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Flughafen Frankfurt: Hohe Anforderungen an Sanitärsystemtechnik

  • Die Sanitäranlagen im ­Terminal 3 umfassen auf einer Gesamtfläche von rund 2000 m² nahezu 500 Waschtische, mehr als 700 WCs und 250 berührungslos funktionierende Urinale sowie rund 25 barrierefreie Sanitärlösungen mit entsprechend ausgestatteten WCs und Waschtischen.
  • Die Sanitärinstallation ­erfolgt nicht nur in ­Einzel- und ­Schienenmontage vor ­massiven Wänden, sondern auch in ­Ständerleichtbauwänden.
  • Die Wahl fiel auf ein Vorwandsystem, das eine einfache und stabile Montage mit möglichst geringem Werkzeugeinsatz erlaubt und nahezu sämtlichen Einbau­situationen Rechnung trägt.
  • Die Montageelemente des Vorwandsystems sind je nach Einsatzbereich mit vormontierten UP-Spülkasten, Spülautomatik, ­Hygienespülung, Unterputzsiphon für mit Rollstuhl unterfahrbare Waschtische sowie für eine barriere­freie WC-Nutzung mit erhöhter ­Sitzhöhe ausgestattet.
  • Die Fraport AG mit Firmensitz in Frankfurt gehört zu den weltweit führenden Flughafenbetreibern. Mit ca. 81.000 Beschäftigten aus rund 450 Unternehmen gilt die von Fraport am Firmensitz betriebene Airport City als größte Arbeitsstätte Deutschlands. Für die verkehrstechnische Infrastruktur besitzt der Flughafen Frankfurt nicht nur regional, sondern auch grenzüberschreitend eine herausragende Bedeutung.

    Mit dem derzeit auf Hochtouren laufenden Bau des neuen, 176.000 m² Grundfläche umfassenden Passagierterminals 3 stellt sich der Flughafen als eines der größten Infrastrukturprojekte Europas für die Anforderungen der Zukunft neu auf. Während die Arbeiten am Flugsteig G bereits abgeschlossen sind, werden die Flugsteige H und J sowie das Hauptgebäude im Jahr 2026 fertiggestellt. Dann soll das Terminal 3 pünktlich komplett in Betrieb gehen und den Flughafen im Ranking der größten Infrastrukturprojekte Europas noch näher an die Spitze bringen.

    Großgeschrieben wird bei dem Bauprojekt der Klimaschutz. Umgesetzt wird dies unter anderem mithilfe umfangreicher Photovoltaikanlagen – vor allem aber dank effizienter Bauweise mit modernster Gebäudetechnik, die kaum Heizenergie benötigt, weil die Prozesswärme als Heizwärme genutzt wird. Der klimaschonende Betrieb des neuen Terminals soll mit dazu beitragen, dass die CO2-Emissionen am Flughafen Frankfurt bis 2030 um 78 % gegenüber 1990 gesenkt werden. Außerdem ist geplant, die Emissionen des Bodenbetriebs bis 2045 auch ohne Kompensation auf null zu reduzieren.

    Kein Wunder also, dass der Neubau in der technischen Gebäudeausstattung ein hohes Leistungsniveau erfordert. Zur Sicherstellung reibungsloser Abläufe ohne Schnittstellenprobleme zwischen den einzelnen Gewerken wurden daher tendenziell eher Unternehmen beauftragt, die über umfassende Erfahrungen bei vergleichbaren Großprojekten verfügen.

    Großzügig dimensionierte Sanitäranlagen

    Im Flugsteig J und dem Hauptgebäude bereits weit fortgeschritten sowie im komplett fertiggestellten Flugsteig G schon abgeschlossen sind auch die Arbeiten im Sanitärbereich – eine ebenfalls für die beteiligten Firmen anspruchsvolle Aufgabe, die Höchstleistungen erfordert. Sanitäranlagen gehören bekanntlich zu den Visitenkarten öffentlicher Gebäude. Den jährlich bis zu 25 Millionen Passagieren, so die Kapazität des neuen Terminals im Vollausbau, sowie zahlreichen Besucherinnen, Besuchern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern soll deshalb höchster Komfort geboten werden. Dazu gehört insbesondere natürlich, dass es keine Warteschlangen vor den Toiletten gibt, außerdem optimale Hygiene und vielzählige barrierefreie Lösungen in sämtlichen Bereichen.

    Vor diesem Hintergrund wurden die Sanitäranlagen im Terminal 3 recht großzügig dimensioniert. Auf einer Sanitärgesamtfläche von rund 2000 m² sollen bis Anfang 2026 insgesamt rund 500 Waschtische, mehr als 700 WCs sowie über 250 berührungslos funktionierende Urinale realisiert werden. Hinzu kommen rund 25 ­barrierefreie Sanitärlösungen mit entsprechend ausgestatteten WCs und Waschtischen, die Personen mit eingeschränkter Mobilität eine problemlose Benutzung erlauben.

    Urinalelemente des in Terminal 3 eingesetzten Vorwandsystems NextVit, ausgestattet mit der vormontierten Spülautomatik Sanicontrol K3 für berührungslosen Betrieb.

    Bild: Mepa

    Urinalelemente des in Terminal 3 eingesetzten Vorwandsystems NextVit, ausgestattet mit der vormontierten Spülautomatik Sanicontrol K3 für berührungslosen Betrieb.

    Aufeinander abgestimmte Sanitärsystemtechnik

    Einen wichtigen Einfluss auf die Auswahl des einzusetzenden Installationssystems übten die bauseitigen Rahmenbedingungen aus. Die Sanitärinstallation erfolgt im Terminal 3 nicht nur in Einzel- und Schienenmontage vor massiven Wänden, sondern auch in Ständerleichtbauwänden. Dass diese Vielfalt unterschiedlicher Einbausitua­tionen in ökonomischer Hinsicht nur mit einem flexiblen, universell einsetzbaren Vorwandinstallationssystem in Trockenbauweise zu bewältigen ist, welches eine einfache und stabile Montage mit möglichst geringem Werkzeugeinsatz erlaubt, liegt auf der Hand.

    Da das Ganze jedoch nur so gut wie das schwächste Glied in der Kette ist, spielte nicht zuletzt auch die Systemsicherheit eine zentrale Rolle. Hohe Anforderungen stellte das für die Gewerke Heizung und Kälte, Sanitär, Raumlufttechnik und Brandschutz verantwortliche Unternehmen Caverion folglich auch an die im Vorwandsystem vormontierten UP-Spülkästen und Betätigungsplatten sowie die elektronischen Spülsysteme für berührungslosen Betrieb der Urinale. Und dass zum Lieferumfang des Systems außerdem maßgeschneiderte Produkte zur Realisierung barrierefreier Lösungen gehören sollten, versteht sich von selbst.

    Vorwandmontage durch „Klicken statt Schrauben“

    Die Wahl fiel auf den Einsatz des Systems ­NextVit von Mepa. Es handelt sich hierbei um ein Vorwandsystem für schnelles und einfaches Arbeiten durch flexible Montagetechniken, die eine deutliche Reduzierung des Werkzeugeinsatzes mithilfe von ­EasyConnect-Lösungen wie z. B. „Klicken statt Schrauben“ ermöglichen und nahezu sämtlichen Einbausituationen Rechnung tragen. In Kombination mit einer intelligenten, optimal in UW-50- und UW-75-Profile passenden Fußplatte, die um 90° oder 180° gedreht werden kann, sind die Montageelemente flexibel für sämtliche Gegebenheiten einsetzbar. Die Fußstützen können in der Höhe ganz ohne Zubehör bis 240 mm und mit Zubehör sogar bis 480 mm stufenlos verstellt werden.

    Die WC-Montageelemente sind unter anderem mit einem komfortabel auf der unteren Traverse aufliegenden Ablaufbogen ausgestattet, der Installateurinnen oder Installateuren einen einfachen Rohranschluss per werkzeugloser Fixierung mit Schnellmontageclip ermöglicht. In Ständerleichtbauwänden können die WC-­Elemente problemlos doppelseitig montiert werden. Neben durchdachten Montageelementen für WC, Waschtisch und Urinal umfasst das Vorwandsystem auch ein optimiertes Schienen- und Ausbausystem mit C-Schiene aus herstellereigener Fertigung in Deutschland. Hinzu kommen zahlreiche ­Elemente für Speziallösungen, so z. B. für barrierefreie WCs und Waschtische.

    Komfortabel ausgestattete UP‑Spülkästen

    Ein wichtiger Bestandteil des Vorwandsystems ist der vormontierte UP-Spülkasten A31. Dank seiner funktionssicheren und verschleißarmen Ablaufventiltechnik ist ein zuverlässiger und langlebiger Betrieb möglich. Nach der Endmontage werden ausnahmslos alle im Werk des Herstellers gefertigten UP-Spülkasten einer detaillierten Qualitätsprüfung unterzogen. Ein hohes Maß an Sicherheit bietet das Unternehmen seinen Kundinnen und Kunden aus den SHK-Fachgewerken zudem mit einem erweiterten Servicepaket, das zusätzlich zu einer zehnjährigen Installateurgarantie umfassende Gratisleistungen beinhaltet, etwa einen fünfjährigen Vor-Ort-Service und eine 25-jährige Ersatzteilversorgung.

    Im Terminal 3 wird der mit wassersparender Zwei-Mengen-Spültechnik ausgestattete Spülkasten in Kombination mit den Betätigungsplatten Orbit in robuster Edelstahlausführung eingesetzt, die dank filigraner Linienführung auch in ästhetischer Hinsicht Akzente setzen. Hinzu kommt: In dem Terminal werden auch spülrandlose WCs eingebaut, bei denen sich an schwer zugänglichen Stellen kaum noch Schmutz ansammeln kann.

    Neben diesem Aspekt sehr nützlich ist die serienmäßige Ausstattung des Spülkastens mit einer Spülstromdrossel, die am Ablaufventil integriert ist. Sie dient zur stufenlosen Anpassung des Spülstroms von 2,2 l/s bis 1,8 l/s, mit der einem Überspritzen des Wassers aus der Keramik entgegengewirkt werden kann. Die Einstellung erfolgt per einfachem Dreh an einem Stellring. Durch leichtes Austauschen der Revisionsschutzplatte per Plug-and-play kann der Spülkasten zudem jederzeit aufgerüstet werden. Etwa mit einer Hygienespülung und – wie in ­Terminal 3 erfolgt – barrierefreien Spülautomatiken.

    Urinalspülautomatik für berührungslosen Betrieb

    Fast alle Urinalelemente des in Terminal 3 eingesetzten Vorwandsystems werden mit der vormontierten Spülautomatik ­Sanicontrol K3 für berührungslosen Betrieb ausgestattet, die sich durch einen ganz besonderen konstruktiven Vorteil auszeichnet: Die Montage des Elektronikmoduls erfolgt unerreichbar für den Benutzer hinter dem Urinal. Dies bietet Schutz vor Beschädigungen und verhindert, dass die Optik der Keramik beeinträchtigt wird.

    Die Spülautomatik verfügt über drei Sensorelektroden aus Edelstahl, die im Siphon des Urinals platziert sind und sämtliche Betriebszustände erfassen. Hierdurch wird sichergestellt, dass die Automatik in jeder Situation richtig reagiert und für den Nutzer unangenehme sowie für den Betreiber peinliche Ereignisse vermeidet. Die Elektronik erkennt beispielsweise, ob ein Austrocknen mit möglicher Geruchsentwicklung droht. Sollte dies der Fall sein, wird automatisch eine Spülung ausgelöst. Bahnt sich hingegen eine Änderung der Flüssigkeitshöhe an, die auf eine drohende Abflussverstopfung schließen lässt, wird die Spülung automatisch gestoppt. Das Urinal kann nicht überlaufen.

    WC-Montageelemente mit vormontiertem UP‑Spülkasten A31, ­eingebaut in einer ­Ständerleichtbauwand.

    Bild: Mepa

    WC-Montageelemente mit vormontiertem UP‑Spülkasten A31, ­eingebaut in einer ­Ständerleichtbauwand.

    Barrierefreie Sanitärlösungen für WCs und Waschtische

    Das „Eins passt zum anderen“-Prinzip der Systemtechnik machte sich auch bei der Umsetzung der barrierefreien Sanitärlösungen im Terminal 3 bezahlt. Zum Einsatz kommen Montageelemente mit Unterputzsiphon für mit Rollstuhl unterfahrbare Waschtische sowie Vorwandelemente für eine barrierefreie WC-Nutzung mit erhöhter Sitzhöhe, die zudem mit werkseitig vormontierten Haltern zur Befestigung von Stützklappgriffen aus dem Programm des Herstellers ausgestattet sind.

    Im Flugsteig G erfolgt die Spülauslösung in Kombination mit dem integrierten UP-Spülkasten und der WC-Spülautomatik mit kabelloser Funktechnik DIN-konform per Knopfdruck vom Stützklappgriff, sodass die Nutzerinnen und Nutzer ihre Sitzposition nicht verändern müssen. In den barrierefreien Sanitärräumen des Terminalhauptgebäudes sowie der Flugsteige H und J wird die WC-Spülung sogar automatisch ausgelöst, und zwar mithilfe der elektronischen Betätigungsplatte Zero Lumo. Mit ihrer Designoberfläche aus Glas und attraktiven Lichteffekten setzt die Hightech-Betätigungsplatte auch optisch Akzente.

    Die barrierefreien WC-Steuerungen des Spülkastens sind zudem bereits werkseitig mit einer integrierten Hygienespülung ausgestattet, die für einen regelmäßigen Wasseraustausch zur Vermeidung von Stagnation sorgt. Komplettiert wird die Vorwandinstallation im Terminal 3 durch den Einbau von mehr als 200 Elementen für Duschanlagen.

    www.mepa.de

    Montageelemente für Waschtische mit Einlochbatterie.

    Bild: Mepa

    Montageelemente für Waschtische mit Einlochbatterie.