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Altersgerechte Badsanierung im Wohnungsbestand

Weniger Handgriffe, mehr Flexibilität

Badsanierung bringt für das SHK-Fachhandwerk noch viel Arbeit mit sich – nicht allein die Bauausführung betreffend. Denn in der Regel ist der SHK-Fachhandwerker oft für die Badplanung an sich verantwortlich. Dem begegnen viele Hersteller mit entsprechend abgestimmter Software und praktischen Online-Konfiguratoren.

Damit lassen sich beispielsweise Vorwand­elemente und Vorwandkonstruktionen schnell auslegen und bis zur Erstellung von Montagezeichnungen und Materialauszügen vorplanen. Auch für die Bestimmung passender Bodenabläufe oder Duschrinnen stehen einfach zu bedienende Konfiguratoren zur Verfügung – ebenso für die Auswahl der zahlreichen Betätigungsplatten. Hat ein Hersteller all das in seinem Angebotsspektrum, führt eine derart umfassend vorbereitete Badsanierung die Anforderungen, die an ein neues Bad gestellt werden, mit kreativen Lösungsmöglichkeiten und der baulichen Umsetzung aus einer Hand zusammen – als entscheidende Voraussetzung für eine später zügige Ausführung.

Bild 2: Hinter der Vorwand lassen sich neue Rohrleitungen und Anschlüsse schnell installieren. Die optimale Positionierung der Sanitärgegenstände im Raum schafft zudem größtmögliche Bewegungsfreiheit.

Bild: Viega

Bild 2: Hinter der Vorwand lassen sich neue Rohrleitungen und Anschlüsse schnell installieren. Die optimale Positionierung der Sanitärgegenstände im Raum schafft zudem größtmögliche Bewegungsfreiheit.
Bild 3: Durchgeflieste, bodengleiche Duschen sind nicht nur barrierefrei. Sie nutzen auch den Grundriss optimal aus – hier bis zum Waschtisch –, um der Dusche möglichst viel Platz einzuräumen, beispielsweise für die Assistenz durch eine Pflegekraft.

Bild: Viega

Bild 3: Durchgeflieste, bodengleiche Duschen sind nicht nur barrierefrei. Sie nutzen auch den Grundriss optimal aus – hier bis zum Waschtisch –, um der Dusche möglichst viel Platz einzuräumen, beispielsweise für die Assistenz durch eine Pflegekraft.
Bild 4: Mit einer raumhohen Vorwandkonstruktion aus Montageschienen kann beispielsweise die Duschwand einen Einbauschrank abtrennen.

Bild: Viega

Bild 4: Mit einer raumhohen Vorwandkonstruktion aus Montageschienen kann beispielsweise die Duschwand einen Einbauschrank abtrennen.
Bild 5: Diese Duschrinne ist eigentlich ein Punktablauf, also entsprechend einfach zu installieren. Wird sie an der Wand platziert, bleibt die Standfläche frei.

Bild: Viega

Bild 5: Diese Duschrinne ist eigentlich ein Punktablauf, also entsprechend einfach zu installieren. Wird sie an der Wand platziert, bleibt die Standfläche frei.

Mehr Bewegungsfreiheit

Barrierefreie Bäder im Sinne der DIN 18040‑2 „Barrierefreies Bauen – Planungsgrundlagen – Teil 2: Wohnungen“ sind bei den üblichen Grundrissen von Geschosswohnungen kaum machbar. Allerdings lässt sich die Bewegungsfreiheit durch eine Neuaufteilung der Sanitärobjekte vielfach verbessern. So werden selbst Kleinbäder senioren- und familiengerecht (Bild 1). Um die Sanitärgegenstände dabei optimal im Raum platzieren zu können, ist es am einfachsten, die neue Rohrleitungsinstallation in einer Vorwandkonstruktion aus Montageschienen zu verlegen.

Denn die Vorwand reduziert die Nutzfläche im Bad kaum. Das Schienensystem ­Prevista Dry Plus von Viega etwa benötigt zum Beispiel nur 14,5 cm Bautiefe für die Installation einer Entwässerungsleitung DN 90 ohne Dämmung. Wird die Vorwand am Waschtisch und WC halbhoch gebaut, ergeben sich praktische Ablageflächen, sodass kein wirklicher Raumverlust entsteht (Bild 2).

Die Verlegung von Rohrleitungen in der Vorwand bringt noch weitere Vorteile. Das Einschlitzen ins Mauerwerk ist statisch in der Regel nicht zulässig und birgt zudem das Risiko hoher Fließgeräusche, die mit dem geforderten Schallschutz kollidieren. Flexible Kunststoffrohrleitungen lassen sich hier besonders schnell installieren: Das Rohrleitungssystem Raxofix zum Beispiel kann vorgedämmt von der Rolle verlegt werden.

Weniger Barrieren

Die größte Barriere in Bestandsbädern stellt meistens die Badewanne dar. Eine bodengleiche Dusche ist für Bewohner mit Mobilitätseinschränkungen besser zu nutzen. Sie erleichtert darüber hinaus die Assistenz bei der Körperpflege durch Angehörige oder Pflegekräfte. Voraussetzung ist allerdings, dass die Dusche dafür genügend Platz bietet.

Der verfügbare Raum im Bestand lässt sich optimal nutzen, wenn der Duschplatz nicht durch die Maße einer Duschtasse limitiert, sondern durchgefliest ist (Bild 3). Mit einer raumhohen Vorwandkonstruktion kann der Duschbereich dann zentimetergenau von anderen Sanitärobjekten abgeschirmt werden. Beispielsweise mit einer Vorwandkonstruktion aus Montageschienen auf der einen und einem integrierten WC-Vorwandelement auf der anderen Seite. Oder eine Duschwand trennt einen Einbauschrank für die Unterbringung von Waschmaschine, Trockner und Badutensilien ab (Bild 4).

In der Dusche Montageschienen raumhoch vor das Mauerwerk zu setzen, optimiert die Abläufe in der Badsanierung ebenfalls. Das Abschlagen oder Spachteln der alten Fliesen entfällt hier. So entsteht nicht nur weniger Schmutz, es gibt zudem keine Trocknungszeiten, die den Baufortschritt unter Umständen unterbrechen. Darüber hinaus bietet die Vorwand ausreichend Installationsraum für die Rohrleitungen für Trinkwasser kalt und warm sowie die Entwässerung. Je nach Situation kann die Vorwand gleichzeitig einen dahinter liegenden Schacht verdecken.

Ein weiteres Detail, das eine Dusche seniorengerecht macht, ist die Entwässerung. Wird sie zum Beispiel an der Wand platziert, bleibt der Boden frei und bietet mehr Standsicherheit bzw. lässt sich mit dem Rollstuhl befahren. Eine einfache Entwässerungslösung hierfür bietet zum Beispiel die Duschrinne Advantix Cleviva, die wie ein Punktablauf installiert wird (Bild 5). Ist ein gerader Abgang durch den Boden möglich, sind für den Einbau nur 25 mm Bodenhöhe erforderlich. Der Anschluss des Grundkörpers an eine Sammelleitung ist ab 70 mm machbar. Die Duschrinne aus Edelstahl lässt sich millimetergenau zuschneiden und wird in das Fliesenbett eingearbeitet. Das Gefälle zum Punktablauf ist in das Edelstahlprofil bereits eingearbeitet.

Darüber hinaus können Barrieren durch die Vermeidung von Stoßkanten sowie die Anbringung von Haltegriffen abgebaut werden. Ein System aus Montageschienen und Verbindern ist in der Regel so variabel, dass Ablageflächen in die Vorwand integriert werden können. Damit sind zusätzliche Anbauten von Ablagen für Utensilien nicht erforderlich – aus Sicht von Pflegekräften ein kleiner, aber bedeutsamer Beitrag für mehr Beweglichkeit und weniger Barrieren. Um Haltegriffe oder eine Reling anzubringen, lassen sich die Flächen der Vorwand mit Holzplatten ausfüllen. Solche Haltepunkte sind zum Beispiel auch nutzbar, um eine Babybadewanne im Duschbereich auf einer optimalen Höhe einzuklinken.

Sinnvoll ist ebenfalls, vorsorglich an das WC-Vorwandelement rechts und links Befestigungselemente zu montieren. Sie sind mit entsprechend starkem Schichtholz ausgekleidet, sodass bei späterem Bedarf Stütz- und Klappgriffe nachgerüstet werden können.

Bild 6: Die verstellbaren Fußstützen der ­Vorwandelemente werden einfach in die Schiene geklickt. Bei Bedarf kann der Fachhandwerker die Füße aber auch auf dem Boden festdübeln.

Bild: Viega

Bild 6: Die verstellbaren Fußstützen der ­Vorwandelemente werden einfach in die Schiene geklickt. Bei Bedarf kann der Fachhandwerker die Füße aber auch auf dem Boden festdübeln.
Bild 7: Positionsgenau erfolgt die Befestigung der Vor­wandelemente für Waschtisch und WC in der Schienenkonstruktion durch universelle Verbinder, die dann mit einer zentralen Schraube fixiert werden.

Bild: Viega

Bild 7: Positionsgenau erfolgt die Befestigung der Vor­wandelemente für Waschtisch und WC in der Schienenkonstruktion durch universelle Verbinder, die dann mit einer zentralen Schraube fixiert werden.
Bild 8: Auch der Ablaufbogen muss nur geclipst werden. Die Traverse zur Befestigung der WC-Keramik lässt sich um 6 cm stufenlos in der Höhe an die Kundenwünsche anpassen.

Bild: Viega

Bild 8: Auch der Ablaufbogen muss nur geclipst werden. Die Traverse zur Befestigung der WC-Keramik lässt sich um 6 cm stufenlos in der Höhe an die Kundenwünsche anpassen.
Bild 9: Ob ein Waschtischunterschrank für zusätzlichen Stauraum oder mehr Beinfreiheit benötigt wird, damit eine Person mit eingeschränkter Mobilität beim Waschen sitzen kann – ein raumschaffender Geruchsverschluss ist dafür die optimale Lösung.

Bild: Viega

Bild 9: Ob ein Waschtischunterschrank für zusätzlichen Stauraum oder mehr Beinfreiheit benötigt wird, damit eine Person mit eingeschränkter Mobilität beim Waschen sitzen kann – ein raumschaffender Geruchsverschluss ist dafür die optimale Lösung.

Schnelle Montage

Fachhandwerker beurteilen ein Vorwandsystem in erster Linie danach, wie einfach es in der Handhabung ist. Bei der Entwicklung des Vorwandsystems Prevista brachten deshalb erfahrene Fachhandwerker aus ganz Deutschland ihre in der Praxis gesammelten Ideen ein. Das spiegelt sich in dem werkzeugarmen Konzept wider, das auf die Ein-Mann-Montage ausgerichtet ist.

Die Waschtisch- und WC-Vorwandelemente haben eine Standardhöhe von 1120 mm. Für spezielle Einbausituationen, beispielsweise die Installation unter Dachschrägen, ist das WC-Element auch in reduzierter Höhe von 980 mm und 820 mm verfügbar. Zur exakten Höhenanpassung lassen sich die Fußstützen der Vorwandelemente stufenlos herausziehen. Dabei bleiben die Elemente in Position und können fixiert werden, ohne dass eine zweite Person sie festhalten muss. Bei der Montage in der Schiene werden die Füße lediglich festgeklickt (Bild 6).

Für die Verschraubung auf dem Boden sind die gleichen Füße zu verwenden – das reduziert die Anzahl an Bauteilen. Die Vorwandelemente haben außerdem Aufnahmen für die Schienenverbinder zum kraftschlüssigen Anschluss an die Konstruktion (Bild 7). Sollen die Elemente hingegen an der Wand festgedübelt werden, sind Aufnahmen für Stockschrauben vorgesehen. Darüber ist die lotrechte Feinjustierung werkzeuglos möglich.

Die Vorbereitung des WC-Elements für den Anschluss der WC-Keramik lässt sich ebenfalls mit wenigen Handgriffen erledigen. Der Ablaufbogen wird beispielsweise nur festgeclipst (Bild 8). Die Befestigungs­traverse der WC-Keramik hat werkseitig eine Höhe von 33 cm und kann stufenlos bis auf 39 cm eingestellt werden. Damit ist eine höhere Sitzpositionierung bis zu 48 cm für eine barrierearme Nutzung einfach realisierbar. Für ein Mehrgenerationenbad, in dem die Nutzer die Höhe von WC und Waschtisch selbst einstellen können, gibt es Vorwandelemente mit integrierter Niveauregulierung über eine Gasdruckfeder.

Aufwendig sind häufig die Höheneinstellungen der Traversen für die Wasseranschlüsse am Waschtisch. Eine Lösung bieten Waschtischelemente mit Schnellspanner, die sich werkzeuglos einstellen und arretieren lassen. Wird ein unterfahrbarer Waschtisch gefordert, ist zudem ein raumschaffender Geruchsverschluss optimal, der sich einfach in der Höhe anpassen lässt. Dieser ist auch für den Einbau in Waschtischunterschränke geeignet (Bild 9). Gerade in Kleinbädern werden diese Badmöbel häufig gewählt, weil sie viel Stauraum bieten.

Die Montageschienen für die Vorwandkonstruktion des Systemherstellers aus ­Attendorn müssen zudem nicht mit einem Trennschleifer zugeschnitten werden. Eine Stanze ermöglicht das gratfreie und präzise Ablängen der 5 m langen Schienen. Das einseitig geöffnete Schienenprofil mit einer Kantenlänge von 40 x 40 mm bietet eine gute Auflagefläche zum Beplanken mit Gipskarton. Mit nur einem einzigen Verbindertyp können zudem sämtliche Vorwandkonstruktionen gebaut werden – halbhoch, raumhoch, als Raumteiler, vor Ort montiert oder im Betrieb vorgefertigt.

Fazit

Die schnelle Montage von Vorwandsystemen punktet vor allem bei Sanierungsmaßnahmen. Denn eine Badsanierung während der Wohnungsnutzung stellt Fachhandwerker immer vor die Herausforderung, die grundlegenden Funktionen – insbesondere das WC – nur kurzzeitig außer Betrieb zu nehmen. Außerdem trägt das Entkernen des Badezimmers viel Schmutz in die Wohnung ein – und die Entsorgung von Bauschutt verursacht Kosten. Dies lässt sich mit einer Vorwandkonstruktion zumindest reduzieren. Der wesentliche Vorteil aber besteht in der kreativen und individuellen Gestaltung, um auch in Kleinbädern den Raum optimal auszunutzen.

www.viega.de

Info

Barrierearme Bäder fehlen tausendfach

Ausreichende Bewegungsflächen im Bad und in der Dusche sind wesentlich, damit Senioren weiterhin in ihren Wohnungen leben und versorgt werden können. Daran fehlt es allerdings hauptsächlich in Geschosswohnungen:

  • Nur etwa 1,5 % der Wohnungen in Deutschland sind barrierearm [1].
  • Um die Versorgungslücke an barrierearmem Wohnraum zu schließen, sind rund zwei Millionen weitere Bäder zu sanieren [1].
  • In deutschen Wohnungen ist das Bad durchschnittlich etwa 9 m² groß. Doch ca. neun Millionen Bäder sind kleiner als 6 m² [2].
  • Quellen:

    [1] Untersuchung im Auftrag der KfW: Evaluation des KfW-Förderprogramms „Altersgerecht Umbauen (Barrierereduzierung – Einbruchschutz)“; IWU Institut Wohnen und Umwelt, 21.04.2020

    [2] Bad-Grundlagenstudie 2016/2017, Quelle: forsa, Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e. V.; VDS

    Info

    Ein WC-Spülkasten für alle Anforderungen

    Der Spülkasten von Viega ist in jeder System­anwendung identisch und mit rund 50 verschiedenen Betätigungsplatten kompatibel. Auch der nachträgliche Tausch einer Betätigungsplatte ist problemlos möglich, zum Beispiel um eine häufig unterschätzte Barriere abzubauen – die Sehbehinderung. Dazu tragen Betätigungsplatten bei, die einen starken Farbkontrast zur Vorwand bilden. Auch berührungslose Auslösungen können im ­Seniorenbad eine große Hilfe sein. Hierfür sollte aber in der Vorwand vorsorglich ein Strom­anschluss vorgesehen werden.

    Der Spülkasten ist zudem für den Anschluss moderner Dusch-WCs vorbereitet, die gerade mobilitätseingeschränkte Personen bei der Körperhygiene unterstützen. Die gewünschte Spülmenge lässt sich einfach am Ablaufventil einstellen, der optimale Spülstrom an einer patentierten Spülstromdrossel. So kann die Spülung im Handumdrehen auf die unterschiedlichsten, auch randlosen WC-Keramiken eingestellt werden. Als intuitive Montagehilfe sind alle beweglichen und von Hand montierbaren Bauteile gelb eingefärbt, zum Beispiel die Schieber zur Voll- und Teilspülmenge am Ablaufventil, die einstellbare Spülstromdrossel oder die Halterung des Füllventils.

    Bild: Viega

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