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UPONOR

Zukunft nachhaltig gestalten

Inhalt

Kongressleiter Georg Goldbach von Uponor sagte bei der Eröffnung einen massiven Umbruch und sich stark verändernde Betriebsabläufe und Geschäftsmodelle in der Baubranche voraus. Es würden Milliarden in die Digitalisierung der Wertschöpfungskette investiert.

In ihren Vorträgen zeigten Dr. Volkmar Hovestadt, Geschäftsführer der digitales bauen GmbH, Dr. Maximilian Offizier, Bereichsleiter der TCW Transfer-Centrum GmbH, und Prof. Klaus Peter Sedlbauer, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik IBP, wohin die Evolution die Baubranche in den nächsten Jahren führen kann: weg von einer Weiterentwicklung durch neue Systeme oder Normen und hin zu industriellen Fertigungsprozessen, wie sie beispielsweise in der Automobilindustrie heute schon üblich sind.

V.l.: Dr. Volkmar Hovestadt, Geschäftsführer digitales bauen, Dr. Maximilian Offizier, Bereichsleiter TCW, und Prof. Klaus Peter Sedlbauer, IBP, diskutierten mit den Teilnehmern, wohin die Evolution die Baubranche in den nächsten Jahren führen kann.
V.l.: Dr. Volkmar Hovestadt, Geschäftsführer digitales bauen, Dr. Maximilian Offizier, Bereichsleiter TCW, und Prof. Klaus Peter Sedlbauer, IBP, diskutierten mit den Teilnehmern, wohin die Evolution die Baubranche in den nächsten Jahren führen kann.
Prof. Klaus Peter Sedlbauer beantwortete die Frage, was Evolution im Hinblick auf modulares und industrielles Bauen bedeutet. Dabei betrachtete der Wissenschaftler die Bautechnologien im geschichtlichen Kontext, erläuterte, warum die Energiewende Innovationen erfordere und warum sich das Bauwesen zunehmend industrialisiere.

Dr. Volkmar Hovestadt beschrieb in seinem Vortrag „Gebäude programmieren – digitales Bauen mit Blick auf die TGA“, wie durch eine besondere Planungsmethodik die Komplexität von individuellen Gebäudeentwürfen deutlich reduziert werden kann. Gebäudestrukturen werden dabei über den Entwurfsprozess hinweg systematisch integriert, als Produkt entwickelt und in Form von Baukästen dargestellt.

Wie auch die Komplexität in der Ausführung abgebaut werden kann, zeigte Dr. Maximilian Offizier mit seinem Referat „Modularisierung im Hausbau – Konzept und Wirtschaftlichkeit“ auf. Der Hausbau müsse dabei nicht neu erfunden werden, sondern es gelte sich vielmehr am bereits vorhandenen Wissen zu bedienen und die industrielle Fertigung auf die Branche zu übertragen. Er vertrat die These, dass dadurch die Baukosten um mehr als 70 % reduziert werden könnten.

Trinkwasserverteilung und Warmwasserbereitung optimieren

Die durch die aktuelle Trinkwasserverordnung hervorgerufene Evolution bei Planung, Bau und Instandhaltung von Trinkwasseranlagen hin zu hygienisch einwandfreien Installationen wurde durch drei Referate in den Mittelpunkt des Interesses gerückt.

Ansgar Borgmann, Sachverständiger für das Installateur- und Heizungsbauerhandwerk, referierte über die „Vermeidung und Beseitigung von Verschmutzung und Verkeimung in Trinkwasserverteilsystemen“. Er appellierte, dass alle Beteiligten bei Planung, Herstellung, Übergabe, Betrieb und Wartung von Trinkwasserverteilsystemen ihren Pflichten nachzukommen hätten.

Dipl.-Ing. Felicia Hahn beleuchtete das Thema Trinkwasserhygiene aus der Sicht einer Gesundheitsingenieurin.
Dipl.-Ing. Felicia Hahn beleuchtete das Thema Trinkwasserhygiene aus der Sicht einer Gesundheitsingenieurin.
Dipl.-Ing. Felicia Hahn, Mitglied der Trinkwasserkommission des Umweltbundesamtes, betrachtete die Trinkwasserhygiene für Warmwasseraufbereitung und -verteilung aus Sicht einer Gesundheitsingenieurin. Sie forderte, dass bereits in der Planung die Zeichen auf eine nachhaltige Trinkwasserhygiene zu stellen seien. Alle Beteiligten müssten detailliert informiert sein.

In die „haftungsrechtlichen Aspekte im Rahmen der Einhaltung der TrinkwV aus Sicht einer Juristin“ führte die Rechtsanwältin Dr. Sandra Herrig ein. Die falsche Auslegung und Unkenntnis der Verantwortlichen sowie die fehlende Einhaltung der anerkannten Regeln der Technik führe oft zu Rechtsstreitigkeiten. Zudem lieferte der Vortrag Antworten zum Bestandsschutz von Anlagen.

Beispiele aus dem Wohnungs- und Gewerbebau

Wie Innovationen erfolgreich in Energiekonzepte und diese in die komplexe Struktur von Gewerbe- und Wohngebäuden integriert wurden, zeigten beispielhaft die vorgestellten Referenzen. „Innovationen auf höchstem Niveau“ wurden beim Bau des 16-geschossigen Automation Centers Festo installiert. Prof. Dr.-Ing. Markus Pfeil, geschäftsführender Gesellschafter der Pfeil & Koch Ingenieursgesellschaft GmbH & Co. KG und Professor an der Münster School of Architecture, stellte vor, wie ein ganzheitliches Energiekonzept, innovative Technologien und regenerative Energien harmonieren. Zur kombinierten Wärme- und Kälteerzeugung wurden erstmals ein Mehrquellen-Wärmepumpen-Konzept aus einem Eisspeicher, einem Erdsondenfeld und eine die Außenluft  nutzende reversible Wärmepumpenanlage genutzt.

Sven Scriba, Technischer Vorstand der Heimkehr Wohnungsgenossenschaft e.G., sprach darüber, wie die einfache Einbindung alternativer Energiequellen auch neue Maßstäbe bei der effizienten haustechnischen Gebäudesanierung setzt. Er zeigte am Beispiel eigener Gebäude wie seit 2004 systematisch Gasetagenheizungen durch zentrale Heizanlagen ausgetauscht werden.

Volker Großhauser, Technischer Leiter beim Bauträger KLAUS Wohnungsbau, zeigte anhand der beiden 16-geschossigen Wohntürme „Sternenhimmel und Alpenglühen“ wie am Münchner Isar-Ufer anspruchsvolle Architektur mit hoher Energieeffizienz und behaglichem Wohnkomfort kombiniert wurde. Die insgesamt 148 hochwertig ausgestatteten Wohnungen punkten nicht nur mit intelligenten Grundrissen, die von mehreren Sonnenständen profitieren, sondern dank eines ausgeklügeltes Haustechnik-Konzept auch mit einem besonders niedrigen Energieverbrauch.

Ergänzend zu den Fachreferaten vertieften die Experten in zahlreichen Seminaren Einzelaspekte.