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Dünnergeht’s nimmer

Das Thema Wärme in Form des Einbaus einer Fußbodenheizung stand im Fokus der im Weingut Barth durchgeführten Umbaumaßnahmen. Das Problem hierbei: Konventionelle Fußbodenheizungen werden in einen Estrich integriert, welcher in der Regel eine Dicke von 60 mm und mehr aufweist. In einer Neubausituation lässt sich dieser „Dicken-Faktor“ problemlos berücksichtigen, in einer Bestandssituation jedoch führt dies oftmals zu einem Ausschlusskriterium für ein Flächenheizungssystem. Schuld daran sind das in der Regel in einem Altbau unzureichende Höhenpotenzial sowie das zusätzliche Gewicht einer konventionellen Fußbodenheizung von etwa 120–130 kg/m². Hinzu kommen noch die bisweilen umfangreichen Abbrucharbeiten. Eine praxiserprobte Lösung stellen in diesem Falle Dünnschichtsysteme wie das Kermi x-net C15 dar. Diese Systeme zeichnen sich durch ihre niedrige Aufbauhöhe sowie durch ihre Anordnung direkt unterhalb des Oberbelags aus. Hinzu kommt ihr niedriges Gewicht.

Vorhandene Holzböden als besondere Herausforderung

Die Besonderheit an dem hier beschriebenen Objekt bestand darin, dass der Einbau der Fußbodenheizung auf den vorhandenen Holzböden erfolgen musste. Holzböden stellen jedoch aus mehreren Aspekten heraus eine besondere Herausforderung dar. Zum einen aus statischen Gesichtspunkten, die in der Verformbarkeit des Holzes begründet sind, das heißt insbesondere der Durchbiegung unter Lasteinfluss, aber auch den ständigen Formveränderungen des Holzes durch Feuchte- und Trocknungseinflüsse. Unter dem heiztechnischem Aspekt ist auch der Wärmeverlust zu betrachten, der durch die ungedämmten, vergleichsweise dünnen Holzdeckenflächen entsteht. Und last but not least ist auch die Akustik der Bodenkonstruktion nicht zu vernachlässigen, also dessen Möglichkeiten, Trittschall zu kompensieren.

Entkopplungssysteme sorgen für Spannungsabbau

Vorzüge bieten bei beheizten Fußbodenkonstruktionen Beläge aus Keramik oder Naturstein. Neben ihrer Beständigkeit, Unempfindlichkeit und Pflegefreundlichkeit ist im Zusammenhang mit beheizten Fußbodenkonstruktionen vor allem der gute Wärmedurchgang dieser Verlegematerialien zu betrachten. Allerdings bedingen Beläge aus Keramik oder Naturstein einen in sich festen und vor allen Dingen formstabilen Untergrund. Das Verformungsverhalten des Holzuntergrunds steht dieser Anforderung diametral gegenüber. Es können sich Spannungen aufbauen und so Schäden am starren Oberbelag entstehen. Durch den Einbau eines Entkopplungssystems werden diese Spannungen kompensiert. Beim Umbau des Weinguts Barth haben sich die Bauverantwortlichen für den Einsatz der Sopro-Fliesendämmplatte-4-mm-FDP-558 entschieden. Neben dem Spannungsabbau führt die mit der Sopro Fliesendämmplatte erzielte Entkopplung zusätzlich zu einem wärmedämmenden Effekt, wodurch die Effizienz der Heizkonstruktion nochmals gesteigert wird. Zudem wirkt die Entkopplung auch noch trittschallmindernd. Ergänzend zu dieser Maßnahme wurde an den aufgehenden Bauteilen der Sopro-Randdämmstreifen-RDS-960 gestellt. Auf den so vorbereiteten Untergrund brachte der Heizungsbauer dann das Kermi-x-net-C15-Dünnschichtsystem auf.

Geringe Aufbauhöhen sorgen für Energieeffizienz

Nach der Auswertung aller Anforderungen der nachträglichen Installation einer Fußbodenheizung im Rahmen einer Sanierung fiel die Wahl auf das x-net-C15-Dünnschichtsystem von Kermi. Speziell für die Aufgabenstellung Renovierung entwickelt, verfügt das x-net C15 über eine Vielzahl systemspezifischer Vorteile. Die niedrige Elementhöhe von nur 14 mm erlaubt einen Bodenaufbau von nur 17 bis 22 mm. Diese geringe Höhe hat nicht nur bauliche und Gewichtsvorteile. Durch die flache Überdeckung des Heizrohres und die daraus resultierend geringe zu erwärmende Masse kann das System mit niedriger Vorlauftemperatur betrieben werden. Dies führt gleichzeitig zu schnellen Reaktionszeiten und zu einer verzögerungsfreien Temperaturregelung. In Verbindung mit Niedrigtemperatur-Heizsystemen wie Brennwertkesseln, Solaranlagen und Wärmepumpen, trägt das System somit außerdem zur Energieeinsparung bei – dies gilt natürlich auch für den Neubau.

Schneller und sicherer Einbau

Die Noppenelemente sind trittstabil, verfügen über eine hohe Rohrhaltekraft und vereinfachen die normgerechte Rohrverlegung durch vorgegebene Verlegeabstände. Diagonalverlegungen sind ohne weitere Hilfsmittel ebenfalls möglich. Bezüglich des Heizrohres können zwei Rohrdimensionen verwendet werden, 10 x 1,3 mm oder 12 x 1,4 mm. Hinsichtlich der Montage waren keine aufwendigen Stemm- oder Abbrucharbeiten notwendig. Das selbstklebende x-net-C15-Noppenelement wurde direkt auf die Sopro Fliesendämmplatte verlegt. Anschließend wurde das Heizrohr montiert. Als Heizrohr kam hier das x-net-5-Schicht-PE-Xc-Systemrohr in der Dimension 12 x 1,4 mm zum Einsatz. Die äußere PE-Schicht schützt das sauerstoffdichte Rohr vor mechanischen Beschädigungen im rauen Baustellenbetrieb. Dennoch ist das Rohr flexibel und lässt sich in engen Radien führen.

Nach dem Einbau des Kermi-x-net-C15-Dünnschichtsystems erfolgte der Verguss der Flächen mit Sopro FS 15 plus 550. Durch integrierte Öffnungen im x-net-Noppenelement C15 fließt dieser bis auf den Untergrund und bildet eine dauerhaft feste Verbindung. Das Material zeichnet sich insbesondere durch seine Verlaufseigenschaften aus, welche einen optimalen Umschluss des Heizrohrs und auch eine weitgehende Füllung der Noppenträgerplatten sicherstellen. Hierdurch wird der Wärmeübertrag der Heizung weiter optimiert. Die Eigenfestigkeit des Materials erlaubt es zudem, in dünnen Konstruktionshöhen zu arbeiten. Eine Überdeckung der Noppenträgerplatte von lediglich 3 mm ist bei Flächen mit häuslicher Belastung absolut ausreichend, um einen tragfähigen Untergrund sicherzustellen. Die hierbei entstehenden Flächen haben eine so gute Ebenheit, dass sie direkt mit Fliesen im Dünnbettverfahren belegt werden können. Sollte die Anwendung weicherer Belagsmaterialien gewünscht sein, empfiehlt sich eine zusätzliche Feinspachtelung, da sich bedingt durch die Noppenstruktur kleine Absenkungen in der Spachtelmasse ausbilden können.

Bereits nach zwei Tagen funktionsgeheizt

Bei dem hier beschriebenen Objekt konnte der Einbau des Sopro FS 15 plus 550 zügig durchgeführt werden und war innerhalb von knapp sechs Stunden komplett abgeschlossen, inklusive aller Vor- und Nachbereitungen. Die Nivelliermasse wurde mit einer Pumpe maschinell verarbeitet, welche vom Hof aus mit Material beschickt wurde. All dies ließ eine schnelle Abwicklung der Arbeiten zu. So konnte schon drei Stunden nach Einbauende die Spachtelmasse uneingeschränkt wieder begangen werden. Zudem wurde bereits zwei Tage nach dem Einbau der Spachtelmasse mit dem Funktionsheizen begonnen, wobei man zunächst für 24 Stunden eine Vorlauftemperatur von 25 °C einstellte. Im Anschluss erfolgte für weitere 24 Stunden der Betrieb mit maximaler Auslegungstemperatur. Dieses sogenannte Funktionsheizen dient als Nachweis der Erstellung eines mangelfreien Gewerks durch den Heizungsbauer. Es ist durch die anerkannten Regeln der Technik vorgeschrieben. Eine Verlegung des Oberbelags ohne die Durchführung eines Funktionsheizens ist nicht zulässig. Nach Abschluss des Funktionsheizens wurden die Fliesenarbeiten durchgeführt.

Projektdaten

Bauherr: Weingut Barth, Lindenallee 23, 55590 Meisenheim

Planungsbüro: Architekturbüro Klaus Thomas, 55494 Rheinböllen

Heizungsbau: Gräff GmbH & Co. KG, 55590 Meisenheim

Estricharbeiten: Sebastian Bodtländer, 55626 Bundenbach

Volumen: ca. 180 m²

Verwendete Produkte:

Kermi x-net C15 Dünnschichtsystem

Kermi x-net PE-Xc Rohr 12x1,4mm

Sopro FliesenDämmPlatte 4 mm FDP 558

Sopro RandDämmStreifen RDS 960

Sopro FS 15 plus 550