Die Stadtwerke Feuchtwangen beauftragen Siemens mit der schlüsselfertigen Planung, Installation und Inbetriebnahme eines Batteriespeichers.
Der Batteriespeicher dient der Nutzung von regional erzeugtem, grünem Eigenstrom. Inbetriebnahme und Anschluss an das Stromnetz wird voraussichtlich Mitte 2025 erfolgen.
Der Speicher mit rund 10 MW Leistung und 20 MWh Kapazität soll das Stromnetz der Stadt entlasten, Stromspitzen ausgleichen sowie Erlöse auf dem Strommarkt erzielen. Dies stellt einen wichtigen Schritt der Stadtwerke Feuchtwangen auf dem Weg zur CO2-freien Energieversorgung dar.
Bald nur noch grüner Strom
Ab 2030 wollen die Stadtwerke Feuchtwangen ihren Kundinnen und Kunden ausschließlich lokal erzeugten grünen Strom anbieten. Dies basiert auf den Ergebnissen der im Frühjahr 2022 kommunizierten ganzheitlichen Dekarbonisierungsstudie.
Die von den Stadtwerken beauftragte Studie wurde gemeinsam mit dem benachbarten Campus Feuchtwangen, einer Außenstelle der Hochschule Ansbach, und der Siemens AG erstellt. Sie zeigt, wie Energieversorgung in den Sektoren Strom, Wärme und Mobilität CO2-frei sowie nachhaltig für Feuchtwangen gestaltet werden kann.
Nach dem bereits erfolgten Ausbau regenerativer Energiequellen wie Photovoltaikanlagen sowie geplanten Windparks in der näheren Umgebung ist die Anschaffung eines leistungsstarken Batteriespeichers ein zentraler Baustein für die gesetzten Ziele einer klimaneutralen Energieversorgung und -nutzung der Stadt, der jetzt im zeitlich definierten Rahmen umgesetzt wird.
Stabile Stromversorgung
Zur Veranschaulichung der Speichergröße äußert sich der Technische Stadtwerkeleiter Lothar Beckler: „Mit einer Leistung von 10 MW und einer Kapazität von 20 MWh ist der Batteriespeicher in der Lage, bspw. bei einem Blackout den Strombedarf der Stadt für ein bis zwei Stunden zu überbrücken“.
Mit dem Batteriespeicher kann das lokale Versorgungsunternehmen den eigenerzeugten grünen Strom optimiert vermarkten und an die Kunden vor Ort bedarfsgerecht weitergeben. Gleichzeitig trägt der Speicher durch Lastspitzenkappung zu einer Netzstabilität und Entlastung des 20 kV-Netzes der Feuchtwanger Stadtwerke bei.
Der Großbatteriespeicher kann schnell an unterschiedliche Netz- und Marktsituationen angepasst werden, sodass bspw. grüner Strom auch während einer Dunkelflaute, also einem längeren Zeitraum ohne Wind- und PV-Energieeinspeisung, genutzt oder – z.B. bei einer Überproduktion – am externen Markt verkauft werden kann.
Klimaneutrale Kommune
„Wir freuen uns, dieses zukunftsweisende und nachhaltige Projekt der Stadtwerke Feuchtwangen begleiten zu dürfen. Die Stadt nimmt damit definitiv eine Vorreiterrolle in Mittelfranken ein und wird eine der ersten klimaneutralen Kommunen in ganz Nordbayern sein“, sagte Rainer Saliger, Experte für Energiespeicherung bei Siemens Smart Infrastructure, Deutschland.
Dies bekräftigte auch Feuchtwangens erster Bürgermeister Patrick Ruh: „Unsere vorausschauende Planung und Umsetzung großer Energieprojekte verdeutlicht einmal mehr unsere Entschlossenheit in Feuchtwangen, eine nachhaltige und unabhängige Energiezukunft zu gestalten.“
Es ist geplant, dass Siemens in den ersten fünf Jahren nach Inbetriebnahme die Inspektion, Wartung und ein umfassendes Monitoring übernimmt. Die angestrebte Flexibilitätsvermarktung erfolgt direkt mit den Stadtwerken Feuchtwangen über einen Partner der Siemens AG. ■
Quelle: Siemens / fl