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Sick Building Syndrome 2.0? Warum Luftqualität in Gebäuden wichtig ist

  • Symptome wie Kopf­schmerzen, Müdigkeit und Konzentrationsprobleme sind oft auf mangelnde Belüftung und hohe CO₂-Konzentrationen ­zurückzuführen.
  • Moderne, gut gedämmte Gebäude verschärfen das Problem, da Belüftung oft zugunsten der Energieeffizienz vernachlässigt wird, wodurch Schadstoffe und CO₂ in Innenräumen ansteigen.
  • Intelligente HLK-Systeme mit Sensoren und automatischer Steuerung optimieren nicht nur die Luftqualität, sondern gleichzeitig auch den Energieverbrauch.
  • Die Kombination aus Luftfilte­rung, Temperaturkontrolle und smarter Steuerungstechnologie kann Energieeinsparungen ermöglichen und gleichzeitig das Wohl­befinden der Menschen verbessern.
  • Die Ölkrise der 1970er-Jahre zwang viele Länder, ihre Abhängigkeit von fossiler Energie zu reduzieren. Gebäude mit versiegelten Fenstern und hohen Dämmstandards wurden entwickelt, um Wärmeverluste zu minimieren. Doch die damals unzureichend bedachten Folgen sind dramatisch: Mangelnde Belüftung führt dazu, dass Schadstoffe in Innenräumen kumulieren, CO₂-Konzentrationen ansteigen und die Bewohner unter Symptomen wie Kopfschmerzen, Müdigkeit und Atemwegserkrankungen leiden.

    Ein bekanntes Beispiel ist das Gebäude der Environmental Protection Agency (EPA) in Washington, D.C. Obwohl es mit damals innovativen Energiesparlösungen ausgestattet war, führte eine schlechte Lüftung zu gesundheitlichen Beschwerden bei den Mitarbeitenden. Dieses Phänomen wurde als „Sick Building Syndrome“ bekannt und verdeutlicht, wie entscheidend die Luftqualität für das Wohlbefinden der Menschen ist.

    Psychologische und produktive Vorteile einer guten Luftqualität

    Während physische Auswirkungen schlechter Luftqualität – wie Atemwegserkrankungen und Allergien – hinreichend dokumentiert sind, werden mögliche Folgen für die mentale Gesundheit oft unterschätzt. Studien zeigen, dass CO₂-Konzentrationen über 1000 ppm (parts per million) zu Konzentrationsstörungen und Müdigkeit führen. Ab 1500 ppm sind Kopfschmerzen, reduzierte kognitive Leistungsfähigkeit und eine erhöhte Fehlerquote in Büros und Schulen die Folge. Gerade in stark frequentierten Großraumbüros oder Klassenzimmern kann die CO₂-Konzentration innerhalb von 30 bis 60 Minuten über kritische Werte steigen – ohne automatische Messung bleibt dies unbemerkt.

    Eine gute Luftqualität hingegen kann die Produktivität steigern, das Wohlbefinden fördern und krankheitsbedingte Ausfälle reduzieren. Intelligente Steuerungssysteme kombinieren daher Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität mit effizientem Energiemanagement. So können Systeme, die auf Echtzeitdaten von Sensoren beruhen, nicht nur CO₂-Werte und Schadstoffe reduzieren, sondern auch den Komfort und die Leistungsfähigkeit der Nutzenden spürbar steigern. CO₂-Ampeln und eine automatische Steuerung schaffen eine einfache Abhilfe: Über eine Farbskala ist die CO₂-Erkennung intuitiv möglich. In Schulen und Büros signalisiert eine CO₂-Ampel den richtigen Zeitpunkt zum Lüften und verbessert so die Luftqualität ohne unnötige Energieverschwendung.

    Die Komponenten des Easyzone-25-Systems, bestehend aus einem motorischen Plenum mit Ionisatoren, einem mit allen Herstellern ­kompatiblen ­Airzone-Kommunikationsgateway und Airzone-Schnittstellen.

    Bild: Airzone

    Die Komponenten des Easyzone-25-Systems, bestehend aus einem motorischen Plenum mit Ionisatoren, einem mit allen Herstellern ­kompatiblen ­Airzone-Kommunikationsgateway und Airzone-Schnittstellen.

    Herausforderungen der Luftqualität in urbanen Räumen

    Die Luftqualität in Innenräumen wird nicht nur durch den mangelnden Luftaustausch in gut isolierten Gebäuden beeinträchtigt, sondern auch durch die Qualität der Außenluft. Gerade in städti­schen Gebieten ist die Außenluft häufig mit Feinstaub, Stickoxiden und VOCs (flüchtigen organischen Verbindungen) belastet. Diese Schadstoffe gelangen bei unzureichenden Filtersystemen ins Gebäudeinnere und beeinträchtigen dort die Gesundheit der Bewohner oder Beschäftigten zusätzlich.

    Besonders herausfordernd ist der Umgang mit Feinstaubpartikeln und VOCs, da sie oft unbemerkt bleiben und nur langfristige Folgen haben, wie etwa Atemwegserkrankungen, Allergien oder sogar kardiovaskuläre Erkrankungen. Hier zeigt sich, dass herkömmliche Belüftungssysteme häufig an ihre Grenzen stoßen und ein ganzheitlicher Ansatz erforderlich ist, der sowohl Luftfilterung als auch intelligente Steuerungssysteme einbindet. Zusätzlich spart ein Belüftungssystem, das basierend auf Messungen der Luftqualität arbeitet, im Vergleich zu durchgehend laufenden Systemen Energie.

    Filtern und Reinigen – ein entscheidender Unterschied

    Wir haben es also mit zwei zentralen Aspekten zu tun, wenn es um die Luftqualität geht: CO₂ und Partikel. Während Belüftungssysteme CO₂-Konzentrationen reduzieren, können sie gleichzeitig die Partikelbelastung erhöhen, insbesondere in urbanen Umgebungen mit hoher Luftverschmutzung. Dies macht deutlich, warum Systeme, die sich nur auf einzelne Aspekte konzentrieren, oft nicht ausreichen. Eine umfassende Lösung, die sowohl Belüftung als auch Luftreinigung intelligent kombiniert, ist entscheidend.

    Ebenso wichtig ist ein kleiner, aber sehr feiner Unterschied: Wird die Luft lediglich gefiltert oder aktiv gereinigt? Innovative Systeme integrieren sowohl Belüftung als auch Luftreinigung. Die Luftreinigungslösungen AirQ des Herstellers Airzone nutzen hierzu den gleichen Effekt, der auch in der Natur vorkommt: die Ionisation. Die Ionen binden und neutralisieren schädliche Partikel in der Luft und sind für das Wohlgefühl verantwortlich, das beispielsweise bei einem Spaziergang am Meer oder in einem Wald erlebbar ist. So reduziert eine Kombination aus AirQ-Sensoren und Ionisatoren im ­Easyzone-25-System des Herstellers nicht nur CO₂-Werte, sondern auch Aerosolpartikel und Krankheitserreger. Das so entstehende Raum­klima trägt zur Gesundheit der Gebäudenutzer bei und beugt Erkrankungen vor.

    Moderne Raumklimatechnik: Die Schlüsselrolle der Integration

    Die heutige Gebäudeplanung zeigt oft eine Fragmentierung: Heizung, Lüftung, Klimatisierung und Luftreinigung werden als separate Systeme betrachtet und reguliert. Dadurch wird die Entwicklung ganzheitlicher Lösungen erschwert, obwohl diese für eine Balance zwischen Energie­effizienz und Luftqualität entscheidend sind.

    HLK-Kontrolltechnologien bieten hier eine Lösung, da sie diese Systeme integrieren und intelligent miteinander verknüpfen. Ein gutes Beispiel ist das weiterentwickelte ­Easyzone-25-System, das eine Kombination aus zonenabhängiger Temperaturregelung, Luftqualitätsüberwachung und effizientem Energieverbrauch ermöglicht. Damit lässt sich nicht nur die Temperatur in verschiedenen Räumen individuell regulieren, sondern auch die Luftqualität permanent überwachen und anpassen. Durch die gleichzeitige Steuerung aller Teilsysteme maximieren diese Systeme die Raumluftqualität und minimieren die Energiekosten, wodurch eine gesunde und nachhaltige Umgebung entsteht. In Kombination mit Technologien zur Luftreinigung können Schadstoffe wie Schwebepartikel oder Viren effektiv reduziert werden.

    Die Vernetzung dieser Systeme über Cloud-Plattformen ermöglicht eine optimierte Steuerung und bietet hohen Komfort. Die unabhängige Temperaturregelung in verschiedenen Zonen führt zu Einsparungen beim Gesamtverbrauch des Gebäudes, einer Reduktion der Geräteanzahl und einer geringeren zu installierenden Leistung. So lassen sich sowohl Anforderungen der EU-Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (EPBD) als auch Umwelt- und Sicherheitsstandards einhalten.

    Luftqualität und CO₂-Messung: Ein wirtschaftlicher Faktor

    Neben gesundheitlichen Vorteilen intelligenter HLK-Systeme spielt auch die wirtschaftliche Komponente eine große Rolle. Seit dem 1. ­Januar 2025 beträgt der CO₂-Preis in ­Deutschland 55 Euro pro Tonne – eine Steigerung um 22 % gegenüber dem Vorjahr. Weitere Steigerungen sind in den kommenden Jahren wahrscheinlich. Außerdem gelten seit 2024 in Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern strengere CO₂-Bestimmungen, die direkte Auswirkungen auf den Gebäudebetrieb und Privathaushalte haben. Unternehmen, die ihren CO₂-Fußabdruck nicht aktiv reduzieren, müssen mit steigenden Abgaben und regulatorischen Einschränkungen rechnen.

    Für Unternehmen und Privathaushalte bedeutet dies wachsende finanzielle Belastungen, wenn keine gezielten Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs getroffen werden. Der Einsatz smarter Steuerungstechnologien in Heiz-, Kühl- und Lüftungssystemen kann dazu beitragen, den CO₂-Ausstoß signifikant zu reduzieren und die Kosten langfristig zu senken.

    Auswirkungen von Klimatisierung und Lüftung auf den Energieverbrauch.

    Bild: Airzone

    Auswirkungen von Klimatisierung und Lüftung auf den Energieverbrauch.

    Herausforderungen bei der Implementierung smarter Lösungen

    Trotz der vielversprechenden Vorteile intelligenter Steuerungssysteme gibt es Herausforderungen bei der Implementierung: Einerseits erfordert die Integration solcher Systeme in bestehende Gebäude oft hohe Anfangsinvestitionen, andererseits fehlt es noch an flächendeckendem Wissen über die Möglichkeiten und den Nutzen smarter Steuerungslösungen.

    Doch die langfristigen Einsparungen und Effizienzgewinne machen diese Investitionen wirtschaftlich sinnvoll. Smarte Systeme reduzieren den Energieverbrauch signifikant, was nicht nur die Betriebskosten senkt, sondern auch die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben erleichtert. Besonders wichtig ist dabei die Möglichkeit, solche Technologien nahtlos in bestehende Gebäude­automationssysteme zu integrieren.

    Fazit: Ganzheitliches Denken für nachhaltige Gebäude

    Der Fokus auf Energieeffizienz in der Architektur ist wichtig, doch die Lehren der 1970er-Jahre und das „Sick Building Syndrome“ mahnen uns, nicht einseitig zu handeln. Nachhaltigkeit bedeutet nicht nur, Energie zu sparen, sondern auch die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen in den Gebäuden zu priorisieren. Gleichzeitig ­machen die steigenden CO₂-Preise effizientes Energiemanagement unverzichtbar. HLK-Technologien, die Heizung, Lüftung, Klimatisierung und Luftreinigung miteinander verbinden, bieten eine vielversprechende Lösung. Durch gezielte Förderung und konsequente Umsetzung kann nachhaltige Gebäudetechnik zur gelebten Realität werden. Dabei entstehen Gebäude, die nicht nur ressourcenschonend sind und die Umwelt entlasten, sondern auch den Menschen in den Mittelpunkt stellen. Denn ein gesundes, komfortables Raumklima trägt maßgeblich zum Wohlbefinden und zur Leistungsfähigkeit bei.

    www.airzonecontrol.com

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