Die Vaillant Group meldet für ihr Wärmepumpengeschäft im Jahr 2023 deutliche Marktanteilsgewinne und hat eine Ausrichtung der Kosten- und Personalstrukturen an die Marktsituation und Kundenanforderungen angekündigt.
Die Vaillant Group, Remscheid, hat im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 3,8 Mrd. Euro erzielt und ist damit um 3 % gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Mit einem Umsatzplus von fast 50 % hat sich das Wärmepumpengeschäft der Vaillant Group wie in den Vorjahren deutlich besser als der europäische Wärmepumpenmarkt entwickelt. In Deutschland betrug das Wachstum des Wärmepumpengeschäfts sogar mehr als 100 %. Damit ist die Vaillant Group nach eigenen Angaben Marktführer in Deutschland und der drittgrößte Anbieter für Wärmepumpen in Europa. Im Bereich Gasheizgeräte habe man seine weltweit führende Position behauptet.
Die Geschäfts- und Umsatzentwicklung verlief im Jahr 2023 in den verschiedenen Märkten sehr unterschiedlich und weniger dynamisch als ursprünglich zu erwarten war. Die erste Hälfte des Jahres war von Wachstum geprägt, das vor allem in Deutschland aus einem Auftragsüberhang aus dem Jahr 2022 resultierte. In der zweiten Jahreshälfte schwächte sich die Nachfrage in nahezu allen europäischen Heiztechnikmärkten deutlich ab.
Dazu beigetragen haben eine europaweit stark rückläufige Baukonjunktur sowie die öffentlich ausgetragene, kontroverse Debatte um Gesetze zur Nutzung umweltschonender Heiztechnik und entsprechender Förderung. Der europäische Markt für Heiztechnik lag im Jahr 2023 rund 10 % unter dem Vorjahresniveau. Diese Entwicklung setzte sich in den ersten Monaten des Jahres 2024 fort.
Personalstrukturen werden angepasst
Um das Unternehmen an die neue Nachfragesituation und die zukünftigen Markt- und Kundenanforderungen auszurichten, passt die Vaillant Group ihre Kosten- und Personalstrukturen an und reduziert in Verwaltungsbereichen rund 700 Stellen. Davon entfallen etwa 300 auf Deutschland. Gleichzeitig werde die Kapazität für kundennahe und digitale Dienstleistungen auch personell weiter gestärkt und das Wärmepumpenportfolio mit unveränderter Energie erweitert.
Freiwerdende Stellen im Verwaltungsbereich werden daher nicht nachbesetzt und vorgezogene Ruhestandsregelungen ermöglicht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen Angestellten ein Programm zum freiwilligen Unternehmensaustritt an. Ziel der Angebote sei es, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden.
Transformation wird weiter vorangetrieben
Seit 2016 fokussiert sich die Vaillant Group auf den Ausbau ihres Wärmepumpengeschäfts und hat seitdem funktionsübergreifend Kapazitäten und Strukturen ausgebaut – insbesondere in Forschung und Entwicklung, Produktion und Vertrieb. Die Zahl der Mitarbeitenden ist seit 2016 gruppenweit von 12 500 auf 17 500 im Jahr 2023 angestiegen. In Deutschland vergrößerte sich die Belegschaft in diesem Zeitraum von 3500 auf 5000 Beschäftigte.
Auch nach der aktuell geplanten Kapazitätsanpassung wird die Anzahl der Mitarbeitenden deutlich höher sein als im Jahr 2021. Im Rahmen ihrer langfristig angelegten Strategie will die Vaillant Group ihre Transformation zu einem führenden Hersteller elektrischer Wärmepumpen konsequent fortführen. Dazu wird das Unternehmen unter anderem im Herbst dieses Jahres an seinem Hauptsitz in Remscheid eine neue Fabrik für die Fertigung von Elektronikbauteilen eröffnen.
Wärmepumpe ist Schlüsseltechnologie
„Die Wärmepumpe ist und bleibt die Schlüsseltechnologie für die klimaneutrale Wärmeversorgung von Gebäuden. Mittel- und langfristig erwarten wir wieder eine steigende Nachfrage. Die Förderbedingungen sind in vielen europäischen Ländern schon heute sehr attraktiv“, so Dr.-Ing. Norbert Schiedeck, CEO der Vaillant Group. „Mit den geplanten Kosten- und Strukturanpassungen steigern wir die Effizienz in der Verwaltung und die Wettbewerbsfähigkeit der Vaillant Group in einem aktuell herausfordernden Wettbewerbsumfeld. Wir werden auch zukünftig alles daran setzen, mit Wärmepumpen und Gasheizgeräten unsere führende Position als Heizungshersteller zu behaupten.“ ■
Quelle: Vaillant Group / jv