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Moderne Split-Klimatechnik

Weg vom Baumarkt-Image

Wer ordnet Funktionen wie das Filtern von Gerüchen und Allergenen oder gar das Eliminieren von Grippeviren Split-Klimageräten zu? Und wer sieht sie schon als eine Komplettlösung für das Heizen und Kühlen? Wohl kaum jemand und natürlich zählen solche Funktionen auch nicht zu den Hauptaufgaben von Klimageräten. Aber sie bieten dem potenziellen Käufer einen interessanten Zusatznutzen. Der Markt für Klimatechnik hat sich nach den Aussagen führender Branchenvertreter in den letzten Jahren weiterhin stabil entwickelt. „Wir registrieren einen deutlich positiven Trend – sowohl im privaten Bereich als auch in den freien Berufen und dem gewerblichen Einsatz“, so Michael Lechte, Produktmanager bei Mitsubishi Electric, Living Environment Systems. „Insbesondere im privaten Haushalt sehen wir noch deutliches Entwicklungspotenzial, denn hier sind es gerade auch die Zusatzfunktionen wie z.B. die Wärmepumpenfunktion zum Heizen, die Klimageräte interessant für den Endkunden machen.“ Was leisten Klimageräte heute und wie sieht es um ihre Wirtschaftlichkeit sowie die weiteren Perspektiven generell aus? Im Folgenden wird ein Fragenkatalog teils im Allgemeinen und teils aus spezieller Sicht von Mitsubishi Electric beantwortet.

Wie energieeffizient sind die aktuellen Klimageräte?

Genau wie bei Heizgeräten, weißer Ware, TV-Geräten oder Beleuchtungskörpern gilt auch bei Klimageräten die Öko-Design-Richtlinie. Anhand von Effizienzklassen und entsprechenden Bewertungsrichtlinien wird plakativ deutlich, wie viel Energie ein Klimagerät beim Heizen und Kühlen verbraucht. „Klimageräte mit schlechten Energieeffizienzklassen dürfen nicht mehr in die EU eingeführt werden“, weiß dazu Lechte. „Auch die zahlreichen nationalen Normen haben in der Branche generell dazu geführt, dass alle namhaften Hersteller von Klimageräten sich an den Effizienzzielen messen lassen müssen. Wir müssen diesen permanenten Nachweis der Wirtschaftlichkeit immer wieder erbringen und befürworten dies auch im Sinne des Wettbewerbs.“

Sind moderne Klimageräte auf geringe Kühllasten ausgerichtet?

Die Klimagerätehersteller haben auf die Einsatzbedingungen reagiert und bieten Geräte mit angepassten Kühl- und Heizleistungen an. Sie sind damit auch auf kleine Räume und höhere Dämmstandards abgestimmt. Zwar lassen sich grundsätzlich auch Innengeräte mit größeren Leistungen in derartigen Räumlichkeiten einsetzen. Diese Überdimensionierung führt jedoch zwangsläufig zu ­einer geringeren Wirtschaftlichkeit und Komforteinbußen. „Wir bieten hier innerhalb unserer M-Serie Geräte mit Kühlleistungen von 1,5 kW und Heizleistungen von 1,7 kW an. Das ist auch in kleinen Räumen, die nach aktuellem EnEV-Standard gedämmt worden sind, eine überzeugende und wirtschaftliche Größe“, so Lechte.

Wie wirtschaftlich heizen und kühlen Split-Klimageräte?

Split-Klimageräte sind prinzipiell genau wie Wärmepumpen aufgebaut. Deswegen können sie, ähnlich wie eine Luft/Wasser-Wärmepumpe der Umwelt auch Wärme entziehen, diese auf ein nutzbares Niveau heben und dann über die Luft in die Räume einbringen. Es ist gerade diese Funktion der umweltschonenden Heizung, die den Klimageräten in den vergangenen Jahren weiteren Auftrieb gegeben hat. Insbesondere in den Übergangszeiten können Klimageräte die vorhandene Wärmeerzeugung entlasten oder sogar komplett ersetzen.

Wie vielfältig und flexibel kann eine Klimaanlage sein?

Alle namhaften Hersteller am Markt bieten eine breite Auswahl an verfügbaren Innen- und Außengeräten. Bei Innengeräten sind sowohl Wand- als auch Stand- und Truhengeräte sowie Deckeneinbaukassetten standardmäßig im Angebot. „Alleine in unserer Multisplit-Baureihe MXZ verfügen wir über 5000 mögliche Anlagenkombinationen. Dadurch lassen sich Klimageräte nicht nur perfekt auf den individuellen Bedarf an Kühl- und Heizleistung abstimmen, sondern auch in puncto Design und Einbaumöglichkeiten sind viele Varianten möglich“, beschreibt Lechte das Spektrum an Geräten.

Kann hochwertige Filtertechnik auch Viren abtöten?

In Klimageräten kommen standardmäßig Luftfilter zum Einsatz. Je nach Filterklasse lassen sich hiermit auch allergieauslösende Pollen ausfiltern. Werden Klimageräte mit Außenluftanschluss und nicht im Umluftbetrieb eingesetzt, kann dem Raum auch Frischluft zugeführt werden. Dies ist ein wichtiges Argument für Allergiker. Dazu können Filter auch nahezu alle in der Atemluft vorhandenen Schimmelpilze und Staubpartikel eliminieren.

Noch weiter gehen Plasma-Quad-Filter. Diese wirken wie ein elektrischer Vorhang, der durch Entladung die in der belasteten Raumluft vorhandenen Bakterien und Viren abtötet. „Testversuche neutraler Institute haben bestätigt, dass unser Plasma-Quad-Filter in einem 25m2 großen Raum bereits nach 115 Minuten die Bakteriendichte um 99 %, Pollen um 98 % und z.B. Katzenhaare um 94 % reduziert hat“, so Lechte dazu. „Im gleichen Versuchsraum konnten Grippeviren nach 65 Minuten zu 99 % eliminiert werden. Die Ansteckungsgefahr lässt sich so deutlich reduzieren. Das ist sicherlich ein erheblicher Mehrwert, der dem Nutzer geboten wird.“

Spezielle Luftreinigungsfilter, die gleichzeitig eingesetzt werden können, beseitigen darüber hinaus unangenehme Gerüche und sorgen in vollen Räumen für eine angenehme Luftqualität. Auch die Ionisierung der Luft ist ein Feature, das oft eingesetzt wird.

Können moderne Geräte kalte Zugluft vermeiden?

Die Basis einer zugfreien Klimatisierung ist nach wie vor eine individuelle und sorgfältige Planung sowie Auslegung. Darüber hinaus bieten Klimageräte mittlerweile überzeugende Technologien an, um den Luftstrom zielgerichtet und differenziert in den Raum zu führen. „Im Hinblick auf die Steuerung unseres MSZ-FH-Gerätes und den damit verbundenen Komfort gehen wir völlig neue Wege“, so Lechte dazu. „Statt eines Bewegungsmelders oder ähnlicher Sensorik setzen wir einen 3D-ISEE-Sensor ein. Der temperatur­empfindliche Sensor strukturiert jeden Raum in acht Ebenen, die er jeweils in 94 Segmente unterteilt. Damit misst er im dreidimensionalen Raum 752 Temperaturpunkte aus und reagiert auf Veränderungen.

Die Sensortechnik schaltet die zweigeteilten Ausblaslamellen des Gerätes. Im Zusammenspiel lassen sich so Luftströme wahlweise gezielt auf im Raum befindliche Personen richten oder alternativ können diese Personen auch indirekt umströmt werden, um Zug­erscheinungen zu vermeiden.

Mit der Funktion „Natural Flow“ wurde aufgrund von Luftmessungen im japanischen Kirigamine-Hochland ein Lüftungsprofil von Windströmungen in der Elektronik des Gerätes hinterlegt, das echte Luftbewegungen für ein harmonisches Klimaerleben nachbilden kann. „Die Klimatisierung wird dadurch eher als natürliche Luftströmung wahrgenommen“, beschreibt Lechte diese Funktion.

Können Klimageräte auch entzogene Wärme speichern?

Diese, eigentlich aus der professionellen Klimatechnik für Großobjekte bekannte Funk­tionalität ist seit 2013 auch im kleineren Leistungsbereich verfügbar. Das entsprechende Wärmepumpen/Klimatisierungssystem besteht aus einem neu entwickelten Außengerät, einem Klima-Innengerät zum Kühlen oder Heizen und einem Ecodan-Hydromodul zur Trinkwassererwärmung oder Beheizung eines Gebäudes mittels Warmwasser.

Bei gleichzeitigem Kühl- und Warmwasserbedarf kann die Wärmeenergie aus den zu kühlenden Räumen weitergenutzt werden, um die Warmwasserbereitung sicherzustellen bzw. zu unterstützen. Konstruktiv musste dazu ein Außengerät entwickelt werden, das in der Lage ist, je nach Bedingung und Bedarf die Wärmeenergie, die beim Kühlen entsteht, an die Umgebung abzugeben oder über das Hydromodul an den Wasserkreislauf zu transportieren. Für das Gesamtsystem lässt sich so ein COP von über 5 erreichen. Im Fokus stehen dabei die Klima­tisierung im Direktverdampfungsverfahren und das Heizen mit Warmwasser. Beides wird in der neuen Anlage Mr. Slim+ eng miteinander verknüpft, sodass hier weitestgehend der Energietransport innerhalb des Gebäudes stattfindet und nur in Ausnahmefällen Energie nach außen abgegeben werden muss.

Sind die Zusatzfunktionen zu Verkaufsargumenten geworden?

Ein Klimagerät sollte zunächst seinen Zweck der Kühlung und Beheizung erfüllen – und das möglichst wirtschaftlich. Dieser Maxime ordnen sich verständlicherweise alle Zusatzfunktionen unter. Stehen dann jedoch die Geräte mehrerer Hersteller zur Wahl, bieten diese Zusatzfunktionen oft den entscheidenden Impuls der Kaufentscheidung. Dies betrifft in erster Linie alle technologischen Ausstattungsmerkmale, die den Komfort beeinflussen und erhöhen – sei es in puncto Luftqualität, Bedienungsfreundlichkeit oder Individualklimatisierung. Ein gutes Beispiel dafür ist auch die Steuerung von Klimageräten per App und WLAN, die Einstellungen über das Internet erlauben.

Wo hört Split-Klimatechnik auf und fängt VRF-Technik an?

Eine Split-Klimaanlage beinhaltet ein Außen- und ein bis acht Innengeräte. Weil sich das Einspritzorgan im Außengerät befindet, müssen alle Innengeräte dem Betriebszustand des Außengerätes folgen. Bei einer VRF-Anlage verfügt jedes Innengerät über ein eigenes Einspritzorgan und kann in der R2-Serie von Mitsubishi Electric sogar individuell heizen und kühlen. Dies bedingt u.a., dass VRF-Anlagen sich auch als vollwertige, monovalente Wärmeerzeuger für größere Objekte eignen. Darüber hinaus sind bei Split-Klimageräten die verwendbaren Leitungsstrecken deutlich kürzer als bei VRF-Anlagen, die auf größere Objekte ausgelegt sind und bis zu 1000m betragen können. Jedoch verschwimmen diese klaren Abgrenzungen zwischen Split-Klima- und VRF-Anlagen derzeit durch innovative Gerätekonzepte. „Mit unserer Pumy-Serie bieten wir die technologischen Innovationen der VRF-Technik ähnlich wie bei unserem Konzept Mr. Slim+ für den kleinen Leistungsbereich an. Dort, wo bislang ausschließlich Split-Klimaanlagen vorgesehen waren, wird es möglicherweise künftig auch die Alternative einer kleinen VRF-Anlage geben“, erläutert Lechte abschließend.

Fazit

Klimageräte haben sich von ihrer Grundfunktion der Kühlung her kommend mittlerweile schon fast zu Alleskönnern entwickelt. Insbesondere die wirtschaftliche Beheizung ist zum Verkaufsargument geworden. Auch die Filtertechnik, die sogar Viren und Bakterien in der Atemluft eliminiert, bietet nicht nur Allergikern ­stichhaltige Argumente für die Klimatechnik. Besonders überzeugend sind Systeme, die den Räumen entzogene Wärme nicht an die Umwelt abgeben, sondern auf den Energieträger Wasser zur Beheizung oder Warmwasserbereitung übertragen. So sind hohe System-COPs erreichbar. Weitere Funktionalitäten wie 3-D-Sensorik oder App-Steuerung vervollständigen die Angebote bei Klima­geräten.