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Gebäudeenergiegesetz

„Heizungsgesetz abschaffen“ nicht miss­ver­ste­hen

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Der Fachverband Sanitär-Heizung-Klima Baden-Württemberg warnt davor, die Festlegung im Koalitionsvertrag, das Heizungsgesetz abzuschaffen falsch einzuordnen. Vielmehr bekräftigen die künftigen Regierungsparteien das Ziel der Klimaneutralität 2045 sowie die CO2-Bepreisung als zentralen Baustein für den Klimaschutz. Das bedeutet, die fossilen Energieträger Öl und Gas werden deutlich teurer. Die Koalition muss schnell Klarheit darüber schaffen, was sie beabsichtigt.

„Die CO2-Vermeidung über die Kosten zur zentralen Steuerungsgröße zu machen, ist grundsätzlich ein sehr guter Ansatz“, bewertet Wolfgang Becker, Hauptgeschäftsführer des Fachverband SHK Baden-Württemberg den Koalitionsvertrag der künftigen Bundesregierung. „Auf diesem Weg kann das Gebäudeenergiegesetz tatsächlich technologieoffener, flexibler und einfacher werden, wie es die Koalition im Vertrag auch ankündigt“.

Allerdings sorgt die Formulierung „Wir werden das Heizungsgesetz abschaffen“ für falsche Erwartungen. Viele Menschen glauben, sie könnten dann wieder jede Art von Heizung einbauen und günstig heizen. Geplant ist jedoch eine Reform des Gebäudeenergiegesetzes. „Die Koalitionäre müssen so schnell wie möglich Klarheit darüber schaffen, was sie konkret planen und was das für die Menschen bedeutet. Kein politisches Rumgeeiere und drum herumreden, das schafft nur weitere Verunsicherung. Die Pläne müssen ehrlich auf den Tisch“, wünscht sich Becker. „Nur so kann das Heizungsbauer-Handwerk richtig beraten.“

„Heizungsgesetz abschaffen heißt, ein vermurkstes und kompliziertes Gebäudeenergiegesetz zu reformieren und verständlicher und einfacher zu machen. Es heißt nicht, den grundsätzlichen Pfad der Klimaneutralität zu verlassen“, schreibt Becker in einem Kommentar an die Mitgliedsbetriebe des FV SHK BW.

Für den Verband ist klar, dass fossile Energieträger wie Öl und Gas aufgrund der deutlich steigenden CO2-Preise zukünftig teurer werden. Gleichzeitig begrüßt er die Ankündigung der neuen Regierung, die Stromsteuer auf das europäische Mindestmaß zu senken und Umlagen sowie Netzentgelte zu reduzieren. „Was sich mit mindestens fünf Cent pro Kilowattstunde wenig anhört, summiert sich über die Lebensdauer einer Wärmepumpe auf mehrere Tausend Euro,“ so der Verbandsgeschäftsführer.

Deshalb ist für ihn auch klar, dass es sich nicht lohnt, auf weitere Gesetzesänderungen zu warten. „Wo CO2 ausgestoßen wird, wird es teurer, wo weniger CO2 entsteht, wird es billiger. Eine klimaneutrale Heizung ist auf jeden Fall die richtige Wahl“, so Becker. „Dazu zählt die Wärmepumpe ebenso wie eine Biomasseheizung mit Holz oder Pellets. Je früher jemand sich dafür entscheidet, umso mehr profitiert er auch finanziell.“

Das gilt auch aufgrund der Förderung. „Wir begrüßen sehr, dass die Koalition plant, die Sanierungs- und Heizungsförderung fortsetzen“, so Becker. Angesichts der großen Haushaltslücke erwartet der Verband jedoch eine Kürzung. „So gut wie derzeit wird die Förderung zukünftig nicht mehr“, erwartet er. „Wer jetzt schnell handelt profitiert am meisten!“
Quelle: Fachverband SHK BW / fl

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