„SHK steht nicht allein für Heizung. Sanitär und Klima sind und bleiben wichtige, zukunftsträchtige Geschäftsfelder für unser Handwerk. Allerdings zeigen alle relevanten Kennzahlen unseres Marktes: Vor allem Sanitär hat es derzeit schwer. Das moderne oder auch altersgerechte Bad steht in der aktuell krisenbelasteten Zeit nicht gerade oben auf dem Wunschzettel unserer Kunden. Ganz anders sieht das bei der Heizung aus. Hier boomt das Geschäft, angetrieben von externen Faktoren wie den forcierten Klimaschutzzielen der Bundesregierung und den horrend gestiegenen Energiekosten. Die Betriebe unseres SHK-Handwerks können sich Anfragen besorgter Kunden nach Beratung oder gleichwohl einer möglichen Heizungssanierung seit langem kaum erwehren. Klar, dass hier der unternehmerische Gedanke bei den Kollegen überwiegt.
Aber Heizung ist nicht alles! Zumal derzeit der schnelle Heizungstausch nicht immer reibungslos funktioniert. Die Betriebe kämpfen nach wie vor – gerade bei der Heizungstechnik – mit einer eklatanten Lieferproblematik. Hohe Sanierungskosten schrecken dennoch immer mehr modernisierungswillige Eigentümer trotz aller Fördermöglichkeiten von der geplanten Investition ab. Und auch der hohe Strompreis lässt die Begeisterung für die energetische Sanierung mit einer Wärmepumpe bei manchen unserer Kunden schnell erkalten.
So gesehen können wir es uns gar nicht leisten, unser Geschäftfsfeld Sanitär und den dazu gehörenden After Sales zu vernachlässigen. Im Gegenteil. Wir müssen für ausgewogen volle Auftragsbücher sorgen. Sanitärindustrie und Großhandel sollten ihren Vertriebskanal ‚SHK Handwerk‘ dahingehend unterstützen und Anreize für dessen Endkundenakquise setzen. Denn die Nachfrage nach barrierefreien oder pflegegerechten Badezimmern wird schon alleine durch die Alterung der Gesellschaft in Deutschland wieder steigen. Gerade altersgerechte Bäder sind ein wichtiges sozialpolitisches Thema, das die Politik nicht wird links liegen lassen können. Zudem sind 31,6 Mio. Wohnungen laut Mikrozensus älter als zwanzig Jahre; hier stehen mittel- bis langfristig bundesweit mehrere Millionen von Badrenovierungen an. Ganz zu schweigen von dem Mega-Trend der Trinkwasser-Hygiene, den wir als SHK-Betrieb im Markt zunehmend bedienen müssen. Die Trinkwasser-Hygiene ist für uns als Fachhandwerk ebenfalls verpflichtend – ebenso wie die Klimaschutzziele.
Gemeinsam mit unseren Branchenpartnern aus der Sanitärindustrie sind wir deshalb gefordert, die derzeit schwächelnde Sanitärsparte neu zu beleben. Die Wärmepumpe ist nicht alles in unserem Geschäftsleben. Das sollten wir für das neue Jahr im Kopf behalten.“ ■