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Gefährden neue Strukturen das klassische SHK-Handwerk?

Inhalt

Pro

Leider ja. Es gibt schon jetzt fatale Entwicklungen, die das klassische Fachhandwerk komplett außen vor lassen: Energieversorger (z. B. Eon, EWE) kaufen Handwerksbetriebe, um ihr Serviceangebot zu stärken. Stadtwerke werben aktiv Fachkräfte ab, um Contractingmodelle anzubieten, und neue Marktbegleiter aus der Greentech-Szene, wie Aira, Enpal oder Octopus Energy, agieren über ihren einstufigen Vertriebsweg schon jetzt erfolgreich am Markt. Spezialisiert auf die eigenen Produkte, sind diese Anbieter häufig recht effizient – sowie ggf. auch preisaggressiv. Hinzu kommen Investoren, wie beispielsweise die HomeServe-Gruppe, die reihenweise SHK-Betriebe übernehmen und noch weiter expandieren wollen. All diese Anbieter brauchen qualifiziertes Fachpersonal, das sie im Handwerk rekrutieren. Das klassische SHK-Handwerk bietet leider viel zu offene Flanken, die sich für einen Angriff durch diese Mitstreiter in idealer Weise eignen. Das fängt bei der mangelnden Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an und hört beim viel zu niedrigen Organisationsgrad in den Innungen auf. Es muss ein spürbarer Ruck durch die Branche gehen, der positive Aufmerksamkeit erregt. Wir brauchen aktive Mitglieder in aktiven Berufsverbänden, um in der Öffentlichkeit und auch bei den bewährten Industriepartnern besser wahrgenommen zu werden. Wer das nicht begreift – dem wird in Zukunft kaum zu helfen sein.


Kontra

Die Herausforderungen im SHK-Handwerk verlangen nach neuen Strategien, ohne bestehende Stärken des Handwerks zu verwerfen. Als HomeServe-Gruppe setzen wir auf die Weiterentwicklung erfolgreicher Betriebe, wollen gemeinsam wachsen und das SHK-Handwerk als Partner auf Augenhöhe in die Zukunft führen. Denn Themen wie der Fachkräftemangel und die Digitalisierung stellen extrem hohe Anforderungen an mittelständische Betriebe, die oft als Einzelkämpfer unterwegs sind. Für aufwendige Personalsuche bleibt im Alltag oft nur wenig Zeit. Viele erfolgreiche Eigentümer denken heute schon an morgen und rüsten sich für die Zukunft, indem sie auf die Stärke eines Gruppen-Verbundes setzen. Denn sie wissen: Den großen Herausforderungen können wir besser mit geballter Kraft und langfristigen Lösungen begegnen. Wir unterstützen die Betriebe zum Beispiel beim Recruiting, der Personalentwicklung und Einführung effizienter Softwaresysteme. So können sich die Experten vor Ort auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und sich um ihre Kunden und Mitarbeiter kümmern. Unsere Betriebe sind seit Jahrzehnten erfolgreich und wissen genau, wie das Tagesgeschäft läuft. Daher legen wir großen Wert auf ihre Expertise und regionale Identität mit bestehendem Außenauftritt und bekannten Ansprechpartnern. Das deutsche Handwerk steht für Qualität und Zuverlässigkeit. Und diesen Ruf können wir als Gruppe besser erhalten.

Thomas Rebel, Geschäftsführer HomeServe Deutschland

Bild: HomeServ

Thomas Rebel, Geschäftsführer HomeServe Deutschland

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