Schallemissionen, die von Wärmepumpen ausgehen, können den persönlichen Wohnkomfort erheblich mindern. Wie diese Geräusche entstehen, die die Bewohner und deren Nachbarschaft als störend empfinden und welche Maßnahmen Hersteller und Installateure ergreifen können, um sie einzudämmen, wird im Folgenden beleuchtet. Hierbei ist außerdem die Relevanz der Psychoakustik nicht zu unterschätzen.
Gesetzliche Anforderungen und Psychoakustik
Gesetzliche Vorschriften regeln die zulässigen Schallemissionen und unterscheiden sich je nach Region und Nutzungsart. Besonders strenge Anforderungen gelten in Wohngebieten, und Installateure müssen bei einer Überschreitung der festgelegten Grenzwerte mit Konsequenzen rechnen, wie Reklamationen, teuren Nachrüstungen oder schlimmstenfalls sogar juristischen Auseinandersetzungen.
Nichtsdestoweniger spielt darüber hinaus die subjektive Wahrnehmung von Schall – die Psychoakustik – eine entscheidende Rolle. Während technische Werte wie Schalldruck und Schallleistung berechnet werden können und objektiv messbar sind, beeinflusst auch die Art des Gehörten die Kundenzufriedenheit erheblich. Tiefe Frequenzen, wie sie beispielsweise Kompressoren erzeugen, werden gemeinhin als besonders unangenehm empfunden. Dies unterstreicht, wie wichtig es ist, nicht nur die Dezibelwerte, sondern auch die wahrgenommene Klangqualität von Wärmepumpen im Blick zu behalten und zu optimieren.
Schall: Ursachen und Übertragung
In Luft-Wärmepumpen wird Schall hauptsächlich durch zwei Quellen erzeugt: Zum einen wird Luftschall durch Turbulenzen verursacht, die dadurch entstehen, dass ein Ventilator Luft bewegt. Besonders bei hohen Drehzahlen wird dieser Schall intensiver wahrgenommen und kann als störend empfunden werden. Zum anderen entsteht Körperschall, der durch mechanische Schwingungen, unter anderem durch den Kompressor der Wärmepumpe, verursacht wird. Diese Schwingungen können sich über die Konstruktion der Wärmepumpe und ihrer angrenzenden Bauteile ausbreiten, was sowohl in der Nähe als auch in angrenzenden Räumen zu wahrnehmbaren Geräuschen führt.
Die Schallübertragung erfolgt auf zweierlei Weise: Der Luftschall breitet sich über die Umgebungsluft aus und kann auch in größerer Entfernung wahrgenommen werden. Diese Schallart ist vor allem für die in der Nähe der Wärmepumpe ansässige Nachbarschaft relevant. Körperschall hingegen wird über feste Bauteile wie Fassaden oder Fundamente übertragen. Er kann den Geräuschpegel innerhalb eines Gebäudes erhöhen und den Wohnkomfort beeinträchtigen.
Technische Lösungen der Hersteller
Wärmepumpenhersteller haben in den letzten Jahren durch innovative Konstruktionen einen erheblichen Beitrag zur Lärmreduzierung geleistet. Beispielsweise montierte der Hersteller Alpha Innotec den gesamten Kältekreis seiner Hybrox-Baureihe auf einer schwingungsgedämpften Platte, die für eine Entkopplung des Verdichters sorgt. Weiterhin minimieren zusätzliche Dämpfungselemente (spezielle Dämpfer, die sich unter dem Verdichter befinden) die durch den Verdichter erzeugten Schwingungen. Diese werden reduziert, bevor sie auf das Gehäuse oder die Umgebung übertragen werden. Auch Ventilatoren mit Eulenflügel-Design reduzieren durch ihre spezielle Form die Turbulenzen und damit den entstehenden Luftschall deutlich. Dickschaum-Schallabsorber und Luftumlenkhauben dämpfen den Luftschall zusätzlich.
Empfehlungen für die Installation
Nicht nur die Eigenschaften der Geräte, sondern auch die richtige Installation vor Ort ist entscheidend für eine Geräuschminimierung. Durch geeignete Installationstechniken können sowohl Luft- als auch Körperschall wirkungsvoll herabgesetzt werden. Die Verwendung von Dämpfungselementen bei der Boden- oder Fassadenmontage kann die Schwingungsübertragung in das Bauwerk deutlich reduzieren. Somit sollten bei hängender Aufstellung Schwingungsdämpfer und absorbierende Materialien verwendet werden, um eine Schallübertragung auf die Fassade zu verhindern. Bei Bodenaufstellung sind entkoppelte Fundamente oder elastische Lagerungen empfehlenswert, um den Körperschall zu minimieren.
Entscheidend ist zudem der Standort der Wärmepumpe. Ein Abstand von mindestens 3 m zur nächsten Wand reduziert Schallreflexionen und vermeidet eine Verstärkung des Schallpegels. Außerdem sollte die Aufstellung in Ecken oder unter Vordächern vermieden werden, da diese den Schalldruck durch Reflexionen erhöhen können.
Schallleistung und subjektive Wahrnehmung
Die technische Schallleistung, angegeben in Dezibel – kurz dB(A) –, beschreibt die Energieabgabe der Schallquelle. Der Schalldruckpegel dagegen ist abhängig vom Aufstellungsort und der Entfernung zur Schallquelle. Er beeinflusst die Empfindung der Lautstärke eines Geräuschs. Die Verwendung von Eulenflügel-Ventilatoren reduziert nicht nur die Lautstärke, sondern verbessert auch die Klangqualität. Dadurch werden Geräte, wie die Hybrox 11 und 16 von Alpha Innotec, mit einer technischen Schallleistung von 60 dB(A), als deutlich leiser empfunden.
Schallreduzierung ist als gemeinsame Aufgabe von Herstellern und Installateuren zu betrachten. Während technische Voraussetzungen wie Eulenflügel-Ventilatoren und Dämpfungselemente die Basis schaffen, sorgt eine fachgerechte Installation vor Ort für optimale Ergebnisse. Zusätzlich zu den Maßnahmen zur Schallreduzierung spielt die Psychoakustik eine bedeutende Rolle, denn die „Klangqualität“ von Wärmepumpen ist für die Zufriedenheit der Verbraucher ebenso entscheidend wie die tatsächlich messbare Lautstärke.