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Messen der Zukunft

Im direkten Miteinander geht vieles leichter

Im Frühsommer 2020 setzte ein neues Denken ein: Nach Wochen der ersten Pandemie-­Schockstarre und Messeabsagen flossen neue ­Ideen und Maßnahmen zur Kundeninteraktion in die (Kommunikations-)Märkte. Die Krise trieb Veranstalter wie Unternehmen sowie bis dato branchenfremde Akteure gleichermaßen an, neue Ansätze und, so schien es, zeitgemäße Formate zu denken. Lösungen in Form von digitalen Firmen- oder Branchenevents wurden geschaffen. Nach der anfänglichen Euphorie machte sich bei Teilnehmern quer durch alle Branchen und Formate jedoch so etwas wie „Digitalmüdigkeit“ breit. Auch wenn viele digitale Akteure von Anzahl und Qualität der Leads positiv überrascht waren, nahm das Interesse an digitalen Veranstaltungen mit voranschreitender Öffnungsperspektive ab. Aussteller und Besucher verlangen spätestens seit Sommer 2021 verstärkt wieder nach persönlichem Kontakt.

Nachholbedarf und ungenutzte Möglichkeiten

Wenngleich sich die anfängliche Begeisterung für digitale Formate nicht gehalten hat, haben große Teile der Messe- und Veranstaltungsindustrie spätestens jetzt das Potenzial und die Chancen der Digitalisierung erkannt. Der Nachholbedarf in diesem Bereich beschäftigt die Branche aktuell und in den nächsten Jahren. Die GHM (Gesellschaft für Handwerksmessen mbH) als Veranstalter von zehn Fach- und Endverbrauchermessen im Handwerk, unter anderem der IFH/Intherm und der neuen Veranstaltung „Zukunft Handwerk“, nutzte die Zeit, um in die digitale Optimierung ihrer Kernkompetenz, das Organisieren und Veranstalten von Live-Events, zu investieren. Mittlerweile sind die Prozesse für Messeteilnehmer digital abgebildet und effizient gestaltet.

Der gesamte Bereich Customer Services, von der Anmeldung bis zur Abwicklung, ermöglicht Veranstaltern und Kunden nun den Fokus auf das Wesentliche: das Gestalten von Veranstaltungen, die erfolgreich das Neue in die Fachwelt bringen. Damit positionieren sich Messen stärker noch als bisher als Netzwerke der Zukunft. Längst geht es nicht mehr nur um „Ausstellung“, sondern um das Schaffen von Erlebnissen. Doch wie digital muss das sein?

Die ideale Messe der Zukunft

Eine repräsentative Umfrage der GHM zusammen mit dem digitalen Markt- und Meinungsforschungsinstitut Civey aus dem September 2021 in der Fokusgruppe Handwerker ergab, dass 71,1 % aller Befragten eine Vor-Ort-Teilnahme an Veranstaltungen vorziehen, während 11,5 % beide Welten gleichermaßen schätzen. Nur 4,5 % sprechen sich für eine ausschließliche Onlineteilnahme aus. Immerhin: 52,9 % der Befragten sind an digitalen Angeboten rund um eine Veranstaltung interessiert.

Digitale Effizienz und die Verlagerung einzelner Teile ins Netz können die Relevanz von Messen also steigern, so auch der Fall beim digitalen Ableger der IFH/Intherm, der Livestream-Reihe „Forum plus“, die über den Veranstaltungszeitraum in Nürnberg hinaus für Austausch und Wissensvermittlung unter Branchenprofis sorgt. Zahlreiche weitere Studien zeigen ebenfalls: Die menschliche Begegnung ist durch nichts zu ersetzen. Netzwerken, neue Geschäftskontakte, Geschäftsabschlüsse, aber auch der inspirierende Dialog – im direkten Miteinander geht all das leichter. Zentrale Problemstellungen, die eine Branche in ihrer Gesamtheit betreffen, finden hier im Wettbewerb der Ideen und Innovationen neue Antworten. Die Messe der Zukunft ist im Ergebnis die smarte Kombination vom Besten aus beiden Welten, eine intelligente Mischung aus Präsenzveranstaltung mit digitalen, zeitlich unbegrenzten Zusätzen.

Vier Erkenntnisse für die Zeit nach der Pandemie

Messen spielen als Live-Event weiterhin eine wichtige Rolle unter der Prämisse, dass sie den Anschluss auch an die Ansätze „digital first“ des Marketings ihrer Kunden, also der Industrieunternehmen, berücksichtigen. Dabei tragen unter anderem die folgenden vier Säulen künftig zu ihrem Erfolg bei:

  • Das Wesentliche im Zentrum: Live-Messen bringen Menschen zusammen und ermöglichen das persönliche Kennenlernen. Sie unterstützen auch in Zukunft den Vertrauensaufbau zwischen Menschen und Unternehmen und fördern das persönliche Kennenlernen und den direkten Austausch. Zahllose spontane Gelegenheiten helfen, Lösungen zu entdecken und zu bewerten, die (vielleicht) keiner ursprünglich im Sinn hatte, die aber die Arbeitsabläufe z. B. in Handwerksbetrieben einfacher und effizienter gestalten.
  • Mehr als Präsentationsflächen: Der sich mehr und mehr entwickelnde Plattform-Gedanke ist ein wesentliches Kriterium, das die Nach-Corona-Messen kennzeichnet. Dabei ist der Begriff Plattform weit gefasst und ermöglicht künftig die aktive Teilnahme an Themen rund um die Fachmesse auch jenseits des Hallenparketts. So bringt „Zukunft Handwerk“ den Wandel für das Handwerk. Auf der ersten hybriden Leitveranstaltung der GHM werden 2022 die wichtigsten Themen unserer und der kommenden Zeit live und digital aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet und diskutiert. Von der Live-Bühne über den Onlineworkshop bis zum Galadinner: Die Interaktion und das Netzwerken stehen im Mittelpunkt. Das Event- und Kongressformat aktiviert Teilnehmer multisensual und multimedial.
  • Quadratmeter mit Mehrwert: Messeveranstalter mögen grundsätzlich Quadratmeter bepreisen. Die Krise aber hat zeigt: Es sind die Erlebnisse und der Raum für gute Geschäfte, für spontane Begebenheiten und nachhaltige Kontakte, die den Nutzen bringen. Das ist das Alleinstellungsmerkmal jeder Art von Live-Veranstaltung. Werden diese mit digitalen Elementen im Sinne der Besucher ergänzt, multipliziert sich der Erfolg für alle Seiten.
  • Fokus auf das, was kommt: Branchen müssen gemeinschaftlich ihre Zukunft gestalten, um in disruptiven, immer schnelleren Märkten wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Mission von Branchenmessen muss es sein, das Neue gemeinsam zu gestalten. Das bedeutet, dass Veranstalter aktiv an der Entwicklung ihrer Branchen teilnehmen können und sollen. Messen haben das Potenzial, eine enorme Kraft zu entfalten, die weit über die Präsentation von Produktinnovationen hinausreicht. Sie können Themen auf die öffentliche Agenda setzen, den Dialog vorantreiben und politische Gegebenheiten infrage stellen.
  • Wer das Neue in die Welt bringen will, muss Mut haben. Denn dazu braucht es die Fähigkeit, neu zu denken. Eine Offenheit und ein Ansatz in diesem Sinne sind von zentraler Bedeutung für die künftige Relevanz von Messen. Deshalb ist die Zukunft der Messen vor allem mit einer Frage verknüpft, deren Beantwortung erst im Laufe der Zeit deutlich werden wird: Welcher Veranstalter agiert in diesem Sinne?

    Info

    Die GHM und die IFH/Intherm

    Organisiert von der GHM (Gesellschaft für Handwerksmessen mbH), findet die IFH/Intherm als Fachmesse für Sanitär, Haus- und Gebäudetechnik im Messezentrum Nürnberg statt. Ideelle Träger der Messe sind die Fachverbände SHK Bayern, Baden-Württemberg, Thüringen und Sachsen sowie der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie e. V. (BDH). Der Fachverband SHK Sachsen-Anhalt fungiert als Kooperationspartner. Die IFH/Intherm informiert umfassend über Badausstattung und Sanitärtechnik, Energieeffizienz und Ressourcenschonung, erneuerbare Energien, Trinkwasserbehandlung, Haus- und Gebäudeautomation, Klima- und Lüftungstechnik und Installationstechnik.

    www.ghm.de

    www.ifh-intherm.de

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