Die Auftragsbücher des Handwerks sind aktuell mehr als gut gefüllt. Angesichts der pandemiebedingten Einschränkungen investieren augenscheinlich viele Hausbesitzer die nicht für Urlaub aufgewandten Gelder in die Verschönerung des Eigenheims, beispielsweise die Sanierung des alten Bades hin zu einer kleinen Wellnessoase, berichten Fachhandwerker. Hinzu kommen Fördermaßnahmen des Bundes, um den präventiven Umbau privater Bäder unter dem Gesichtspunkt der Gesundheitsvorsorge voranzutreiben. In einem Positionspapier begrüßt der Handwerkerverband ZVSHK (Zentralverband Sanitär Heizung Klima, St. Augustin) diese Initiative ausdrücklich: „Ohne Ausbau der ambulanten Pflege in den eigenen vier Wänden wird die stetig steigende Anzahl an Pflegebedürftigen nicht mehr zu bewältigen sein.“ Die Erhöhung des Fördervolumens für entsprechende Badumbauten sei dafür ein geeigneter erster Schritt, der gleichzeitig erhebliche Investitionen aus privatem Kapital auszulösen verspreche.
Aber: Dieses Potenzial muss nicht nur gehoben, sondern letztlich auch zeitnah abgearbeitet werden. Und hier kommt ein zweiter Aspekt ins Spiel: der Fachkräfteengpass. Nach Einschätzung des Branchenverbands VdZ (Forum für Energieeffizienz in der Gebäudetechnik e. V., Berlin) werden 2025 auch ohne Effekte der Energiewende schon 20 000 qualifizierte Mitarbeiter im SHK-Gewerk fehlen. Um die Nachfrage bedienen zu können, gewinnen damit vor allem jene Installationssysteme an Bedeutung, die zum einen die konstruktiven und ästhetischen Voraussetzungen für ein schwellenfreies Komfortbad gut vereinen und die gleichzeitig schnell und sicher einzubauen sind. Exemplarisch dafür seien an dieser Stelle die Duschrinnen der Serie „Advantix Cleviva“ (Hersteller: Viega) genannt, die alle entscheidenden Voraussetzungen für eine flexible, normgerechte Montage auf der Baustelle – Stichwort: Abdichtung im Verbund – bereits konstruktiv mitbringen. Was solche Systeme im Detail beinhalten sollten, wird deutlich bei einer eingehenden Betrachtung (Abb. 1).
Gesamtsystem betrachten
Die Advantix Cleviva besteht aus:
1) einem individuell wählbaren Punktablauf, von der nur 25 mm stark aufbauenden, senkrechten Ausführung (bei Führung durch eine Brandschutzdecke auch mit brandschutzgeprüfter Abschottung) bis zum flachen Wellenablauf mit um 360° drehbarem Abgang. Die Entwässerung kann also vor Ort exakt auf die baulichen Gegebenheiten (Abb. 2) angepasst werden. Der Punktablauf als solcher ist zudem wesentlich einfacher zu setzen als ein konventioneller Duschrinnenkörper.
2) einer individuell ablängbaren Edelstahl-Duschrinne, in der das Wasser über die eingefräste Profilierung zum Punktablauf geführt und durch den dann frei abgeleitet wird. Das auf Wunsch in diversen Farben beschichtete Profil wird dabei wie eine Fliese (Abb. 3) installiert. Dafür wird das auf der Rückseite mit einer Haftunterstützung versehene Edelstahlprofil wie die Fliesen auch ganz einfach in das vorbereitete Kleberbett gedrückt und ausgerichtet. Nach dem Aushärten des Klebers ist die Stabilität, letztlich also die Haltbarkeit, genauso groß wie bei den Fliesen selbst.
Das sorgt für weniger Abstimmungsaufwand zwischen den Gewerken: Der SHK-Handwerker setzt den Ablauf und schließt ihn fachgerecht an. Der Fliesenleger wiederum montiert/verklebt final die Duschrinne und kann dank des zugehörigen Höhenausgleichsstücks das gewünschte Fliesenniveau immer problemlos halten.
3) einer einclipsbaren Abdichtungsmanschette, die dem Fliesenlegerset beiliegt. Die Manschette ist schon werkseitig an einem Träger befestigt, der nur noch in den Ablauf eingesetzt werden muss. Dort ist er sicher fixiert, die Manschette kann also im nächsten Arbeitsgang bei garantierter Dichtheit zum Ablaufkörper plano und knickfrei in die Abdichtung im Verbund (AIV) eingearbeitet werden.
Konstruktionsdetails vergleichen
Gerade bei bodengleichen Duschen stellt der Markt dem Fachhandwerk mittlerweile eine Vielzahl unterschiedlichster Entwässerungssysteme zur Verfügung – vom klassischen Punktablauf (mit möglichst „kleinkarierter“ Verfliesung) über besagte Duschrinnen mit großem Entwässerungskörper bis hin zu den variablen „Advantix Cleviva“-Duschrinnen, bei denen beispielsweise die Edelstahlprofile sogar vor Ort noch mit der Flex millimetergenau auf die gewünschte Länge (bis 300 mm) gebracht werden können. Gerade durch diese Vielfalt lohnt es sich aber, besonders auf jene Konstruktionsdetails zu schauen, die zum Beispiel im Sanierungsgeschäft oder bei nicht alltäglicher Aufgabenstellung – hier exemplarisch: Reihenduschanlagen – die Installation weiter vereinfachen. Zu nennen sind da:
1) Besonders schmal bauende Abläufe, wie der Wellenablauf der Advantix Cleviva, können zum Beispiel frei im (Dusch-)Raum platziert werden. Also auch direkt vor einer Wand.
Das erleichtert zum einen die Anbindung an die Entwässerungsleitung, falls die Gefällefrage kritisch ist. Zum anderen ermöglicht es einen gleichmäßig in nur eine Richtung ablaufenden Duschboden: Davon profitiert der Fliesenleger genauso wie der Endkunde, denn die Dusche wirkt durch den an den Rand gesetzten Ablauf großzügiger, und es gibt weniger Fliesenschnitte, die speziell bei großformatigen Fliesen ansonsten das Gesamtbild stören würden.
2) Konstruktiv „weitergedachte“ Duschrinnenprofile mit entsprechender Ausgestaltung der Profil-Enden vereinfachen die „nahtlose“ Installation mehrerer Duschprofile, wahlweise in Reihe oder über Eck (Abb. 4). Neben gestalterischen Vorteilen hat dies einen nicht zu unterschätzenden Nebeneffekt: die deutliche Steigerung der Ablaufleistung, wie sie in besonders komfortabel ausgestatteten Wellnessduschen oder in anspruchsvollen Duschanlagen von Hotels notwendig sein kann. Denn dann lässt sich über die Kombination aus zwei oder drei Duschrinnen eine optisch als Einheit wirkende Entwässerung schaffen, in der aber eben auch zwei oder drei Punktabläufe ihren Dienst versehen – inklusive automatisch linear höherer Entwässerungsleistung (Abb. 5).
Wartungsaufwand berücksichtigen
Gerade in Duschanlagen im öffentlich-gewerblichen Bereich, beispielsweise in Hotels oder Saunaanlagen, sollten neben den gestalterischen Möglichkeiten – aus Sicht des Innenarchitekten – und den installationstechnischen Ausführungsdetails – aus Sicht des Fachhandwerks – aber nicht zuletzt auch die in der nachfolgenden Nutzungszeit entstehenden „Betriebskosten“ einer Duschrinne, also die Reinigungskosten, ein Entscheidungskriterium sein, wenn es um die Auswahl der bevorzugten Entwässerungslösung geht. Hier stehen speziell zwei Punkte im Vordergrund:
Fazit
Die Installation bodengleicher Duschen wird für das SHK-Fachhandwerk im Neubau- wie im Sanierungsgeschäft zukünftig zum Standard werden. Entweder weil die Kunden bestimmte Komfortansprüche realisiert sehen wollen oder weil der schwellenfreie Zugang und die durchgängig ebene Fläche in der Dusche schlichtweg aufgrund körperlicher Beeinträchtigungen notwendig ist. Die damit verbundenen installationstechnischen Anforderungen lassen sich umso einfacher und damit umso wirtschaftlicher und sicherer erfüllen, je flexibler das eingesetzte Entwässerungssystem ist. Nicht zuletzt aufgrund der möglichen Haftungsrisiken – Stichwort: Dichtheit gegen den Baukörper – sind bei der Systemauswahl Lösungen wie Advantix Cleviva gefragt, bei deren Entwicklung nicht nur auf das Design der sichtbaren Duschprofile Wert gelegt wurde, sondern genauso auf die praxisgerechte Installation auf der Baustelle und damit auf die wasserführenden Komponenten, die später im und unter dem Estrich verschwinden.
Info
Wellenablauf in zwei Varianten
Als Linienentwässerung verbindet die Advantix Cleviva von Viega die Vorteile einer Duschrinne mit denen einer Punktentwässerung. Das macht die Installation der Duschrinne und ihre Einbindung in die Verbundabdichtung laut Anbieter sicherer und effizienter.
Die Edelstahlprofile der auf dem Estrich aufliegenden Duschrinne sind in den Längen 800, 1000 und 1200 mm lieferbar. Vor Ort können sie jeweils auf bis zu 300 mm passgenau abgelängt werden. Die Ableitung des Duschwassers erfolgt über einen in zwei Designvarianten lieferbaren Einleger und den auf dem Rohfußboden aufgesetzten Punktablauf. Es handelt sich um einen Wellenablauf, der in zwei Varianten zur Auswahl steht: die Standardausführung für Aufbauhöhen von 95 bis 155 mm und eine Sanierungsvariante ab 70 mm Einbauhöhe für Bäder mit besonders niedrigen Aufbauhöhen. Dank einer 50-mm-HT-Rohrverbindung zwischen Ablauf und Abdichtungsflansch lassen sich aber auch alle anderen benötigten Bauhöhen realisieren. Durch die kompakte Bauweise ist der Ablauf je nach Installationsumgebung um 360° frei drehbar und ermöglicht zudem eine Installation der Duschrinne direkt an der Wand.
Die Ablaufleistung beträgt bei niedrigster Bauhöhe mindestens 0,4 l/s, beim Standardablauf bis zu 0,7 l/s. Wird ein zusätzliches HT-Rohr zum Höhenausgleich eingesetzt, steigt die Leistung entsprechend. Bestehen möglicherweise Brandschutzanforderungen, kann die Advantix-Rohrdurchführung R 120 verwendet werden. Das optionale Schallschutzelement sorgt für die Einhaltung der aktuellen Schallschutznormen DIN 4109 und VDI 4100.
Das Abdichtungssystem der Duschrinne Advantix Cleviva entspricht allen Wassereinwirkungsklassen bis zu W3-I, wie sie in der aktuellen DIN 18 534-1 gefordert wird.