2020 ist in Deutschland der Absatz an Wärmeerzeugern mit 842 000 Geräten (2019: 748 000) und einem Plus von 13% deutlich gestiegen. Mit den im Rahmen des Klimaschutzprogramms Anfang 2020 verbesserten Förderbedingungen war der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) vor einem Jahr von einem Wachstum bis zu 10% ausgegangen.
Erdgas bleibt im von Modernisierungen bestimmten Markt dominant
Nach den vom BDH nun vorgelegten Zahlen, werden 74% der 2020 verkauften Wärmeerzeuger mit Erdgas betrieben, im Jahr 2019 waren es 78,5 %. Gas-Brennwertheizkessel waren mit großem Abstand die am stärksten nachgefragte Heizungslösung mit 553 500 Geräten und einem Plus von 7 %.
Platz 2 der Absatzstatistik 2020 belegt mit 120 000 verkauften Geräten die Wärmepumpe – bei einem kräftigen Wachstum von 40% (2019: + 2%). Detaillierte Zahlen zum Wärmepumpenmarkt 2020 hat bereits der BWP veröffentlicht. Der Absatz von Öl-Heizungen ging erneut deutlich um 15 % zurück (2019: – 17%). Von den 44 500 Öl-Heizkesseln waren 42 000 Öl-Brennwertheizkessel. Bei Tanksystemen verringerte sich der Absatz um 29% auf 33 500 Stück.
Biomasse: Boom von niedrigem Niveau
Mit einem Wachstum von 138% ist die Nachfrage nach Biomasse-Heizkesseln signifikant auf 54 000 Geräte gestiegen. Im Biomasse-Segment gab es auch den größten Sprung: Pellet-Heizkessel legten um 208% auf 35 000 Geräte zu. Auch der Absatz bei Kombi-Heizkesseln stieg um 127 % erheblich, sie wurden aber mit 4500 Geräten deutlich seltener als Scheitholz-Heizkessel (8500 Stück; + 35%) und Hackschnitzel-Heizkessel (6000 Stück; + 98%) geordert.
Zudem wurden laut BDH 7500 KWK-Systeme installiert, diese werden bisher nicht in der Absatzstatistik geführt. Bei thermischen Solaranlagen ist die verkaufte Kollektorfläche um 26% auf 643 000 m2 gestiegen, 2019 und 2018 war die Nachfrage jeweils um 8% gegenüber dem Vorjahr gesunken.
Deutsche Heizungsindustrie trotzt Coronavirus-Krise
Trotz des Kollapses der wichtigsten Märkte außerhalb Deutschlands – Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien – in der ersten Hälfte des Corona-Jahres 2020, legte die deutsche Heizungsindustrie ein robustes Wachstum weltweit von 3,1% hin.
„Die zunächst hohen Verluste in Südeuropa und UK konnten zumindest in Italien, Frankreich und Großbritannien in der zweiten Hälfte 2020 teilweise durch eine Aufholjagd kompensiert werden, sodass hier das Umsatzniveau leicht unter 2019 lag“, so Uwe Glock, Präsident des BDH. „Dass wir tatsächlich im Plus liegen, verdanken wir dem dynamischen Wachstum in Deutschland mit gut 13%. Auch der polnische Heizungsmarkt entwickelte sich 2020 ähnlich stark.“
Glock bezeichnet das Klimapaket der Bundesregierung als vollen Erfolg für den Klimaschutz im Gebäude: „Hiervon profitierten die Top-Runner des Jahres 2020, die Wärmepumpe und die Holzwärme, mit hohen Wachstumsraten aufgrund der Förderung.“ ■