Leerstand ist ein kritischer Zustand für den Erhalt der Trinkwassergüte in der Trinkwasser-Installation. Deshalb ist der regelmäßige Wasseraustausch eine gesetzliche Pflicht des Eigentümers bzw. Betreibers. Allerdings beginnt die allgemeine Verkehrssicherungspflicht schon mit der Übergabe an den Auftraggeber und nicht erst mit der Nutzung der Räumlichkeiten. Solange die Flächen nicht vermietet oder verkauft sind, ist der Immobilienbesitzer oder dessen Verwalter für die Verkehrssicherheit verantwortlich. Erst mit dem Verkauf oder der Vermietung wird diese Pflicht ganz oder teilweise übertragen.
Kritische Infrastruktur Trinkwasser
Gesetzlich festgelegt (Trinkwasserverordnung auf Basis des Infektionsschutzgesetzes)dürfen im Trinkwasser keine Stoffe in Konzentrationen enthalten sein, die die menschliche Gesundheit gefährden können. Auch wenn das Wasser vom Versorger in bester Qualität zur Verfügung gestellt wird, kann es zur Gefahr werden, wenn es in den Leitungen des nicht oder nur teilweise genutzten Gebäudes stagniert.
Beispielsweise können sich Biofilme einnisten, die die Trinkwasser-Installation nachhaltig schädigen und Sanierungsmaßnahmen erforderlich machen. Sind die Wasserleitungen erst einmal mit Wasser gefüllt, ist ein regelmäßiger Wasseraustausch unerlässlich und auf die Einhaltung der Temperaturvorgaben im Kalt- und Warmwasser ist zu achten.
Gegebenenfalls muss dafür ein bestimmungsgemäßer Betrieb simuliert werden (Stagnationsspülung). Dabei kann der Zeitaufwand für die erforderlichen Spülungen erheblich sein. Über eine Automatisierung des bestimmungsgemäßen Betriebs lässt sich der personelle Aufwand jedoch minimieren.
Spülung und Ablaufüberwachung
Selbst wenn weder Armaturen noch Sanitärgegenstände montiert sind, stellt die temporäre Spüleinheit Proof TS von WimTec den regelmäßigen Wasseraustausch in den Warm- und Kaltwasserleitungen nicht genutzter Räumlichkeiten sicher. Die temporäre Spüleinheit kann in leer stehenden Objekten auf vorbereitete Anschlüsse für Waschbecken und Küchenspülen montiert und über ein Netzteil oder Batteriemodul betrieben werden.
Die Einstellung von Spülintervall und -dauer erfolgt mittels Regler und Schalter in der Steuerbox oder mit dem Infrarot-Tablet WimTec Remote. Bei der Doppelstrang-Spüleinheit ist es möglich, die Spüldauer der Warm- und Kaltwasserleitung getrennt voneinander einzustellen. Dabei wird zuerst die Warmwasserleitung und anschließend die Kaltwasserleitung freigespült.
Für die Überwachung der Spülung ist ein Ablaufsensor zuständig. Erkennt die Sensorik eine Verstopfung, wird die Spülung sofort abgebrochen und ein möglicher Wasserschaden abgewendet. Zur Funktionskontrolle kann nach der Montage durch Drücken des Kontrolltasters am Elektronikmodul eine Spülung durchgeführt werden. Beim Erkennen einer Verstopfung oder wenn in der Batterieausführung die Batteriekapazität nicht für mindestens ein Jahr ausreicht, wird dies an der Kontroll-LED angezeigt und es erfolgt keine Spülung.
Mit dem Infrarot-Tablet, das seit 2021 in der 2. Generation auf dem Markt ist, lassen sich bei allen Wasserabgabestellen die Einstellungen und Spülungen steuern und rechtssicher dokumentieren. Die Verbindung zwischen Tablet und der Wasserabgabestelle erfolgt über eine spezielle Infrarotschnittstelle. Für die Kommunikation mit der temporären Spüleinheit wird ein optional erhältliches Infrarot-Modul benötigt.