesem Grund sollte ein aktives Bewertungsmanagement im digitalen Zeitalter auch für Handwerksbetriebe nicht als Kür sondern als Pflicht verstanden werden.

Andreas Owen, mehrfach ausgezeichneter Gründer des Bewertungsportals „Wir sind Handwerk“, informiert über die zentralen Kennzeichen und Mehrwerte für das Handwerk.

Digitales Präsenzmanagement als passgenaue Lösung

Kunden suchen online nach Informationen rund um Ihren SHK-Betrieb. Erster Anlaufpunkt ist wahrscheinlich eine Suchmaschine oder ein digi­tales Branchenbuch. Werden bei dieser Suche falsche oder fehlerhafte ­Informationen aufgefunden, wirkt dies abschreckend und beeinflusst das Vertrauen zum Handwerksbetrieb negativ.

Tobias Bühner, Referent für Digitalisierung beim Fachverband, zeigt in seinem Vortrag, wie Betriebe mit einfachsten Mitteln die Grundlage für ein positives digitales Präsenzmanagement legen können.

PROGRAMM

Bild: FV SHK BW

13:00 Uhr

  • Begrüßung und Einführung in die Fachtagung
  • Zukunftsthema: Klimaschutz

    13:15 Uhr

  • Fit für 2030: Klimaschutzpolitik und die Auswirkungen auf das SHK-Handwerk
  • 14:15 Uhr Diskussion

    Zukunftsthema: Digitalisierung

    14:40 Uhr

  • Wo steht das SHK-Handwerk in der Digitalisierung?
  • 15:00 Uhr

  • Der herausfordernde Weg der Digitalisierung – Praxisbeispiel eines SHK-Betriebs
  • 15:20 Uhr Pause

    15:30 Uhr

  • Einstieg in die digitale Kundenansprache durch Integration des Serviceportals SHK
  • 15:50 Uhr

  • Prozessoptimierung durch digitale Angebotserstellung mit dem Heizungsrechner und Badbudgetplaner
  • 16:10 Uhr

  • Wir sind Handwerk – Empfehlungsplattform für das Handwerk
  • 16:25 Uhr

  • Digitales Präsenzmanagement als pass­genaue Lösung
  • 16:55 Uhr Ausblick