Das Geschäftsklima im Bereich Haus- und Gebäudetechnik hat im 3. Quartal 2024 einen weiteren Rückgang verzeichnet und liegt mit einem Wert von −16 Punkten im negativen Bereich. Zum Vergleich: Im dritten Quartal 2022 lag das Geschäftsklima +42 Punkte über dem aktuellen Niveau.
Die Ursachen für den anhaltenden Rückgang des Geschäftsklimas im Bereich Haus- und Gebäudetechnik sind vielfältig. Besonders im Neubausektor ist ein spürbarer Einbruch der Fertigstellungen zu verzeichnen. Zudem führen die hohe Inflation und die damit verbundene Unsicherheit vieler Eigenheimbesitzer zu einem Aufschub von Projekten im Gebäudebestand.
Produktbereiche im Vergleich
In den Bereichen Sanitär sowie Lüftung/Klima zeigt sich nach einer kurzen Erholung ein erneuter Rückgang. Beide Bereiche (Sanitär: −21; Lüftung/Klima: −34) liegen deutlich im negativen Bereich, während die Heizungssparte mit −13 Punkten etwas besser abschneidet.
Großhandel, Hersteller, installierende Betriebe
Die Industrie und der Großhandel bewerten die konjunkturelle Lage deutlich schlechter als die installierenden Betriebe. Während das Geschäftsklima der Handwerksunternehmen mit einem Wert von +15 Punkten noch im positiven Bereich liegt, zeigt sich bei den Industrieunternehmen ein pessimistisches Bild: Das Geschäftsklima fällt mit −25 Punkten erneut ins Negative. Der Großhandel schätzt die Lage mit −37 Punkten schlechter ein als Industrie und installierende Unternehmen.
Ausblick
Das Marktforschungsunternehmen B + L, das im Auftrag von VdZ und VDS die SHK-Konjunkturdaten erhebt, erwartet für das Jahr 2025 eine dynamischere Entwicklung der Wirtschaftsleistung. Dies könnte zu einer Verbesserung des Marktumfelds sowohl im Inland als auch in wichtigen Exportmärkten führen, was positive Effekte auf die Haus- und Gebäudetechnik haben dürfte.
Aktuelle Umfragen zeigen zudem, dass die Konsumneigung im Bereich privater Sanierungen im Verlauf des Jahres 2024 zunimmt. Aufgeschobene Sanierungsprojekte werden voraussichtlich zunehmen nachgeholt.
„Die aktuelle Lage und die Erwartungen an das kommende 4. Quartal 2024 bleiben in der SHK-Branche eingetrübt. Immerhin sehen wir derzeit eine leichte Erholung im Produktsegment Heizung. Im Sanitärbereich sind die Erwartungen gedämpft, jedoch deutet ein gestiegenes Interesse an Sanitärausstellungen auf eine mögliche Verbesserung der Absatzzahlen im Jahr 2025 hin.“ Jens J. Wischmann, Geschäftsführer von VdZ und VDS
Das SHK-Konjunkturbarometer …
… bildet die konjunkturelle Entwicklung der Unternehmen im Wirtschaftsbereich Haus- und Gebäudetechnik ab. Im Auftrag der VdZ, Wirtschaftsvereinigung Gebäude und Energie, und der VDS, Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft, erstellt die B+L Marktdaten GmbH vier Mal pro Jahr die Berichte zum SHK-Konjunkturbarometer (weitere Infos und ältere Berichte). Die Datengrundlage setzt sich aus Primärerhebungen (Onlinebefragung und Telefoninterviews) sowie aus Primärdaten des ZVSHK-Konjunkturpanels zusammen. Zusätzlich fließen ausgewählte Indikatoren zur Bauwirtschaft und zur allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung in den Bericht ein. Die Einschätzungen der befragten Unternehmen werden als Differenz der positiven und negativen Antworten („Salden“) auf einer Skala von − 100 bis + 100 dargestellt. Ab 2021 enthalten die Berichte in unregelmäßigen Abständen Zusatzfragen zu aktuellen Themen, die für die gesamte Branche relevant sind. ■
Quellen: VdZ, VDS / jv