Ist unser organisiertes Handwerk zeitgemäß? Können wir die Herausforderungen der Zukunft mit den Strukturen der Vergangenheit bewältigen? Ist die Innungsmitgliedschaft heute noch Ausdruck und Beleg für ein modernes, zukunftsorientiertes Handwerk? Zur ehrlichen Beantwortung dieser Fragen müssen wir uns von der vertrauten Innensicht lösen. Der Blick von außen schärft eine viel klarere Wahrnehmung. Wir sind uns sicherlich einig: In unserer Gesellschaft sind Energie, Klimaschutz und Nachhaltigkeit längst zu existenziellen Themen geworden. Vor allem unser Umgang mit Energie prägt entscheidend die Qualität unseres Zusammenlebens und das der nächsten Generationen. Viele Interessengruppen befassen sich mit dieser Thematik – in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und in der breiten Öffentlichkeit der Verbraucher.
Für das SHK-Handwerk erwächst aus dieser Entwicklung eine besondere Verantwortung. Als Hersteller von Energieeffizienz und Experten für Nachhaltigkeit sind die Unternehmen über alle Ebenen hinweg erster Ansprechpartner bei Planung und Ausführung einer innovativen Energie- und Gebäudetechnik. Sie stehen damit in ihrer Gesamtheit im Fokus von Politik und Öffentlichkeit. Unsere Verbandsorganisation ist deshalb in der äußeren Wahrnehmung nicht mehr im traditionellen Sinne Standesorganisation. Sie ist aktiver Partner in einem zukunftssichernden Prozess. Entscheidend ist, dass unsere Organisation auf Augenhöhe agiert. Sie repräsentiert die gebündelte Kraft ihrer qualifizierten Fachunternehmen. Sie übernimmt Verantwortung vor allem auch gegenüber allen Energieanwendern. Das ist zeitgemäß, modern, wegweisend und beispielhaft für viele andere Berufsorganisationen, die ihre Rolle in der Gesellschaft neu definieren müssen.
Das befreit uns selbst nicht von der Verpflichtung zur ständigen Optimierung. Effizienz ist nicht nur das Gebot für einen verantwortungsvollen Energieeinsatz. Effizienz ist auch der Maßstab für eine moderne Organisationsstruktur. Daran arbeiten wir. Und wir arbeiten daran, den Qualitätsvorsprung unserer Innungsbetriebe in der Öffentlichkeit zukünftig noch stärker sichtbar zu machen als bisher.
Die Zeiten vornehmer Zurückhaltung sind vorbei. Gefordert sind der selbstbewusste Auftritt und der Nachweis für fachliche Kompetenz und Qualität im Zeichen des Eckrings. Das gilt gegenüber jedem neu auftretenden Wettbewerber ebenso wie für alle anderen gesellschaftlichen Interessengruppen, die mit dem SHK-Handwerk zu tun haben. Unsere Stärke ist die Gemeinschaft. Ich wünsche mir, dass das nicht immer nur von außen so gesehen wird, sondern auch von innen heraus gelebt wird.
Es grüßt Sie
Manfred Stather
Präsident des Zentralverbandes
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