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Hocheffiziente Heizungspumpen

Nie falsch eingestellt

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Die Heizungsumwälzpumpe Alpha2 gibt es in Ausführungen von DN 15 bis DN 32 in zwei Leistungsgrößen für 4 m und 5 m Förderhöhe; das maximale Fördervolumen beträgt 3 m³/h
Die Heizungsumwälzpumpe Alpha2 gibt es in Ausführungen von DN 15 bis DN 32 in zwei Leistungsgrößen für 4 m und 5 m Förderhöhe; das maximale Fördervolumen beträgt 3 m³/h

Die Heizungsumwälzpumpe „Alpha2“ von Grundfos hat kürzlich in zwei von drei Größenklassen den europäischen „Energy+ Award“ für besonders energieeffiziente Pumpentechnik innerhalb der Kategorie „Pumpen“ gewonnen. Der Wettbewerb ist ein Bestandteil des EU-Projekts „Energy + Pumps“, das hochenergieeffiziente Umwälzpumpen zum europäischen Standard machen will. Welch innovative Technik in der Alpha2 steckt und wie es um die Akzeptanz von Hoch­effi­zienz­pumpen in Deutschland steht, erläuterte Volker Mauel, Grundfos-Verkaufsleiter Handel/Handwerk, im Gespräch mit SBZ-Redakteur Jürgen Wendnagel.

SBZ: Herr Mauel, nachträglich unseren Glückwunsch zum „Energy+ Award“ für die Alpha2. Welchen Anteil an der Energieeffizienz hat hierbei die Regelstrategie ­„AutoAdapt“?

Mauel: Das kann man nicht mit Prozentzahlen abgrenzen. Es ist das Zusammenspiel von Permanentmagnetmotor, integriertem Frequenzumformer zur Drehzahlregelung und smarten Regelungs-Algorithmen, die zum Erfolg führen. So leistet eine Alpha2 im Minimum 5W und verbraucht nur etwa 60 kWh im Jahr – das sind 80 % weniger als bei herkömmlichen Modellen.

SBZ: Sie sprachen gerade von „smarten Algorithmen“. Was ist darunter zu verstehen?

Mauel: Die Mehrzahl der Umwälzpumpen mit integrierter Drehzahlregelung arbeitet mit hinterlegten Regelkennlinien, die die Drehzahl – und damit die Förderhöhe – an den aktuellen Förderstrom- und Wärmebedarf anpassen. Meist sind mehrere Regelkennlinien hinterlegt. Wichtig für deren Auswahl sind die individuellen Gegebenheiten vor Ort – die Rohrleitungsführung, der Heizkörper, der Wärmeerzeuger, ja selbst die Dämmung des Hauses hat Einfluss auf die optimale Regelkennlinie.

SBZ: Und wie findet der Fachhandwerker nach der Montage die richtige Kennlinie?

Mauel: Das ist die entscheidende Frage! Denn die optimale Regelkennlinie müsste der Installateur auf Basis von Informationen auswählen, die ihm in der Regel nicht zur Ver­fügung stehen. Die logische Konsequenz ist, dass zahlreiche Umwälzpumpen nicht auf der für die vorhandene Heizungsanlage optimalen Regelkennlinie arbeiten. Um dieses Problem zu lösen, haben wir den Anpassungs-Algorithmus AutoAdapt entwickelt, der die Regelkennlinie der Umwälzpumpe automatisch an die vorhandene Heizungsanlage anpasst.

SBZ: Wie funktioniert diese Anpassung?

Mauel: Das ist eine Wissenschaft für sich. Die erste Aufgabe besteht darin, die Heizungsanlage zu analysieren, in der die Umwälzpumpe installiert ist. Dazu dient der „Anlagen-Analysator“, der die Heizlast beobachtet und bestimmte Plausibilitäten prüft. Die Analyse gibt Aufschluss darüber, ob die von der Umwälzpumpe gelieferte Förderhöhe zu hoch, zu niedrig oder korrekt ist. Im Rahmen der zweiten Aufgabe wird mit Hilfe der vom Anlagen-Analysator erhaltenen Informationen die richtige Proportionaldruck-Kennlinie für den Betrieb der Umwälzpumpe ausgewählt. Dazu dient der „Kennlinien-Selektor“. In einem dritten Schritt wird die Umwälzpumpe entsprechend der ausgewählten Proportionaldruck-Kennlinie geregelt.

SBZ: Und was bedeutet das für den Handwerker in der Praxis?

Mauel: Dank der AutoAdapt-Technologie und der damit verbundenen regelmäßigen Überprüfung der Anlagenverhältnisse kann die Alpha 2 nie falsch eingestellt sein. Das befreit den Fachhandwerker von langwierigen Einstellarbeiten: Er schließt die Pumpe an die Spannungsversorgung an und überlässt den Rest der AutoAdapt-Technologie. Diese findet automatisch den bestmöglichen Sollwert für den minimalen Energieverbrauch der Pumpe – und das funktioniert automatisch, bei jeder Wärmebedarfsänderung.

SBZ: Soweit die Theorie. Gibt es auch Ergebnisse von Praxistests?

Mauel: Der Algorithmus wurde in Deutschland einem Feldtest unterworfen, an dem 120 Haushalte teilnahmen. Aus dem Feldtest geht hervor, dass die teilnehmenden Haushalte damit entweder zufrieden oder sehr zufrieden waren. Außerdem ergab der Feldtest, dass AutoAdapt in 75,2 % aller Fälle – im Vergleich zum Startwert einer Standard-Alpha2-Umwälzpumpe – den Differenzdruck in der Heizungsanlage gesenkt hat. So wurde der Energieverbrauch ohne Einbußen beim Komfort reduziert.

SBZ: Wie hoch ist der Anteil an Umwälzpumpen mit dem Energielabel A, die Grundfos in Deutschland verkauft?

Mauel: Im Bereich der Pumpen für größere Objekte ist durch die EnEV schon seit einigen Jahren der Einsatz von geregelten Pumpen vorgeschrieben. Dadurch ist natürlich auch hier der Anteil selbstregelnder Pumpen entsprechend hoch. Im Bereich der Ein- und Zweifamilienhäuser hat sich der Anteil der selbstregelnden Pumpen in den letzten Monaten enorm verändert: Während im letzten Jahr die Quote noch bei ca. 35 % lag, übertraf sie in den ersten Monaten 2008 bereits die 50-%-Marke.

»Die AutoAdapt-Technologie ­ befreit den Fachhandwerker von langwierigen Einstellarbeiten«

SBZ: Wie kam es zu diesem Zuwachs bei den Hocheffizienzpumpen?

Mauel: Großen Anteil an dieser Entwicklung haben daran einige wesentliche Faktoren gehabt. Dazu gehören vor allem der Heizungspumpen-Test der Stiftung Warentest in Heft 9/2007 sowie der Beitritt von Grundfos zur Handwerkermarke. Zusammen mit einer intensiven werblichen und medialen Kommunikation ist so eine breite und umfangreiche Aufklärung am Markt gelungen. Auch die öffentliche Diskussion rund um das Thema Energie hat die Wahrnehmung und Akzeptanz für diese Pumpen noch deutlich verstärkt.

SBZ: Und die Aufmerksamkeit der Endkunden wird noch zunehmen, wenn die Stromkonzerne ihre angekündigten Preiserhöhungen umsetzen werden... Vielen Dank für das Gespräch, Herr Mauel.