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So werden kindgerechte Bäder in Betreuungs­einrichtungen geplant

  • Neben der VDI-Richtlinie 6000 regeln auch die Arbeitsstättenverordnung und die Landesbauordnungen die Gestaltung von ­kind­gerechten Sanitärräumen.
  • Am Waschplatz empfiehlt sich die Anordnung von Wasch­becken in unterschiedlichen Höhen, damit die Armaturen für jedes Kind bzw. jede Größe gut zu fassen sind.
  • Empfohlen werden maximal sechs Kinder je Reihenwaschtisch bei einem Abstand von 45 cm ­zwischen den Armaturen.
  • Kindgerecht gestaltete Sanitärräume sind ge­fragt, wo sich Kinder häufig aufhalten. Neben Kinderbetreuungseinrichtungen (un­ter anderem Kitas) gehören dazu weitere Einrichtungen im Freizeitbereich sowie in Gesundheitseinrichtungen. Dort sollen die Ausstattungen den Bedürfnissen und dem Entwicklungsstand der Kinder entsprechen, eine spielerische Hygiene­erziehung erleichtern und den bewussten Umgang mit der Ressource Trinkwasser fördern. Gleichzeitig müssen die Anlagen ein hohes Maß an Sicherheit bieten.

    Als Planungsgrundlage kann die neu überarbeitete VDI-Richtlinie 6000, Blatt 1 und Blatt 6 (mit Erscheinungsdatum Juli 2024), praxisbezogene Lösungen aufzeigen. Da es sich dabei um eine unverbindliche Empfehlung zum Stand der Technik handelt, sind je nach Einrichtung weitere Regelwerke zu beachten, zum Beispiel die Verordnung über Arbeitsstätten (ArbStättV) oder die Landesbauordnung (LBO).

    Waschlandschaften sind das Zentrum eines kindgerechten Sanitärraums. Hier lernen die Kinder spielerisch den bewussten und schonenden Umgang mit unserem Lebensmittel Nr. 1, dem Wasser. Je nach Lebensalter sind die Waschbecken auf unterschiedlichen Höhen anzuordnen, sodass die Armaturen auch für die Kinder gut erreichbar sind. Die VDI 6000-6 empfiehlt für Waschbecken in den jeweiligen Altersgruppen folgende Höhen:

  • bis 3 Jahre: Waschbeckenhöhe 50 cm bis 55 cm
  • 4 Jahre: Waschbeckenhöhe 60 cm
  • 6 Jahre: Waschbeckenhöhe 65 cm
  • 9 Jahre: Waschbeckenhöhe 65 cm bis 75 cm
  • 12 Jahre: Waschbeckenhöhe 75 cm bis 85 cm.
  • Empfohlen werden Armaturen mit Warm- und Kaltwasser. Aus Sicherheitsgründen und zum Schutz vor Verbrühungen ist die Temperatur des Warmwassers auf maximal 43 °C zu begrenzen.

    Zwischen Armaturen an Reihenwaschtischen oder Waschrinnen ist ein Abstand von 45 cm einzuhalten, damit die Kinder genügend Bewegungsfreiheit haben. Seifenspender mit Einhandbedienung vermeiden Verschmutzungen des ­Bodens, wenn sie über den Becken installiert werden. Die Abläufe dürfen nicht verschließbar sein. Empfohlen wird je eine Waschbeckenanlage für maximal sechs Kinder.

    Attraktive Waschanlagen dienen nicht ausschließlich der Reinigung, sie laden auch zum Spielen mit Wasser ein. Wenn es der Grundriss zulässt, macht eine freie Platzierung im Raum, zum Beispiel als Insellösung an einer halbhohen Installationswand, die Waschlandschaften von ­allen Seiten zugänglich. Die Gestaltung der „Geberit Bambini Waschlandschaften“ kommt zum Beispiel den spielerischen Bedürfnissen der Kinder entgegen. Sie bestehen aus zwei oder mehr absteigend angeordneten Waschbecken. Dadurch findet jedes Kind einen Waschplatz in der Höhe, die seiner Körpergröße und Altersgruppe entspricht.

    Ein weiterer Aspekt ist die Materialauswahl. ­Robuste Mineralwerkstoffe sind optimal für kindgerechte Sanitärräume geeignet. Sie sind bruchfest, wenn beim Spielen mal schwerere Gegenstände ins Becken fallen. Das Material ist ­hygienisch, lässt sich leicht reinigen und besitzt eine angenehm warme Haptik.

    Für den Umstieg vom Töpfchen aufs WC: Ein angenehmer Sitzring für die Kleinsten gehört zur Ausstattung dazu.

    Bild: Geberit

    Für den Umstieg vom Töpfchen aufs WC: Ein angenehmer Sitzring für die Kleinsten gehört zur Ausstattung dazu.

    Verschiedene Dekore in trendigen Farben machen eine vielseitige Anpassung der Waschlandschaften an unterschiedliche Einrichtungs- und Farbkonzepte möglich. Kindgerecht gestaltete Armaturen mit automatischer Auslösung und Nutzererkennung oder manueller Bedienung im gleichen Farbspektrum ergänzen dies.

    Je nach Altersstruktur sind auch die WCs in unterschiedlichen Höhen zu planen. Passende WCs ab einer Höhe von 26 cm erleichtern den frühzeitigen Umstieg auf ein Wand-WC noch im Kleinkindalter. Die VDI-Richtlinie 6000-6 empfiehlt daher folgende altersentsprechende Montagehöhen:

  • bis 3 Jahre: Sitzhöhe Toilette 26 cm
  • 4 Jahre: Sitzhöhe Toilette 30 cm
  • 6 Jahre: Sitzhöhe Toilette 35 cm bis 40 cm
  • ab 9 Jahren: normale Sitzhöhe Toilette 42 cm.
  • Neben der Sitzhöhe gibt es weitere sinnvolle Funktionen, welche den Kindern die Nutzung des WC-Platzes erleichtern. Sitzringe und Sitze mit Haltegriff vereinfachen die Nutzung der Toiletten. Die Sitze können mit einer Soft-Closing-Funktion versehen sein, um Verletzungen durch schnell herunterfallende Deckel zu vermeiden.

    Rimfree-Keramiken verbessern die Hygiene und erleichtern die Reinigung. Für mehr Sauberkeit und Reinigungsfreundlichkeit sorgen Sitze, die sich nach oben abnehmen lassen. Diese Quick-Release-Funktion sollte verriegelbar sein, damit die Kinder die Sitze nicht selbstständig abziehen können. Sind WC-Kabinen geplant, müssen diese genügend Platz bieten, damit Erziehende die Kinder beim WC-Gang unterstützen können.

    Für die freie Gestaltung und die kindgerechte Nutzung bestehender Grundrisse und Räumlichkeiten eignen sich Trockenbau-Installationssysteme. Sie bieten vielfältige Möglichkeiten, innenarchitektonische Konzepte zu verwirklichen und zugleich hohe Sicherheitsanforderungen zu erfüllen. Trockenbausysteme wie GIS von Geberit können als teil- und raumhohes Vorwandsystem, raumabschließende Wand oder Raumteiler eingesetzt werden. Dadurch sind nahezu freie Anordnungen der Sanitärgegenstände an den Wänden sowie frei im Raum platzierte Solitär­elemente möglich. Vorteilhaft sind spezielle Installationselemente, die auf die kindgerechten Anforderungen abgestimmt und in der Höhe anpassbar sind. Die Räume lassen sich kreativ gestalten, um den Kindern Gelegenheiten für Spaß und Spiel zu ­geben.

    In Krippen, Kindertagesstätten und anderen Einrichtungen gibt es weitere Funktionsbereiche, für die besondere Ausstattungen sinnvoll sind. Baby­wannen für die Kleinsten können fest in ­eine Waschtischplatte eingelassen werden, um die Gefahr des Umkippens zu vermeiden. Für Werkräume geeignet sind zweiteilige Gipsauffang­becken. Sie halten Sand, Gips und andere Sedimente von Bastel- und Werkarbeiten oder Außenspielen der Kinder zurück und schützen das Abwassersystem vor Verstopfungen. Ausguss- und Mehrzweckbecken ergänzen die Einrichtung in Putz- und Mehrzweckräumen, in denen Gegenstände zu reinigen sind und Putzwasser entsorgt werden muss.

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