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GEG-Novelle

DUH: H2-ready streichen und Förderkonzept für Wärmepumpen

Inhalt

studio v-zwoelf – stock.adobe.com

Die DUH fordert den Bundestag auf, in der GEG-Novelle die Erfüllungsoption H2-ready-Heizung zu streichen und hat ein Förderkonzept für Wärmepumpen vorgestellt.

Bei der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes liegen die Meinungen rund um die 65-%-Erfüllungsoptionen („Heizungsgesetz“) weiterhin weit auseinander. Die Aufweichungen in den Leitplanken der Ampel-Fraktionen haben dies noch weiter angeheizt. So fordert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) den Bundestag auf, „umweltschädliche und ineffiziente Technologien“, genannt werden Biomasse- und H2-ready-Heizungen, aus dem Vorschlag der Bundesregierung für das Gebäudeenergiegesetz (GEG) zu streichen.

Der Umwelt- und Verbraucherschutzverband warnt, dass Deutschland mit diesen Optionen die Klimaziele „massiv reißen“ wird und dass den Verbrauchern damit drastische Energiekostensteigerungen in den kommenden Jahren drohen. Anlass der Warnungen war die Anhörung im Bundestagsausschuss für Klimaschutz und Energie am 21. Juni 2023, bei der auch die DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz als Expertin geladen war.

Irreführung der Verbraucher

Metz: „Es ist unverantwortlich, wie Verbraucher aktuell mit falschen Versprechungen in die Irre geführt werden. Sie sind es, die am Ende für teures Geld auf fossilen Heizungen sitzen bleiben. Durch die enorme Knappheit von grünem Wasserstoff oder biogenen Brennstoffen in den nächsten Jahrzehnten werden die Kosten mit jeder neu eingebauten Heizung zusätzlich in die Höhe getrieben. Diese Geräte werden zur unkalkulierbaren Kostenfalle.

„Die Eckpfeiler für eine erfolgreiche Wärmewende und wirksamen Klimaschutz stehen längst fest: Wärmepumpen und erneuerbare Wärmenetze.“ Barbara Metz

Stefan Wieland

Die Option, mit einem ‚H2-ready‘-Aufkleber weiterhin für Jahrzehnte fossiles Gas verbrennen zu dürfen, verhindert das Erreichen der Klimaziele. Ich fordere deshalb die Abgeordneten des Bundestags auf, Hausbesitzende und Mietende vor fossilen Scheinlösungen und steigenden Kosten zu schützen und diese Technologien als Erfüllungsoption aus dem GEG zu streichen. Die Eckpfeiler für eine erfolgreiche Wärmewende und wirksamen Klimaschutz stehen längst fest: Wärmepumpen und erneuerbare Wärmenetze.“

Vier DUH-Eckpunkte für eine Wärmepumpenförderung

Damit Wärmepumpen in möglichst vielen Gebäuden zum Einsatz kommen können und wirtschaftlich sind, brauchen deren Eigentümer in vielen Fällen finanzielle Unterstützung. Doch obwohl das unstrittig ist, habe die Bundesregierung nach wie vor kein auch nur im Ansatz ausreichendes, klima- und sozialgerechtes Förderkonzept vorgelegt, kritisiert die DUH. Deshalb hat sie nun die vier Eckpunkte für ein solches Konzept vorgelegt, die teils in unseren europäischen Nachbarländern schon erfolgreich eingesetzt werden und fordert deren schnelle Umsetzung:

● 50-%-Förderung für die Anschaffungskosten (nicht Einbau) der Wärmepumpe für Haushalte mit einem Jahreseinkommen unter 120 000 Euro und 80 % für Haushalte unter 50 000 Euro Jahreseinkommen.

● Null-Prozent-Zins-Kredite staatlich garantiert über die KfW-Bank für alle, die auf eine Wärmepumpe umstellen – unabhängig von Alter oder anderen Faktoren. Die Kredite sollen die Anschaffungskosten, Installation sowie gegebenenfalls notwendige energetische Maßnahmen am Gebäude abdecken.

● Ein flächendeckender Wärmepumpenstromtarif, bei dem pro Kilowattstunde maximal die Steuern und Gebühren anfallen wie bei Gas und Heizöl. Außerdem eine Garantie der Bundesregierung, dass den Wärmepumpen über diesen Tarif an jedem Tag des Jahres auch bei Energieknappheit ausreichend Strom für die Beheizung zur Verfügung gestellt wird.

● Schutz von Mietern, die nicht über ihre Art zu heizen entscheiden dürfen, vor zu hohen Kosten – kurzfristig durch die Absenkung der Modernisierungsumlage beziehungsweise Deckelung von Mieterhöhungen, langfristig durch Einführung des Drittelmodells (Verteilung der Lasten auf Staat/Förderung, Eigentümer und Mieter).

DUH-Eckpunktepapier: Förderkonzept Wärmepumpe

Fossilfreies Heizen ist Schlüssel für bezahlbare Wärmeversorgung

Metz: „Die Menschen in Deutschland können und werden bei der Wärmewende nur dann engagiert mitmachen, wenn sie die Umstellung auch bezahlen können und sie sozial gerecht gestaltet wird. Die Bundesregierung muss den Menschen die Finanzierung garantiert und günstig ermöglichen, einkommensschwache Haushalte stark fördern, darf aber nicht Geld an Millionäre ausschütten. Sie muss für fairen und sicheren Wärmepumpenstrom sorgen und Mieter vor unangemessenen Härten schützen.

Die gute Nachricht ist: Mit unserem Konzept ist das alles und auch für den Staat bezahlbar möglich. Wir fordern deshalb die schnelle Verabschiedung und Umsetzung einer Förderung, deren Bestandteile bei unseren europäischen Nachbarn bereits beschlossen oder sogar erfolgreich in Umsetzung sind. Denn nur fossilfreies Heizen ist der Schlüssel für eine dauerhaft bezahlbare Wärmeversorgung. Und die müssen Bundestag und Bundesregierung den Menschen in Deutschland ermöglichen.“ ■
Quelle: DUH / jv