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Zu Besuch beim „Solarkönig 2008“

Für jeden Kunden die passende Heizung

Rein statistisch gesehen lacht im schönen Badnerland die Sonne so oft wie in keiner anderen Region Deutschlands vom Himmel – wie gesagt, rein statistisch gesehen. Wenn es denn aber doch mal regnen sollte, dann lacht sie zumindest immer noch direkt über Kehl und dem Heizungsbauer-Unternehmen Huber. Denn Geschäftsführer Matthias Irrgang hat allen Grund zum Strahlen: Mit der Montage von rekordverdächtigen 142 Solaranlagen auf den Dächern in der Region Kehl und in ganz Deutschland, wurde er von den SHK-Fachverbänden aus Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen zum „Solarkönig in Gold“ auf der IFH in Nürnberg gekürt.

Betrieb hat sich auf den Heizungsbau spezialisiert

Mit Matthias Irrgang ist nun schon die dritte Generation im Betrieb tätig. In Bohlsbach bei Offenburg wurde 1954 von Firmengründer Georg Huber eine klassische Flaschnerei gegründet. Dann kam der Umzug nach Kehl. Damals wurden sämtliche Arbeiten des SHK-Gewerks von der Firma Huber ausgeführt. „Inzwischen haben wir uns nur noch auf die Heiztechnik spezialisiert“, berichtet Matthias Irrgang und ist sich sicher, dass das auch gut so ist. „Irgendwann vor 15 Jahren ist der Meister, der für die Sanitärtechnik zuständig war, in Rente gegangen und damit war dann das Thema Sanitär für uns vorbei“, erklärt er mit einem Schmunzeln. Vor allem sein Vater sei damals froh gewesen, dass sich das so ergeben hatte und auch Matthias Irrgang pflichtet bei: „Ab diesem Zeitpunkt konnten wir uns auf unser Hauptgeschäft konzentrieren und haben uns hier das entsprechende Know-how erarbeitet.“

Schon im freundlich gestalteten Eingangsbereich des SHK-Unternehmens erkennt man, dass sich der Betrieb auf den Heizungsbau spezialisiert hat: links und rechts neben der Treppe sind Heizkörper in vielen verschiedenen Varianten und Farben ausgestellt. Vorbei an Bildern und Urkunden führt der Weg ins Büro des jungen Geschäftsführers. In einem gro­ßen Raum sitzt Matthias Irrgang und telefoniert. Der schlanke junge Mann wirkt ein wenig verloren im großen Büro. Bis letzten Sommer hat er sich den Platz mit seinem Vater geteilt. Seit dessen Tod im Sommer 2007 ist er nun alleine verantwortlich für den 35-Mann-Betrieb. „Das ist nicht immer einfach“, berichtet der 31-Jährige. „Manchmal hätte ich gerne jemanden, den ich bei gewissen Entscheidungen fragen könnte.“

Erfolgreiche Kooperation mit einem Fertighaus-Hersteller

Obwohl der Sprung ins kalte Wasser mit der Übernahme der Geschäftsführung alles andere als leicht war, ist Matthias Irrgang dieser Schritt mehr als gut gelungen. Sein Team montierte im vergangenen Jahr insgesamt 142 Solarthermie-Anlagen: 56 auf Privathäuser in der Region Kehl sowie weitere 86 Anlagen auf die Dächer des Fertighaus-Herstellers Weber Haus. Mit dem Fertighaus-Unternehmen aus dem Nachbarort besteht seit langem eine gute Zusammenarbeit. „Seit 1970 bauen wir bei Weber Haus unsere Heizungssysteme ein“, erzählt Matthias Irrgang. Nur logisch, dass der SHK-Betrieb durch die Expansion von Weber-Haus immer mehr wuchs. Nach und nach wurden kleine Filialen an vier Standorten in Deutschland aufgebaut. In den Filialen sind zwei-Mann-Montagetrupps ständig auf Achse und zwar genau dort, wo gerade ein neues Weber-Haus aufgebaut wird. Nach dem Gesetzesbeschluss in Baden-Württemberg, wonach 20 % der Energie bei Neubauten aus regenerativen Energiequellen stammen müssen, werden nun alle Weber-Häuser auf diesen Standard zugeschnitten. Für Irrgang und sein Team heißt das, dass die meisten Weber Häuser einen kombinierten Kessel mit Solarunterstützung zur Warmwasserbereitung haben. In fast allen Fällen werden Flachkollektoren mit einer Größe von 5 bis 7 m2 montiert. Der Anteil der Wärmepumpen, die eingesetzt werden, um auf den vom Gesetzgeber geforderten Anteil von 20 % zu kommen, steigt kontinuierlich: 40 % waren es im Jahr 2007.

Auch Solarwärmesysteme zur Heizungsunterstützung wurden montiert. Allerdings hält sich hier deren Zahl in Grenzen. Nur 10 der 142 installierten Solaranlangen sind so ausgelegt.

Funktionierende Mund-zu-Mund-Propaganda

Matthias Irrgang selbst spricht sich ganz klar für das Heizen mit regenerativen Energietechniken aus. „Beim Pelletkessel hat der Kunde den Komfort von Öl und Gas und heizt dabei CO2-neutral“, erklärt er mit klarer Stimme. „Diese Technik mit einer Solaranlage kombiniert, ist für mich die zukunftsfähigste Alternative.“ Seine Überzeugung kann er zwar nicht immer in die Praxis umsetzen, aber er berät seine Kunden in diese Richtung. Dennoch möchte er sich nicht auf eine Systemtechnik festlegen. „Wir haben für jeden Kunden die passende Anlage“, sagt der Firmenchef bestimmt. Im letzten Jahr wurden neben Pelletkesseln vor allem Gaskessel und Wärmepumpen eingebaut. Zur Veranschaulichung für seine Kunden hat Irrgang im eigenen Betrieb einen Pelletkessel installiert. Die 20-kW-Anlage steht in der Werkstatt und heizt das 180 m2 große Bürogebäude. „Natürlich helfen uns auch die zahlreichen Förderprogramme bei der Kundenberatung“, sagt Irrgang.

Dass das Konzept aufgeht, dafür spricht auch die Auszeichnung als „Solarkönig in Gold“. „In der Region sind wir als zuverlässiger Heizungsbau-Betrieb bekannt“, sagt der junge Geschäftsführer. Die Mund zu Mund-Propaganda scheint zu funktionieren, wobei der sportliche junge Mann dazu auch selbst beiträgt, wenn er als aktiver Fußballer eine rege Vereinsarbeit pflegt. „Man muss eben mit den Leuten reden“, meint er mit einem Schmunzeln. „Das ist das beste Marketing für uns.“ So ist es auch nicht verwunderlich, wenn Matthias Irrgang auf der Fahrt zu einer Baustelle auf zahlreiche Hausdächer zeigt. „Die Anlage ist von uns und diese auch“, gestikuliert er. Nicht nur in diesem Ort hat sich herumgesprochen, wer in der Region die Marktführerschaft innehat.

Der Solarkönig will seinen eigenen Rekord brechen

Mit der Gesamtzahl von 142 Solaranlagen hat sich Irrgang dann auch für den Solarkönig-Wettbewerb beworben. Einen vorderen Platz hatte er sich zwar ausgerechnet, aber dass es für den Sieg reicht, „das hat mich dann schon überrascht und auch ein bisschen stolz gemacht“, erzählt er zurückhaltend. Stolz kann er auch sein: Selbst ohne die Zusammenarbeit mit Weber Haus wäre sein Betrieb mit 56 Anlagen auf Platz zwei der Gesamtwertung gelandet.

Den Erfolg seines Betriebes konnte der Badener dann auch marketingtechnisch umsetzen. So wurde z.B. der Titel „Solarkönig“ mit einem kleinen Firmenfest gefeiert, worüber auch die Lokalpresse berichtete. Für die Zukunft wünscht sich der junge Geschäftsinhaber, der in Kehl mit einem 23-köpfigen Team arbeitet, dass die Auftragsbücher weiterhin gut gefüllt sind. Dazu kann in Zukunft sicher der Boom im Solarmarkt beitragen. Aber auch die Nähe zu Frankreich wirkt sich für den Heizungsbauer positiv aus. „Die Franzosen schätzen uns wegen unserer Kompetenzen auf dem Solarmarkt und wir bekommen von dort immer wieder Aufträge.“

Mit diesen Vorzeichen kann der junge Geschäftsführer positiv in die Sonnen-Zukunft blicken. „Wir sind auf einem guten Weg, den Rekord vom letzten Jahr sogar noch zu toppen.“ Er spricht´s und verschwindet in seinem Büro, denn es wollen noch ein paar Aufträge an diesem Tag erledigt werden. Bei so viel Enthusiasmus macht an diesem Tag sogar der Regen für einen kurzen Augenblick Pause und die Sonne schaut hinter den Wolken vor. Sie hat wohl gehört, dass da gerade der Solarkönig gesprochen hat.

Georg Huber

77694 Kehl am Rhein

https://www.heizung-huber.de/de/

Weitere Informationen

Unser Autor Rüdiger Sinn ist freier Journalist in Stuttgart. Nach einer handwerklichen Ausbildung und einem Studium hat er eine publizistische Ausbildung absolviert. Seine Schwerpunkte sind Objektberichte, Portraits u. Reportagen (http://www.ruediger sinn.de).