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Heizungsindustrie

BDH zu Bericht über PFAS-Chemikalien in Wärmepumpen

Mehrere Anbieter von Heizungs-Wärmepumpen haben frühzeitig auf das natürliche Kältemittel Propan (R290) gesetzt. Im Bild eine Kaskaden mit vier CHA-Monoblock-Geräten von Wolf.

BDH

Mehrere Anbieter von Heizungs-Wärmepumpen haben frühzeitig auf das natürliche Kältemittel Propan (R290) gesetzt. Im Bild eine Kaskaden mit vier CHA-Monoblock-Geräten von Wolf.

Der BDH widerspricht einem Bericht von tagesschau.de, dass die Hersteller von Wärmepumpen sowie deren Verbände versuchten, ein Verbot von F-Gasen zu verhindern.

Bezugnehmend auf eine Recherche von NDR, WDR und „Süddeutscher Zeitung“ (SZ) berichtet tagesschau.de am 23. Februar 2023 über das Verbot von PFAS-Chemikalien in Wärmepumpen (Wie viel Gift braucht die Wärmepumpe?). Laut dem Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) werde in dem Artikel unter anderem kolportiert, die Hersteller von Wärmepumpen sowie deren Verbände versuchten, ein Verbot von F-Gasen zu verhindern. Dazu stellt der BDH in einer Pressemitteilung mit dem Titel „Berichterstattung über Wärmepumpen: Deutsche Heizungsindustrie setzt auf natürliche Kältemittel“ fest:

„Deutschland und weitere EU-Mitgliedsstaaten haben ein weitreichendes Verbot von PFAS-Chemikalien vorgeschlagen. Davon betroffen sind auch synthetische Kältemittel in Heizungs-Wärmepumpen. Die deutsche Heizungsindustrie unterstützt die Ziele des Umwelt- und Klimaschutzes und erweitert unter Hochdruck das Angebot von Wärmepumpen, die mit innovativen natürlichen und umweltfreundlichen Kältemitteln betrieben werden. Dazu investieren die Unternehmen in Milliardenhöhe in neue Modelle und den Ausbau von Produktionskapazitäten.

Um Rechtssicherheit hierfür zu schaffen, sind klare Regeln für Kältemittel im EU-Binnenmarkt dringend erforderlich. Ein realistischer politischer Fahrplan sollte die Hersteller unterstützen, natürliche Kältemittel für alle relevanten ‚Massenmarkt‘-Anwendungen auf den Markt zu bringen – ohne Rückgriff auf umweltschädliche Kältemittel, einschließlich PFAS. Die Bundesregierung fördert schon jetzt Wärmepumpen mit natürlichen Kältemitteln durch einen Zusatzbonus. Ab 2028 sollen grundsätzlich nur noch Geräte mit natürlichen Kältemitteln förderfähig sein.

Markus Staudt, Hauptgeschäftsführer des BDH: ‚Wir befürworten ausdrücklich den Einsatz von umwelt- und klimafreundlichen, natürlichen Kältemitteln in Heizungs-Wärmepumpen. Die grüne, wirklich nachhaltige Wärmepumpe ist eine Chance für die heimische Wertschöpfung und die Energiewende. Klare – aber machbare – Regeln schützen die Umwelt und schaffen Investitionssicherheit für einen erfolgreichen Wärmepumpenhochlauf.‘

Die im BDH organisierten Hersteller von Wärmepumpen haben bereits im November 2022 ihre Position zur F-Gase-Verordnung im Hinblick auf wassergeführte Wärmepumpen in einem entsprechenden Papier dargelegt.“ ■
Quelle: BDH / jv

Im Kontext:
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PFAS-Chemikalien

PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) steht für eine Gruppe von mehreren tausend einzelnen Chemikalien. PFAS werden seit den späten 1940er-Jahren hergestellt. Chemisch gesehen bestehen die organischen Verbindungen aus Kohlenstoffketten verschiedener Längen, bei denen die Wasserstoffatome vollständig (perfluoriert) oder teilweise (polyfluoriert) durch Fluoratome ersetzt sind. Dies trifft auch auf heute noch gängige HFKW- und HFO-Kältemittel zu.

Allgemein zeichnen sich PFAS-Chemikalien dadurch aus, dass sie sehr stabil, sowie Wasser-, Schmutz-, und Fettabweisend sind. PFAS – früher auch ⁠PFC⁠ abgekürzt – werden wegen ihrer einzigartigen Kombination an Eigenschaften in verschiedensten Produkten, z. B. Outdoor-Ausrüstung, Kochgeschirr, schmutzabweisenden Teppichen oder Nahrungsmittelverpackungen eingesetzt. Zudem kommen sie in einer Vielzahl von industriellen Prozessen zum Einsatz. Die Kehrseite des massiven Gebrauchs von PFAS: Die Chemikalien sind so stabil, dass sie – wenn sie in die Umwelt gelangen – dort lange verbleiben. Sie werden deshalb auch Ewigkeitschemikalien genannt. In der Umwelt können PFAS sich in Nahrungsketten anreichern oder rasch im Wasserkreislauf verteilen und auch Trinkwasserquellen wie das Grundwasser erreichen.

PFAS sind menschengemachte Chemikalien und kommen natürlicherweise nicht in der Umwelt vor. Dennoch können PFAS heute weltweit in Wasser, Luft und Boden nachgewiesen werden. Auch im Blutserum von Menschen können sie vorkommen und gesundheitliche Effekte haben.