Gasbrennwertgeräte sind aktuell das Rückgrat der Wärmeerzeugung in Deutschland. Allein seit 2011 wurden rund 4,5 Mio. Systeme installiert. Die Rekordmarke setze das vergangene Jahr mit ca. 553.000 Geräten – Tendenz steigend. Die Behauptung, die Technik wäre ein Selbstläufer, ist allerdings zu kurz gegriffen. Denn Gasbrennwertgeräte müssen ihren Teil zur Energiewende beitragen, dazu verpflichtet schon allein die hohe Absatzzahl. Die Industrie arbeitet deshalb nach wie vor an besseren Effizienzwerten. Zu einem deutlich längeren Hebel soll sich aber die Beimischung von Wasserstoff ins Erdgasnetz entwickeln. Hersteller und Versorger suchen gemeinsam nach Wegen, diese Vorstellung praxisnah umzusetzen – mit nach Möglichkeit wenig tiefgreifenden Veränderungen in der handwerklichen Alltagspraxis. Was nach einer schnellen Lösung klingt, ist aktuell schon noch umstritten.
Zum Beispiel scheiden sich die Geister noch an der Frage, wann der beigemischte Wasserstoff tatsächlich als „Grüner Wasserstoff“ zur Verfügung steht, also als mit regenerativ erzeugtem Strom produziert. Demgegenüber steht der sogenannte Blaue Wasserstoff, bei dessen Herstellung eben noch Strom aus konventionellen Quellen verwendet wird, was letztlich den CO2-Ausstoß dennoch in die Höhe treibt. Das Problem würde einfach nur verlagert. Auf den kommenden Seiten zeigen einige Hersteller in dieser SBZ ein Portfolio an Gasbrennwertgeräten, die aktuell (oder demnächst) in Deutschland verfügbar sein werden – mache schon mit der Option ausgestattet, ein Gemisch aus 80 % Erdgas und 20 % Wasserstoff zu verbrennen. Das mindert den CO2-Ausstoß, wenn es sich um Grünen Wasserstoff handelt.
Info
Grüner Wasserstoff bezeichnet Wasserstoff, der aus Wasser durch Wasserspaltung mit Elektrolyseuren aus erneuerbaren Energien (Windenergie, Sonnenenergie usw.) gewonnen wird. Bei der Wasserelektrolyse wird Wasser unter Einsatz von Strom in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt. Er gilt als die einzige umweltfreundliche, klimaneutrale Möglichkeit der Wasserstoffgewinnung. Perspektivisch soll damit zumindest ein Teil des heutigen Verbrauchs von fossiler Energie (Erdöl, Erdgas, Kohle usw.) ersetzt werden. Im Gegensatz zu Strom wird mit Wasserstoff speicherbare Sekundärenergie gewonnen. Auf diese Weise kann eine zeitliche und örtliche Entkopplung zwischen Erzeugung und Verbrauch erreicht werden. Es ist von Natur aus ein farbloses Gas, die Herstellungsmethoden werden mit verschiedenen Farben charakterisiert. Wasserstoff gilt als ein Treibstoff der Zukunft im Rahmen einer möglichen Wasserstoffwirtschaft. Unter anderem mit der europäischen und der deutschen Nationalen Wasserstoffstrategie wird die Wasserstofftechnologie massiv gefördert und soll in Zukunft eine der tragenden Säulen der Energiewirtschaft werden.