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Effizienz auf der Baustelle

Vorfertigung lindert Fachkräftemangel

Ein kleines Gedankenspiel: Die Autoindustrie würde dazu übergehen, Armaturenbretter in der Produktion aus allen Einzelteilen aufzubauen, statt diese komplett samt Tacho und Navigationssystem just in time vom Experten an die Produktionsstraße geliefert zu bekommen. Was in der Automobilbranche Kopfschütteln verursachen würde, ist beim Bäderbau eher die Regel als die Ausnahme. Aber Handwerk und industrielle Fertigung nähern sich an. Der Grund: Module und vorgefertigte Installationswände sorgen für schnellere Arbeitsabläufe und erhöhen die Effizienz auf der Baustelle.

Für das SHK-Handwerk könnte das eine Antwort auf den anhaltenden Fachkräftemangel sein. Dieser wurde in einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages mit weitem Abstand als größtes Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung von Unternehmen im Baugewerbe eingestuft.

Der Münchener Professor Horst ­Wilde­mann, seines Zeichens Kanban-Papst und Fertigungslogistiker, hat ein Leben lang für die Automobilindustrie gearbeitet und erst vor einigen Jahren einen wissenschaftlichen Blick auch auf das Baugewerbe geworfen. „Individualistisches Handwerk und Manufakturen wird es so lange geben, wie es zahlungskräftige Kunden mit Sonderwünschen gibt. Bezüglich des Bauwesens stellt sich jedoch die Frage, ob sich jeder solche Methoden leisten kann oder will“, meint er im Magazin „Close to You“ des Münsterländer Haustechnik-Experten Tece. Wildemann arbeitet seither daran, Prinzipien aus dem Automobilbau auf den Hausbau zu übertragen.

Professor Horst Wildemann in seinem Element der Prozesse. Seine These: Durch Modulbauweise und industrielle Fertigung lassen sich Baukosten um 70 % senken.

Bild: Tece

Professor Horst Wildemann in seinem Element der Prozesse. Seine These: Durch Modulbauweise und industrielle Fertigung lassen sich Baukosten um 70 % senken.
Mit nur wenigen Eingaben im Konfigurator werden Detail-, Material- und ­Kalkulationslisten erzeugt und der Nutzer kommt schnell zu eindeutigen Ausschreibungen und Angeboten.

Bild: Tece / Matthias Ibeler

Mit nur wenigen Eingaben im Konfigurator werden Detail-, Material- und ­Kalkulationslisten erzeugt und der Nutzer kommt schnell zu eindeutigen Ausschreibungen und Angeboten.

Verlagerung der Fertigungsprozesse

Vorfertigung spielt dabei eine zentrale Rolle. Eine Aufgabe, die es dabei zu lösen gilt, ist die Modulentwicklung: Häuser werden in Module wie Wände, Böden, Sanitär- und Elektroinstallationen aufgelöst und in mehreren Varianten angeboten – die Schnittstellen sind dabei stets kompatibel. Die industrielle Fertigung bietet Wildemanns Ansicht nach dank Rationalisierung, Automatisierung und Digitalisierung potenzielle Produktivitätsgewinne und somit erhebliche Kostenreduzierungen. Die Planung am Konfigurator ist bei diesem Konzept von besonderer Bedeutung: Der Kunde setzt die Module am Computer zu seinem Wunschhaus zusammen, hat dabei einen transparenten Überblick über die Kosten und alle relevanten Pläne und Daten direkt zur Hand.

Auf der Baustelle können durch die Verlagerung der Fertigungsprozesse in kontrollierbare Produktionsbedingungen Fehler reduziert und die Qualität erhöht werden. Das gilt konkret auch für den Sanitärbereich, wo die Vorfertigung und die damit verbundene Arbeitserleichterung genauer betrachtet bereits im kleinen Rahmen anfängt, der heute schon Standard ist: Beim Bau moderner Badezimmer werden Module eingesetzt, die anschlussfertig für Dusche, Waschtisch und WC ab Werk vorbereitet sind.

So lassen sich beispielsweise die Module aus dem Sortiment des Sanitärtechnikherstellers Tece ohne großen Aufwand in die Vorwandinstallation integrieren, die Anschlüsse für Zu- und Abläufe sind schon positioniert und müssen nur angeschlossen werden. Die Technik ist dabei so aufeinander abgestimmt, dass die Montage sicher und problemlos von einem einzelnen Monteur bewältigt werden kann. Und: Der Monteur kann sich auf die Kernaufgabe konzentrieren, anstatt viel Zeit für das Einkürzen der Stahlprofilrohre mit der Flex oder das Suchen der passenden Schrauben aufzuwenden.

Die Planung von ­Sanitärwänden wird mit der klar strukturierten Anwendersoftware Tecesmartwall ­besonders einfach.

Bild: Tece / Matthias Ibeler

Die Planung von ­Sanitärwänden wird mit der klar strukturierten Anwendersoftware Tecesmartwall ­besonders einfach.
Die industrielle, standardisierte Vorfertigung ermöglicht ein hohes Qualitätslevel.

Bild: Tece

Die industrielle, standardisierte Vorfertigung ermöglicht ein hohes Qualitätslevel.

Vorfertigung von Baugruppen

Obwohl die Montage von Sanitärmodulen auf der Baustelle schnell und einfach von der Hand geht, empfiehlt das Unternehmen Handwerkern schon ab dem Bau von nur einem einzelnen Badezimmer die werks- oder werkstattseitige Vorfertigung einzelner Baugruppen. Dreck, schlechte Witterung und unter Umständen schwierige Koordination mit anderen Gewerken machen eine Baustelle nicht gerade zum besten Ort für Lagerhaltung und effiziente Arbeitsabläufe.

Materiallager und Montageort liegen in der Regel auseinander – und wenn dann mal etwas vergessen wird oder abhandenkommt, geht das bei längeren Wegzeiten schnell zulasten der gewinnbringenden Produktivität. Die Vorfertigung von Baugruppen in der Werkstatt ist hier häufig die wirtschaftlichere Alternative, denn die Wege und Rüstzeiten sind kürzer und die Materialversorgung verläuft optimal.

Planung mit Konfigurator

Für die Planung der Baugruppen stellt der Sanitärtechnikhersteller Handwerkern einen Konfigurator zur Verfügung – ganz im Sinne Wildemanns. Der Konfigurator mit den Namen Tecesmartwall ist eine netzbasierte Software, deren sichere Bedienung nach kurzer Einarbeitung möglich ist. Mit nur wenigen Eingaben lassen sich Detail-, Material- und Kalkulationslisten erzeugen und der Nutzer kommt schnell zu eindeutigen Ausschreibungen und Angeboten.

Im Rahmen der konkreten Wandplanung müssen lediglich der gewünschte Konstruktionstyp (deckenhoch, halbhoch, Ecklösung etc.) ausgewählt und die Wandmaße eingegeben werden. In einer fotorealistischen Darstellung mit verschiedenen Ansichten kann nun die geplante Installationswand mit sämtlichen Einbaugruppen und Sanitärmodulen aus dem Unternehmensportfolio bestückt werden. Parallel dazu wird automatisch der Materialbedarf ermittelt und eine Liste mit Stückzahlen und Preisen erstellt. Eine Angebotserstellung ist so mit geringem Zeitaufwand möglich. Auf der Baustelle zahlt sich dieses Vorplanen aus. Hier wird dann planmäßig montiert statt virtuos improvisiert.

Die anschlussfertigen Register werden just in time ab Werk auf die Baustelle geliefert.

Bild: Tece / Peter Dorn

Die anschlussfertigen Register werden just in time ab Werk auf die Baustelle geliefert.

Installationsfertige Sanitärwände

Bei größeren Projekten ab einer Stückzahl von 20 Bädern erzielt die industrielle Vorfertigung enorme Produktivitätsgewinne. Hocheffiziente Produktionsabläufe funktionieren aber nur, wenn alles reibungslos und zur richtigen Zeit vonstattengeht. Bei Großprojekten kann es schnell zu einem Bauverzug kommen, die Gründe sind vielseitig: Mängel am Bau, fehlende Kooperationsbereitschaft der Gewerke, unzureichende Vorbereitung, Koordination und Dokumentation.

Mit dem Systembau des Haustechnik-Spezialisten lassen sich böse Überraschungen vermeiden. Das Unternehmen kann auf 20 Jahre Erfahrung mit vorgefertigten Sanitärwänden und -schächten zurückgreifen und bietet dabei mehr als nur ein installationsfertiges Register. Neben dem Produkt selbst gehören dazu auch ein eigener Qualitätsprozess, umfassender Service von Projektanfang bis
-ende, Engagement in der Normung sowie verlässliche Gewährleistungen.

Termine stehen dabei von Anfang an fest und es treffen auch weniger Gewerke aufeinander, wodurch sich das Risiko von Bauverzögerungen minimiert. Die Lieferung der fertigen Sanitärwände auf die Baustelle erfolgt just in time, sie müssen nur noch an den Montageort getragen werden. Der schnelle und einfache Einbau senkt die Montagekosten und auch der Personalaufwand fällt für das Anschrauben und die Anbindung weit geringer aus als bei individuellem Aufbau einer Vorwandkonstruktion.

www.tece.com/de

Nach der Lieferung müssen vorgefertigte Sanitärwände nur noch an den vorgesehenen Standort getragen, montiert und untereinander angeschlossen werden.

Bild: Tece / Matthias Ibeler

Nach der Lieferung müssen vorgefertigte Sanitärwände nur noch an den vorgesehenen Standort getragen, montiert und untereinander angeschlossen werden.

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