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Baddesign

Badplanung: So beleuchten sie Hingucker und schwierige Räume richtig

Inhalt

Bei der Lichtplanung werden drei Kategorien unterschieden: Licht zum Sehen (ambient luminescence), Licht zum Hinsehen (focal glow) und Licht zum Ansehen (play of brilliants). Um ein Badezimmer lichttechnisch zu planen, sollten Badplaner diese drei Lichtgestaltungsregeln von Richard Kelly (Lichtdesigner aus den USA) beachten. Im Artikel So planen Sie die Beleuchtung im Bad hat die SBZ bereits die lichttechnischen Grundlagen dazu aufgezeigt und den Umgang mit der ersten Stufe der Lichtplanung „Licht zum Sehen“ erläutert, der Grundbeleuchtung. Der vorliegende Beitrag befasst sich mit der zweiten Stufe der Gestaltungsvorgaben: „Licht zum Hinsehen“. Der Artikel erläutert die Anwendung dieser Beleuchtungsart, die dazu dient, einzelne Bereiche fokussiert in Szene zu setzen. Ein Abschnitt beschäftigt sich darüber hinaus mit den Besonderheiten von Lichtbändern, innen liegenden Gäste-WCs und Bädern mit Dachschrägen.

Licht zum Hinsehen

Wer mit „Licht zum Hinsehen“ plant, hebt über gezielt eingesetzte Leuchten bestimmte Informationen im Badezimmer heraus, betont bedeutsame Bereiche und weckt vor allem Emotionen. Grundsätzlich gilt: Dieses „Licht zum Hinsehen“ sollte mindestens doppelt so hell sein wie das „Licht zum Sehen“, damit das Auge zu diesen Stellen geführt bzw. von ihnen angezogen wird.

Licht als Teil der Badplanung: So gehts

Diese Variante der Lichtgestaltung kann z. B. anhand einer Vormauerung erfolgen oder mittels einer beleuchteten Nische im Duschbereich. Oder, was besonders gut wirkt, sind Wand- und Stehleuchten – vorausgesetzt, es ist genügend Platz vorhanden. Sie strukturieren den Raum, es wird ein wohnliches Ambiente erzeugt. Und, ganz wichtig: durch das meist diffuse Licht der Wand- oder Stehleuchte wird der Raum in „weiches“ Licht getaucht. Das bedeutet, vor allem Gesichter werden weich ausgeleuchtet.

Wenn möglich, sollte nicht nur eine Wandleuchte verwendet werden. Besser sind zwei Wandleuchten nebeneinander, das wirkt harmonischer. Zum Hintergrund: Wandleuchten sind einfach archaische Zitate an die Zeit unserer Vorfahren, als diese mit Fackeln Räume beleuchteten. Das warme, seitliche Licht von Fackeln wird mit Wandleuchten emotional in die heutige Zeit transportiert. Es erzeugt eine sehr schöne Ausleuchtung des Raumes und der Personen.

Hier ist Vorsicht bei Spritzwasser geboten

Platz für die Wandleuchten gibt es durchaus. Es gilt zu überlegen, an welcher Stelle im Normalfall im Badezimmer Heizkörper bzw. Handtuchhalter platziert werden. Genau an diese Stellen passen für gewöhnlich ein oder zwei Wandleuchten. Natürlich könnte man jetzt argumentieren, da muss aber ein Heizkörper hin und vor allem Handtuchhalter. Ich glaube, genau das ist Aufgabe (und Chance) für Planer, beim Thema Licht im Badezimmer auszuloten, welche Möglichkeiten es gibt, damit alle drei Punkte ansprechend untergebracht werden, also Heizkörper, Handtuchhalter und Wandleuchten zusammen.

Denn bei der Lichtplanung benötigt man genau diese größeren freien Flächen, an denen bisher die anderen Objekte gesetzt waren. Die meisten Leuchten sind kaum gegen Spitzwasser geschützt (Schutzklasse meistens IP20 oder IP24), und diese Leuchten besitzen zum großen Teil noch einen 230-V-Anschluss. Entsprechend dürfen sie erst in der Zone 2 im Nassraum eingesetzt werden – also mindestens 60 cm vom Badwannenrand oder Duschbereich entfernt.

Wandleuchten schmeicheln

Wandleuchten sind das „A und O“ eines Lichtplaners. Damit schafft man ein sehr schönes Umfeld (und schmeichelt den Gesichtern). Dem Variantenreichtum sind kaum Grenzen gesetzt. Es gibt massenhaft schöne Produkte zu erschwinglichen Preisen. Der Artikel stellt einige im Bild vor.

So berechnet man Licht

Bei der Berechnung der Luxwerte für ein Badezimmer ist zu berücksichtigen, dass das Licht aus den meist Leuchten meist nicht direkt auf den Boden bzw. auf die Nutzebene fällt. Sondern es wird nach oben gestrahlt und über die Wände reflektiert. Bei der Berechnung empfiehlt sich ein Zuschlag auf die Luxwerte in Höhe von mindestens 50 %. Führt der Lichtaustritt nur nach oben, so ist sogar ein Zuschlag in Höhe von 100% ratsam, der für die notwendige Lumenzahl benötigt wird. Die Details zur Berechnung der lichttechnischen Formel wurden in der SBZ-Ausgabe 09-2016 erläutert.

Stehleuchten lassen Raum größer erscheinen

Wenn im Badezimmer genügend Platz vorhanden ist, dann lohnt sich die Überlegung, ob auch eine dekorative Stehleuchte mit zu berücksichtigen ist. Ganz wichtig dabei: Stehleuchten erzeugen ebenfalls sehr schönes weiches Licht. Neben den genannten Eigenschaften lässt es den Raum größer erscheinen. Die Auswahl an Produkten aus dem Wohnumfeld, die sich gut für den Badbereich eignen, ist groß.

Beleuchtete Nischen als Blickfang und Abstellfläche einplanen

Der Klassiker bei der Planung mit „Licht zum Hinsehen / focal glow“ sind Nischen im Bereich von Duschen oder Badewannen. Dieser ausgeleuchtete Bereich ist ein echter Hingucker für jedes Auge. Diese Nischen sind neben der Möglichkeit, diverse Utensilien abzustellen, ein Blickfang. Auch hier gilt: Das Licht muss dort ebenfalls deutlich heller sein als in der Umgebung, um eine anziehende Wirkung auf das Auge zu erreichen. Meist ist das kein Problem, da die Abstände von der Lichtquelle zur angestrahlten Fläche in der Regel kurz sind, wie z.B. bei Nischen mit einem Abstand von ca. 20 cm.

Achtung: In diesem Bereich dürfen nur Leuchten mit einer Kleinspannung von 12 V und mindestens IP X4 eingesetzt werden (DIN VDE 0100, Teil 701, Schutzzone 1). Der Trafo für z. B. 12-Volt-Halogen-Downlights muss sich entweder außerhalb dieser Schutzzone 1 befinden oder in 2,25 m Höhe.

Seitliche Beleuchtung für dezente Akzente

Ein „Licht zum Hinsehen“ erzeugen ebenfalls Objekte mit seitlicher Beleuchtung. Der Effekt wird z. B. mit einem LED-Band erreicht. Die Sanitärindustrie bietet dazu Produkte an, wie die Wanne Darling New oder der dezent beleuchtete Waschtisch Vero (beide von Duravit).

Mit Unterleuchtung den Raum in Szene setzen

Die Unterleuchtung erklärt sich am einfachsten anhand eines Beispiels. Eine Unterleuchtung erreicht man, wenn man unter einer Sitzfläche eine indirekte Beleuchtung platziert, die den Raum darunter in Szene setzt, zum Beispiel mit abgelegten Handtüchern. Mit diesem Effekt lassen sich kleine Gäste-WCs optisch vergrößern.

Voutenbeleuchtung für indirektes Licht

Falls geplant ist, eine indirekte Beleuchtung des Badezimmers durch eine abgehängte Decke und seitlich angebrachte, indirekt strahlende Leuchten einzusetzen, dann sind sogenannte Lichtvouten sehr gut dafür geeignet. Lichtvouten sind Fugen, in die Leuchtmittel eingesetzt werden, entweder Leuchtstofflampen oder LED-Bänder. Lichtvouten können im Deckenbereich und an Wänden positioniert werden, und zwar sowohl an einer Wand als auch an mehreren Wänden oder den Raum umlaufend. Eine Lichtvoute erzeugt ein indirektes Licht, das einerseits den Raum optisch höher erscheinen lässt, andererseits besonders weich wirkt. Auf dieselbe Weise kann durch eine Vormauerung und eine dominante Hinterleuchtung, z. B. bei einem Waschplatz, der Raum strukturiert und vor allem betont werden.

Besonderheit LED-Bänder

Während man bei der Beleuchtung mit Downlights im Deckenbereich und in Nischen im Lauf der Zeit ein Gefühl erhält, welche Wattagen man dafür verwendet (meist 35-W-Halogenlampen im Deckenbereich bzw. 10-W- oder 20-W-Halogenlampen in den Duschnischen) ist die Situation bei LED-Bändern etwas problematischer. Hier gibt es eine sehr große Anzahl von Auswahlmöglichkeiten, meist fehlen die Angaben von Lumen oder verstecken sich in Begriffen wie lumen/m.

Will man eine gute und ausreichende Beleuchtung erhalten, z. B. in einer Nische im Duschbereich oder bei der Unterleuchtung einer Badewanne, so sollte auf jeden Fall eine diffuse Abdeckplatte vor dem LED-Band verwendet werden. Nichts ist schlimmer für einen Lichtplaner, als dass man die einzelnen LEDs sehen kann oder diese von den Fliesen reflektiert werden. Oftmals empfinden Kunden das gar nicht so schlimm, aber trotzdem: Wenn möglich, dann ist die Sichtbarkeit einzelner LEDs in einem Bad zu vermeiden.

Damit stellt sich die Frage, welche Abdeckung geeignet ist. Auf jeden Fall sollte sie die Lichtfarbe bzw. die Farbtemperatur nicht verfälschen und einen Transmissionsgrad von mindestens 50 % oder höher vorweisen (Transmissionsgrad ist der Grad der Lichtdurchlässigkeit). Falls es vom Hersteller keine Angaben zum Transmissionsgrad gibt, dann empfiehlt sich beim Einbau eine alte Lichtplanerregel: Der Abstand zwischen LED-Band und der Abdeckfläche muss mindestens zweimal so groß sein wie die Abstände der LED-Punkte untereinander. Das führt zu einer einigermaßen gleichmäßigen Ausleuchtung, die einzelnen LED-Pixel sind nicht sichtbar. Damit eine gute Helligkeit für den Focal-Glow-Effekt erreicht wird, sollte man eine Größenordnung von mindestens 500 lm/m verwenden (wenn denn ein Wert auf dem LED-Band angeben ist). Hochwertige LED-Streifen bietet z. B. die Firma Kiteo aus München an bzw. der Hersteller Lumitech. Es gibt sie in verschiedenen Lichtfarben und Ausstrahlwinkeln: Die LED-Streifen besitzen mindestens einen Farbwiedergabeindex von Ra>80 und sind natürlich dimmbar. Zur Erinnerung: Der Farbwiedergabeindex beschreibt, wie gut Farben wiedergegeben werden. Ra>80 bedeutet: 80%. Für jede Länge und für jede Farbtemperatur finden sich die entsprechenden Werte in lm/m im Datenblatt wieder.

Bäder mit Dachschrägen

Ein großes Problem bei der Lichtplanung stellen Bäder mit Dachschrägen dar. Es gibt jedoch auch hier verschiedene Möglichkeiten, Licht gut zu platzieren und das Bad in Szene zu setzen. Falls sich der Deckenbereich aus einer schrägen und einer ebenen Fläche zusammensetzt, besteht die Möglichkeit, mit Pendelleuchten zu planen. Erstens bieten sie eine schöne Formensprache und erzeugen ein einmaliges Ambiente im Bad. Zweitens wird das Bad damit gut ausgeleuchtet. Die Pendelleuchten sind jedoch so zu platzieren, dass nicht direktes Licht auf den Kopf fällt (Schatten im Gesicht vermeiden). Über die Grundausleuchtung hinaus gibt es verschiedene Möglichkeiten, das „Licht zum Hinsehen“ einzuplanen:

  • Zwischen Badewanne und Wand-/Dachschräge eine extra horizontale hinterleuchtete Lichtfläche einplanen und diese mit Leuchtstofflampen oder LED-Bändern beleuchten, sodass die Dachschräge eine indirekte Beleuchtung erhält.
  • Zwischen Badewanne und Wand/Dachschräge eine Nische einbauen, die indirekt beleuchtet wird.
  • Neben der Badewanne ein Uplight (Licht vom Boden) einbauen, das die Wand beleuchtet.
  • Auf der horizontalen Fläche der eventuell vorhandenen Vormauerung der Toilette eine hinterleuchtete Platte einplanen, um die darauf befindlichen Utensilien zu unterleuchten.
  • An der geraden Wand ein oder zwei Wandleuchten platzieren.
  • Falls Platz vorhanden ist: Eventuell eine Stehleuchte mit einplanen.

Innen liegende Gäste-WCs

Das Problem innen liegende Gäste-WCs mit wenig Platz kennen die meisten Badplaner. Wie kann man dieses Gäste-WC bzgl. der Lichtplanungsregeln besonders ausleuchten und/oder inszenieren? Das Grundlicht (auch: Ambient Lighting) kann, wie in der SBZ 09-2016 ausgeführt, entweder mit Downlights oder durch eine markante Deckenleuchte umgesetzt werden. Aber bitte darauf achten, dass sich die Downlights nicht gerade dort befinden, wo man als Gast vor dem Waschbecken steht. Das würde durch das direkte Licht von oben hässliche Schatten im Gesicht verursachen. Wenn zu wenig Platz im Gäste-WC vorhanden ist, dann sollte man das Downlight direkt über dem Wasserablauf platzieren und wenn möglich ein zweites Downlight für die Beleuchtung des Raumes.

Und natürlich benötigt auch dieses Gäste-WC ein „Licht zum Hinsehen“, den „focal glow“. Wie schon in diesem Artikel ausgeführt, wären eine oder zwei Wandleuchten hervorragend. Der Vorteil ist, dass der Raum deutlich größer erscheint, genügend Licht liefert und verschönert wird. Alternativ würde sich auch die indirekte Beleuchtung eines kleinen offenen Regals anbieten, in dem Utensilien oder Handtücher abgelegt sind oder eine beleuchtete Nische. Wenn möglich, sollte man zudem noch eine separate Beleuchtung des Spiegels einplanen.

Lesen Sie auch die beiden anderen Teile der SBZ-Serie:

Wie viel Lumen pro Meter?

Um die indirekte Beleuchtung eines Badezimmers über eine Voutenbeleuchtung an der Decke zu kalkulieren sind mehrere Faktoren zu berücksichtigen, das ist nicht ganz so einfach zu berechnen. Das folgende Beispiel stellt das Vorgehen exemplarisch dar. Es wurde berechnet mit dem (kostenlosen) Lichtplanungsprogramm Relux Suite der Firma Relux (Schweiz).

Der Praxistipp ist angelehnt an die Berechnung der indirekten Beleuchtung eines Badezimmers über eine Voutenbeleuchtung mit LED-Bändern. Die Grundsituation: das Badezimmer misst 5 m x 2 m (10 m²) und ist 2,4 m hoch, Decke und Wände sind weiß. An der Decke entlang, einmal komplett herum, sind Leisten mit einem Kanal für LED-Bänder installiert, also eine indirekte Beleuchtung. Die LED-Streifen leuchten dort etwa im 45 °-Winkel indirekt zur Decke, sie selbst sind für das Auge des Betrachters nicht sichtbar. Die Gesamtlänge der LED-Bänder beträgt etwa 10 m. Wie viel Lumen pro Meter werden benötigt um ein Badezimmer indirekt auszuleuchten? Wenn man weiße LED-Bänder mit 3000 K einsetzt, so erhält man bei einem LED-Band mit ca. 1000 lm/m in etwa 150 lux auf einer Höhe von 75 cm (Nutzebene). Bei einem LED-Band von ca. 1500 lm/m ca. 200 lx. Diese Berechnung gilt aber nur für weiße Wände und weiße Ausbuchtungen, aus denen das weiße LED-Licht fällt.

Will man rote und/oder blaue LEDs einsetzen, ist das sehr schwer zu berechnen, da bei blauem und rotem Licht die Einheit Lumen nicht mehr eingesetzt werden darf. Um trotzdem realitätsnahe Werte zu erhalten, empfiehlt es sich, dann die Angaben um den Faktor 2 zu verdoppeln (in Bezug auf weißes Licht).

Grundlagen der Lichtplanung

 

Um ein Badezimmer lichttechnisch zu planen, eignen sich die Lichtgestaltungsregeln von Richard Kelly (ein Lichtdesigner aus den USA) am besten. Diese Grundprinzipien gelten nicht nur für das Badezimmer zu Hause. Nach seinen Regeln kann man Hotels durchplanen und sogar TV-Shows in Szene setzen.

Richard Kelly (1910 – 1977) ging es bei der Lichtplanung und der Lichtgestaltung immer um die einzelnen Qualitäten des Lichts.

Dafür hat er drei Qualitätsstufen definiert:

  • Licht zum Sehen (ambient luminescence)
  • Licht zum Hinsehen (focal glow)
  • Licht zum Ansehen (play of brilliants).

Mit diesem dreistufigen Konzept kann man aus der Vielzahl von Leuchten und Lichtquellen eine gute Lichtplanung für Badezimmer umsetzen.

Licht zum Sehen (ambient luminescence)

Bei der ersten Stufe (Licht zum Sehen) muss eine Grundbeleuchtung im Badezimmer zur Verfügung gestellt werden. Diese Beleuchtung dient zur Wahrnehmung des Raumes und auch des Interieurs. Das ist die klassische Beleuchtung, die die meisten kennen und auch im Badezimmer umsetzen. Entweder mit Downlights in der Decke, gleichmäßig verteilt, als indirekt strahlende Lichtdecke oder als klassische Deckenleuchte mitten im Raum. Mit diesem „Licht zum Sehen“ soll, ja muss der Raum hell genug beleuchtet sein. Man erkennt auf einen Blick die wichtigsten Dinge.

Licht zum Hinsehen (focal glow)

Dieses Licht geht über die Grundbeleuchtung hinaus und berücksichtigt die Bedürfnisse des wahrnehmenden Menschen in der jeweiligen Umgebung. Durch „Licht zum Hinsehen“ (focal glow) werden gezielt bestimmte Informationen aus der Allgemeinbeleuchtung herausgehoben; bedeutsame Bereiche werden betont, während Unwichtiges zurücktritt. Anders als bei einer gleichmäßigen Beleuchtung (Licht zum Sehen) wird die visuelle Umgebung strukturiert. Dieses Licht zum Hinsehen ist meist punktuell und sollte mindestens doppelt so hell sein wie das „Licht zum Sehen“.

Licht zum Ansehen (play of brilliants)

Dieses Licht berücksichtigt die Tatsache, dass Licht nicht nur Objekte beleuchtet und Informationen hervorhebt, sondern selbst zum Objekt der Betrachtung und zur Informationsquelle werden kann. In dieser Funktion trägt das Licht selbst zur ästhetischen Wirkung einer Umgebung bei. Hierbei ist der englische Ausdruck „play of brilliants“ deutlich aussagekräftiger als die deutsche Übersetzung. Es muss ein Licht sein, das eher punktuell erscheint, das relativ klein sein soll, eine hohe Lichtintensität besitzt und auch mehrere Lichtpunkte umfasst. Der Idealfall wäre der Kronleuchter oder der Sternenhimmel.

Handbuch für Fachplaner „Lichtplanung und Lichtdesign“

Das Handbuch „Lichtplanung und Lichtdesign“ erläutert praxisnah und anschaulich die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Kunst- und Tageslicht in Innenräumen und an Gebäuden. Konkrete Planungshilfen und reich bebilderte Projektbeispiele unterstützen bei der Auswahl einer geeigneten Lichtlösung und liefern Anregungen für eigene Entwürfe. Ein durchdachter und gezielt geplanter Einsatz von Tages- und Kunstlicht schafft nicht nur optimale Beleuchtungssituationen für die unterschiedlichsten Tätigkeiten und setzt Architektur wirkungsvoll in Szene, sondern trägt auch zur Energieeffizienz und Nachhaltigkeit eines Gebäudes bei.

Das vorliegende Handbuch erläutert die wahrnehmungspsychologischen, technischen und physikalischen Grundlagen der Lichtplanung, es legt die Ziele von Beleuchtung in Abhängigkeit von Raum- und Nutzungssituationen dar und unterstützt Architekten, Innenarchitekten und Planer mit allgemeinen Gestaltungsregeln und Praxistipps bei der Auswahl geeigneter Lichtkonzepte. Darüber hinaus stellen die Autoren verschiedene technische Möglichkeiten der Lichtsteuerung und Lichtsimulation vor.

„Lichtplanung und Lichtdesign“ vermittelt damit das nötige Fachwissen, um Anforderungen an die Beleuchtung bereits früh im Entwurf berücksichtigen und mit geeigneten Mitteln bedarfsgerecht umsetzen zu können. Es greift unter anderem diese Themen auf:

  • Wahrnehmung
  • Lichtquellen
  • Leuchten
  • Kunstlichtplanung
  • Tageslicht
  • Beispiele mit Kunst- und Tageslicht
  • Physikalische und lichttechnische Grundlagen.

Autoren sind Dipl.-Psych. Torsten Braun, Dipl.-Ing. Markus Felsch und Prof. Dr.-Ing. Roland Greule. Es ist erhältlich unter der ISBN 978-3-481-03366-8.

www.baufachmedien.de

Dieser Artikel ist eine Überarbeitung des Artikels Da schau her von Dr. Roland Greule, erschienen in SBZ 18/2016.