Plakatkunst aus aller Welt steht im Mittelpunkt des Kunstprojektes „Wasser ist Leben“. Unter diesem Motto hat der Zentralverband Sanitär Heizung Klima im vergangenen Jahr zum zweiten Mal einen internationalen Plakatwettbewerb ausgeschrieben und Studenten und Künstler aufgefordert, sich mit der Problematik mangelhafter Wasserversorgung in weiten Teilen der Welt auseinanderzusetzen. Fast 5000 Teilnehmer aus 83 Ländern folgten dem Wettbewerbsaufruf. Auf der ISH präsentierte die Verbandsorganisation die besten Plakatentwürfe. Ende März wurden die Kunstwerke in das offizielle Veranstaltungsprogramm der Vereinten Nationen zum Weltwassertag in Kapstadt, Südafrika integriert. Auch die Stadt Nanjing in China präsentierte die Plakate im Rahmen des Nanjing Water Day 2011. Noch bis zum 10. September sind nun 50 Exponate bei der Duravit AG in Hornberg ausgestellt (siehe Seite 7).
Künstler sensibilisieren zum Thema Wassermangel
Die Studenten haben sich mit dem Problem des drohenden Wassermangels künstlerisch auseinandergesetzt. Mit den so entstandenen Postermotiven ist es ihnen gelungen, die Bedeutung von Wasser als Lebensmittel Nr. 1 eindrucksvoll darzustellen. Die Initialzündung zu dem Projekt kam aus Deutschland, obwohl es bei uns eigentlich genug Wasser gibt. Laut Bundesumweltministerium stehen für die 82,5 Millionen Bundesbürger rein rechnerisch 6241 Liter Wasser pro Kopf und Tag zur Verfügung. Der gegenwärtige Pro-Kopf-Verbrauch liegt jedoch nur bei 126 Litern.
In vielen anderen Regionen der Erde sind ausreichende Wasservorräte keine Selbstverständlichkeit. In vielen trockenen Gegenden sind die Bemühungen, ausreichend Wasser zur Verfügung stellen zu können, bereits zur Überlebensfrage geworden. Und auch Deutschland sagen Experten im Zuge des Klimawandels eine Verschlechterung der Verhältnisse voraus. Nicht nur deshalb ist es wichtig, auch in unseren Breitengraden mit dem Lebensmittel Wasser sorgfältig umzugehen und die Bevölkerung dafür zu sensibilisieren.
Zeitgemäße, faszinierende Kunstwerke
Unter dieser Maxime wurde unter der Leitung von Prof. Heinz-Jürgen Kristahn (Universität der Bildenden Künste Berlin) gemeinsam mit dem Nanjing Arts Institute und der Normal University Hangzhou der zweite Wettbewerb „Water is Life“ realisiert. Kristahn setzt das Plakat gezielt als Instrument zur Meinungsbildung ein. Er sieht Plakatkunst als Kind unseres technischen Zeitalters, bei dem die geistige Bewältigung der Themen, kombiniert mit handwerklicher Intelligenz, zu faszinierenden, zeitgenössischen Kunstwerken führt. Die Poster spiegeln eine internationale mediale Bildsprache, die zum Nachdenken anregt. „Die Resonanz bei den ersten Ausstellungen in Kapstadt und Nanjing war sehr positiv. Wir leisten damit einen Beitrag unserer globalen Verantwortung zum Thema ressourcenschonende Wasserverwendung,“ unterstreicht Professor Kristahn sein Engagement.
Auch in Deutschland Verantwortung für Wasser stärken
Geprägt von der Sorge rund um das Lebensmittel Nr. 1 wurde das Projekt durch den ZVSHK gefördert. Neben dem Zentralverband gehören die Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft, die Duravit AG und der Gentner Verlag bei der zweiten, nun präsentierten Staffel zu den Sponsoren. ZVSHK-Präsident Manfred Stather: „Wir wollen auf die gewaltige Aufgabe aufmerksam machen, Sicherheit und Hygiene in der Trinkwasserversorgung zu verwirklichen – nicht nur in den Ländern der Dritten Welt, sondern auch in unseren Breitengraden.“ Duravit-Vorstandschef Franz Kook: „Die Plakatkunst ist ein probates Mittel, die Verbraucher nachdenklich zu stimmen und zum sparsamen Umgang mit Wasser zu sensibilisieren. Wir freuen uns dieses Projekt unterstützen zu können, denn der nachhaltige Umgang mit Ressourcen steht bei Duravit ganz oben auf der Agenda.“ Wer die Plakate in seiner Region präsentieren möchte, kann dies tun. Die Ergebnisse der ersten Staffel sind derzeit bereits als Wanderausstellung unterwegs. Federführend ist auch hier der Zentralverband Sanitär Heizung Klima. Die Motive können außerdem in einem 175-seitigen Katalog begutachtet werden. Ein Exemplar kostet 24,80 Euro Schutzgebühr und kann ebenfalls beim Zentralverband bestellt werden.
SBZ-Prädikat: Der Bildband zeigt viele überraschende Motive mit ebenso vielen Aha-Effekten. Schnell bestellen, solange der Vorrat reicht. Die SBZ möchte für dieses Thema sensibilisieren und präsentiert in den nächsten Ausgaben je ein Motiv des Wettbewerbs. DS
Extras
Wasser ist Leben – auch in Ihrer Region
Wer Wasser-ist-Leben-Exponate in seiner Region präsentieren möchte oder einzelne Plakate gedruckt haben möchte, wendet sich an Anne Schumacher, Telefon (0 22 41) 92 99-0, E-Mail: a.schumacher@zentralverband-shk.de.
Die Motive wurden in einem 175-seitigen Katalog veröffentlicht. Ein Exemplar kostet 24,80 Euro und kann, so lange der Vorrat reicht, ebenfalls beim Zentralverband unter info@zentralverband-shk.de bestellt werden.
Damit Sie sich einen Eindruck von den außergewöhnlichen Arbeiten verschaffen können, finden Sie alle Ausstellungsexponate auf https://www.sbz-online.de/tags/extras-zum-heft
Hintergrund
Folgen von Wasserdefizit
Der Wassergehalt des menschlichen Körpers wird exakt kontrolliert und konstant gehalten. Verliert der Körper mehr als 0,5 % seines Gewichts an Wasser (0,3 bis 0,4l), entsteht bereits ein Durstgefühl. Flüssigkeitsverluste von nur 2 %, z.B. durch starkes Schwitzen oder Diarrhoen (starke Durchfälle), vermindern die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Werden die Flüssigkeitsverluste nicht rechtzeitig ersetzt, werden dem Blut und dem Gewebe Flüssigkeit entzogen. Das Blut fließt langsamer und harnpflichtige Substanzen können nicht mehr in ausreichendem Umfang ausgeschieden werden. Gleichzeitig ist die Versorgung der Muskelzellen mit Sauerstoff und Nährstoffen herabgesetzt.
Eine Abnahme des Körperwassers um 3 % führt bereits zu einem Rückgang der Speichelsekretion und der Harnproduktion sowie zu Mundtrockenheit und Verstopfung. Bei einer Abnahme um 5 % tritt ein beschleunigter Puls ein, die Körpertemperatur steigt. Schon nach zwei bis vier Tagen ohne Wasserzufuhr treten Übelkeit, Schwindelgefühle, Kopfschmerzen, Durchblutungsstörungen, Erbrechen und Muskelkrämpfe auf. Ein Wasserverlust von 10 % führt zu Verwirrtheitszuständen. Ein Wasserdefizit von 20 % führt unweigerlich zum Tode durch Nieren- und Kreislaufversagen.