Der erste Handwerker-Tag zum hydraulischen Abgleich fand am 8. November in Frankfurt am Main unter dem Motto „Von Experten für Experten“ statt. Die Veranstaltung wurde von der co2online GmbH koordiniert und vom Bundesumweltministerium gefördert. 50 Handwerker und Energieberater aus ganz Deutschland waren nach Hessen gekommen, um gemeinsam mit Vertretern aus Industrie und Verbänden in Vorträgen und Workshops über den hydraulischen Abgleich zu diskutieren.
Gleich zu Beginn ging es in der Podiumsdiskussion „Hydraulischer Abgleich light?“ um die Frage, ob Techniken wie X-Parts von Kermi, Vario Q von Afriso oder Vitoflow von Viessmann tatsächlich eine Arbeitserleichterung beim Durchführen des hydraulischen Abgleichs darstellen oder teilweise den Abgleich gar erübrigen. Mit Prof. Dieter Wolff von der Ostfalia Hochschule, Helmut Maxeiner von der SHK AG und Axel Gampper von Afriso diskutierten drei namenhafte Branchenexperten. Leider kristallisierte sich bei dieser Runde keine einheitliche Empfehlung dieser immer wieder auftauschenden Frage heraus.
Eine konkrete Empfehlung gab es dagegen in Sachen Temperaturspreizung. So regten die Experten an, dass sich die Handwerker bei der Einstellung nicht ausschließlich an den Tabellen der Hersteller orientieren. Vielmehr sollte eine Spreizung von 20 bis 30 Kelvin zwischen Vorlauf und Rücklauf das Ziel sein. Mit Vertretern des Bafa und der KfW-Bank konnten die Handwerker über die Nachweispflicht für den hydraulischen Abgleich diskutieren. In einem weiteren Workshop bekamen die Installateure Tipps für die Arbeit mit den Software-Programmen Optimus des Kölner Softwarehaus Hottgenroth und ZVPlan. Rechtsanwalt Dr. Hans-Michael Dimanski gab den Handwerkern Ratschläge, wie sie Haftungsrisiken bei einem hydraulischen Abgleich minimieren können. Zum Abschluss des Tages ging Bernd Scheithauer von Danfoss mit den Besuchern auf Fehlersuche und zeigte typische Probleme und Lösungen beim Durchführen des hydraulischen Abgleichs. Der Handwerkertag soll in anderen Regionen wiederholt werden.