Die Abkürzung SIRET steht für den englischen Ausdruck „Specialist In Renewable Energies and Technologies in the sanitary, heating and air conditioning crafts“ und wird übersetzt mit „Fachkraft für erneuerbare Energien und Technologien im SHK-Handwerk“. Das Europa-Projekt der Länder Deutschland, Polen und Bulgarien unter Leitung der Innung SHK Berlin und in Zusammenarbeit mit der Innung SHK Hamburg wurde im Rahmen des Leonardo-Programms von der europäischen Union gefördert. Es soll Handwerksbetrieben ermöglichen, ihre Leistungen in einem größeren Zusammenhang abzustimmen sowie das Aufeinanderwirken verschiedenster Maßnahmen im Bereich der Wärmeversorgung richtig einzuschätzen und somit ihr Angebot zu erweitern.
Aufbau der Weiterbildung
SIRET richtet sich an Meister und Gesellen des SHK-Handwerks, Techniker und Ingenieure sowie an Firmen, die sich im Bereich der Erneuerbaren neu positionieren möchten. Voraussetzung für die Teilnahme ist ein Berufsabschluss im Bereich SHK. Die erste Phase der Weiterbildung besteht aus einem Selbststudium, in dem sich der Teilnehmer via E-Learning die Grundlagen für den Präsenzkurs erarbeitet. Themenbereiche sind Physik, Mathematik, Elektrotechnik und Wärmelehre, Heizungs-, Sanitär- und Lüftungstechnik sowie Grundlagen der EnEV, Wärmepumpen und Solaranlagen. Dieses Wissen wird durch eine Eingangsprüfung vor dem Start des Präsenzkurses abgefragt.
Dann folgen die Präsenzkurse in den Grundmodulen. Folgende Module stehen zur Auswahl: Solartechnik, Kraft-Wärme-Kopplung, Wärmepumpe, Biomasse und erneuerbare Energien (umfasst auch Technologien zur Stromerzeugung, Windkraft etc.). Die Unterrichtsdetails zu den einzelnen Modulen kann man in der Projektpräsentation unter „Downloads“ auf der Website http://www.shk-siret.eu nachlesen.
Je Grundmodul erhalten die Teilnehmer zwölf Unterrichtseinheiten. 60 Stunden Grundmodule sind verpflichtend, um an den Aufbaumodulen Solarthermie, Photovoltaik, Wärmepumpe, KWK und/oder Biomasse teilzunehmen. Hier sind zwei Module mit je 20 Stunden verpflichtend. Die Unterrichtseinheiten pro Aufbaumodul gliedern sich in 12 Stunden Theorie und vier Stunden Rechenübungen am PC plus vier Stunden Praxisübungen. Die Grundmodule schließen mit einem schriftlichen Test ab, die Aufbaumodule mit einem schriftlichen Test je Modul. Bei bestandener Prüfung erhalten die ausgebildeten Fachkräfte das Zertifikat „Fachkraft für erneuerbare Energien und Technologien im SHK Handwerk“. Vermittelte Inhalte sowie der Umfang der Weiterbildung werden hier ebenso bescheinigt.
Module individuell kombinieren
Die SIRET-Weiterbildung bietet ein breites Basiswissen und eine flexible, modulare Struktur. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die der Teilnehmer individuell auswählen kann. So ist es möglich, alle Grund- und Aufbaumodule zu besuchen und somit eine ganzheitliche und umfassende Qualifizierung zu erhalten. Bringt man spezielles Vorwissen und ausreichend Erfahrung mit, kann man alle Grundmodule sowie zwei Aufbaumodule in den jeweils interessanten Bereichen besuchen. Es ist jedoch auch möglich, nur die Grund- und Aufbaumodule aus einem bestimmten Bereich auszuwählen, wenn man sich auf diesen spezialisieren möchte.
Projekt erfolgreich beendet
Im Rahmen des Projektabschlusses fand am 15.10.2010 im SHK-Ausbildungszentrum Berlin die SIRET-Abschlussveranstaltung mit allen Projektpartnern sowie einer Vielzahl von Netzwerkpartnern statt. Eine Podiumsdiskussion, moderiert durch Prof. Dr. Jan Mugele, gab den Teilnehmer/innen des Berliner Pilotseminars sowie Experten der Innung und Dozenten die Möglichkeit, sich zur Marktrelevanz und Aktualität der Siret-Module zu äußern sowie den entsprechenden Nutzen darzustellen. Alle Projektbeteiligten können auf zwei erfolgreiche Jahre gemeinsamer Arbeit zurückblicken, in denen viele Ziele erreicht wurden. Insgesamt wurden 99 Handwerker in vier Pilotseminaren in Berlin, Hamburg, Warschau und Plovdiv ausgebildet.
Der Zugang zur Siret-Weiterbildung ist nun nach Projektende für alle SHK-Betriebe in Deutschland, Bulgarien und Polen möglich. Die Projektpartner bauen kontinuierlich die regionalen und europäischen Netzwerke aus, angestrebt wird eine langfristige Zusammenarbeit des SHK-Handwerks im Bereich erneuerbare Energien. Ein Siret-Handbuch enthält Details zu den Modulen, Erläuterungen zur durchgeführten Weiterbildung sowie Informationen zu länderspezifischen Besonderheiten. Es steht auf der Projekthomepage http://www.shk-siret.eu zum Download.
Teilnehmerstimmen
Kerstin Bauschlicher
„Mit der Weiterbildung haben sich für mich und meine Firma neue Perspektiven eröffnet. Zum Beispiel konnte ich neue Kunden gewinnen. Wir arbeiten seitdem mit einem Architektur-Büro für energieeffiziente Häuser zusammen. Unsere Kunden sind von der Energieeinsparung begeistert. Insbesondere in der SHK-Branche werden die erneuerbaren Energien als Wirtschaftsfaktor immer bedeutender. Fit für die Zukunft zu sein, bedeutet für mich, sich ausreichend zu qualifizieren und über unabhängiges Wissen zu verfügen, welches mir die professionelle und individuelle Beratung meiner Kunden ermöglicht. Der Lehrgang hat mir grundlegende und spezielle Kenntnisse in allen relevanten Bereichen vermittelt. Zudem habe ich einen guten Überblick über die rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Energiewirtschaft.“
Ralph Kosciansky
„„it der Weiterbildung zur Fachkraft für erneuerbare Energien war es möglich, meinen Kunden eine umfassende Beratung im Bereich neuer Technologien anzubieten und Aufträge hieraus zu gewinnen. Eine Neuausrichtung mit neuem Marketingkonzept zeigte schon nach kurzer Zeit Erfolg. Die ersten Anlagen mit Förderungen im Bereich Photovoltaik und Biomasse konnten zufriedenen Kunden übergeben werden. Mein Personal konnte ich um einen weiteren qualifizierten Mitarbeiter erweitern, so dass ich für zukünftige Aufgaben gut gewappnet bin.“
Peter Clos
„Als Dozent der Weiterbildungsmaßnahme Fachkraft für erneuerbare Energien kann ich sagen, dass die Lerninhalte von den Teilnehmer/innen sehr gut angenommen wurden. Besonders wichtig war der Bezug zur Praxis. Für Handwerksbetriebe, die sich in der Zukunft im attraktiven Marktsegment erneuerbarer Energien behaupten wollen, ist das umfangreiche Weiterbildungsmodell genau der richtige Einstieg. Auf der einen Seite wird es in Zukunft den Rohrlegerbetrieb geben und auf der anderen Seite den Anlagenbauer, der innovativ denkt und Anlagensysteme anbietet, berät, aufstellt und wartet. Voraussetzung hierfür sind geschulte Mitarbeiter/innen, die eine hohe Fachkompetenz besitzen. Zukunft hat nicht der Rohrleger, sondern der Anlagenbauer.“
Kontakt
Interessenten an der Ausbildung zur Fachkraft für erneuerbare Energien und Technologien im SHK Handwerk wenden sich bitte an:
SHK Ausbildungszentrum Berlin
Grüntaler Straße 62
13353 Berlin
Juliane Schluppeck
Telefon (0 30) 49 30 03-13
Telefax (0 30) 49 30 03-29
https://www.shk-berlin.de/kompetenzzentrum/
Für eine Zusammenarbeit mit dem SIRET-Projekt oder weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
SHK Ausbildungszentrum Berlin
Grüntaler Straße 62
13353 Berlin
Frances Austel
Telefon (0 30) 49 30 03-53
Telefax (0 30) 49 30 03-29
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