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Energieträger

Teurer Winter 2021/22: Heizkosten steigen um bis zu 99 %

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Die Heizsaison 2021/22 wird voraussichtlich deutlich teurer als in den letzten Jahren. Bei Erdgas sind die aktuell hohen Beschaffungskosten noch gar nicht bei den Endkunden angekommen.

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Die Heizsaison 2021/22 wird voraussichtlich deutlich teurer als in den letzten Jahren. Bei Erdgas sind die aktuell hohen Beschaffungskosten noch gar nicht bei den Endkunden angekommen.

Die Heizkosten für deutsche Haushalte steigen im Winter 2021/22 stark an. Trotz milder Temperaturen verteuerte sich das Heizen mit Erdgas im Vergleich zum Vorjahr schon in den ersten vier Monaten der Heizsaison um durchschnittlich 54 %, mit Heizöl um bis zu 99 %. Das zeigt eine Analyse des Vergleichsportals Verivox.

Trotz frühlingshafter Temperaturen zum Jahresende 2021 ist der durchschnittliche Heizbedarf in Deutschland leicht gestiegen. Zwischen September und Dezember 2021 hat sich der Energiebedarf für einen Musterhaushalt im Einfamilienhaus im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4 % erhöht. Die Heizkosten liegen jedoch deutlich darüber:

Heftiger Kostensprung bei Heizöl

Für Verbraucher, die mit Öl heizen, wurde es explosionsartig teurer. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (September bis Dezember 2020) stiegen die Kosten für ein warmes Zuhause um 99 %. Das entspricht Mehrkosten für Heizöl von rund 322 Euro. Anmerkung: Für die individuellen Kosten ist allerdings stark maßgeblich, zu welchen Zeitpunkten tatsächlich neuer Brennstoff gebunkert wird.

Der Preissprung ist in erster Linie der weltweiten Erdölnachfrage geschuldet. Diese ist mit dem Wiederaufleben der Wirtschaft regelrecht explodiert und hat die Ölpreise nach oben getrieben. Der Anfang 2021 neu eingeführte CO2-Preis belastet Verbraucher zusätzlich.

Gaskunden zahlten im Schnitt 50 % mehr

Auch Erdgaskunden bleiben von Preissteigerungen nicht verschont. Die Heizkosten für die Monate September, Oktober, November und Dezember 2021 stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 54 %. Die Gasrechnung fällt dadurch rund 223 Euro höher aus. Ein Abflachen der Preiskurve ist laut Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox, vorerst nicht zu erwarten.

Methodik: Die Gaspreise entsprechen dem Verivox-Verbraucherpreisindex Gas. Die Heizölpreise wurden vom Statistischen Bundesamt übernommen. Der Musterhaushalt entspricht einer drei- bis vierköpfigen Familie in einem freistehenden Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20 000 kWh. Betrachtet wurden die Heizmonate September bis einschließlich Dezember. Für die Berechnung des Heizbedarfs wurden die Gradtagzahlen des Deutschen Wetterdienstes herangezogen.

Gaspreisrallye geht weiter

Hauptgrund für die Gaspreisrallye 2021 waren stark gestiegene Beschaffungskosten. Die Einfuhrpreise für Erdgas, die vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle gemessen werden, haben sich seit Jahresbeginn 2021 verdreifacht. An den Spotmärkten, wo Gas kurzfristig gehandelt wird, haben sich die Preise für Erdgas im Jahresverlauf 2021 sogar mehr als versiebenfacht. Ende 2021 stand der Preis bei rund 148 Euro/MWh (14,8 Ct/kWh). Zum Vergleich: Im langjährigen Mittel bewegte sich der Preis zwischen 10 und 25 Euro/MWh (1 bis 2,5 Ct/kWh).

Im Zuge dieser Entwicklung haben 2021 zwischen Januar und Dezember 516 Gasgrundversorger ihre Preise um durchschnittlich 9,4 % angehoben. Dem standen 16 Grundversorger mit Preissenkungen von durchschnittlich 5,6 % gegenüber. Für Januar und Februar 2022 haben bisher (Stand 27.12.2021) 515 der rund 700 Gasgrundversorger Preiserhöhungen von durchschnittlich 23,1 % angekündigt. Bei einem Jahresverbrauch von 20 000 kWh entspricht das Mehrkosten von rund 339 Euro/a. In den von Gaspreiserhöhungen betroffenen Gebieten gibt es knapp 32 Mio. Haushalte. Kein regionaler Versorger plant, die Gaspreise in den kommenden Monaten zu senken.

Die von Verivox ermittelten Preiserhöhungen beziehen sich primär auf Bestandskunden. Ein Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 20 000 kWh/a, der Anfang 2022 einen alternativen Erdgas-Lieferanten sucht, wird mit Arbeitspreisen ab rund 16 Ct/kWh und Jahreskosten ab 3100 Euro konfrontiert. ■

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