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Vokuhila versus Fukushima

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Was waren das noch für Zeiten, als die größte gesellschaftliche Katastrophe Vokuhila hieß? Heute heißt sie Fukushima! Man könnte beide Begriffe für einen Schüttelreim halten. Vokuhila steht für einen Haarschnitt, den vorne kurzes und hinten langes Haar kennzeichnen. Das hintere Haarbrett – auch Kragen- oder Nackenspoiler genannt – war charakteristisch für Manta-Manni und seine Freunde wie z.B. Dieter Bohlen, David Hasselhoff, Macgyver oder Tante Käthe – auch besser bekannt als Rudi Völler. Letzterer veredelte den Nackenspoiler durch eine Dauerwelle sowie einen Pornobalken (Oberlippenbart auch Oliba genannt oder in Kombination Vokuhila-Oliba). Ergänzt wurde dieser Kopfschmuck durch weiße Tennissocken in möglichst dunklen Schuhen mit dünnen Sohlen und etwas zu kurzen Hosen, welche die Sicht auf die Socken nicht versperrten.

Heutzutage beschäftigt uns die Trendfrisur von früher nicht mehr. Als Langzeitfolge von Fukushima könnte sie jedoch wieder aktuell werden. Wir sprechen hier nicht von den schrecklichen Folgen der Radioaktivität, die uns in Deutschland zum Glück erspart bleiben. Sondern von der Energiewende, in die das schwarz-gelbe Berliner Bündnis atemlos stolpert und von der wir heute noch nicht wissen, ob sie aufgehen wird und vor ­allem, ob wir sie uns leisten ­können.

Die Politiker überziehen uns mit zusätzlichen Kosten für Energie, die absolut nicht in die Landschaft passen. Die Belastung der deutschen Bürger mit Sozialabgaben, direkten und ­indirekten Steuern sucht innerhalb Europas ihresgleichen. Um es betriebswirtschaftlich zu formulieren: Die Grenz-Leistungsfähigkeit des Individuums ist längst nahe Null. Zusätzlich werden die Kosten für Energie bei ­einem Atomausstieg zwangsläufig steigen. Besonders hart wird es die nicht mehr in Erwerbsleben stehenden treffen, denn diese zahlen, bezogen auf ihr Einkommen sprich Rente, den höchsten Anteil für Strom und Heizung. Energiebezug wird zum Armutsrisiko! Um dies zu verhindern, wird es unseren vom Populismus getriebenen Politikern bestimmt einfallen, diejenigen, die sich ihre Energierechnung vielleicht noch leisten können, mit zusätzlichen Abgaben zu überziehen (der EEG-Irrsinn lässt grüßen!). So wird auch noch der Atomausstieg auf den Schultern der Leistungsträger abgeladen. Mit Verteilungsgerechtigkeit oder Umverteilung von unten nach oben hat das wirklich nichts zu tun. Im Gegenteil! Diejenigen, die den Kahn noch voranbringen, werden immer weiter gefesselt, bis sie zusammenbrechen.

Interessanterweise soll der Atomausstieg in spätestens zehn Jahren erfolgen. Dies ist exakt der Zeitpunkt, in dem die geburtenstarken Jahrgänge ins Rentenalter kommen. Das bedeutet, dass immer mehr Alte immer mehr für Energie zahlen müssen, aber wahrscheinlich nicht mehr können. Spätestens drei bis vier Jahre nach diesem auch von der Ethikkommission empfohlenen Datum wird die erste Energierevolution stattfinden: Durch ihre Stromrechnung verarmte Rentner stürmen die Parlamente.

Wer sich seinen Strom und seine Heizkosten nicht mehr leisten kann, hat auch kein Geld für den Friseur. Insofern wird Vokuhila ab 2021 eine Renaissance erleben. Hunderttausend graue Panther mit Kragenspoilern und breitem, fleischfarbigem Scheitel sitzen frierend zuhause und fluchen, dass sie in den Jahren 2011 bis 2014 Grün gewählt haben. Wir Deutschen neigen eben dazu, potenziellen Gefahren wie dem Strahlentod mehr Bedeutung beizumessen als der realen Gefahr, hungernd und frierend vor die Hunde zu gehen! Die wahlberechtigte Masse zieht es anscheinend vor, mit einem ökologisch reinen Gewissen zu sterben – auch wenn die Frisur, die sie dabei tragen nicht mehr modern ist oder anders gesagt: nie richtig modern war!

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