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Spendenprojekt

Berufsschule in Tansania: Jeder Euro geht direkt nach Chala

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Ein Meilenstein: Die ersten 50 Schüler haben im Februar 2022 ihre Ausbildung begonnen. Initiator Roland Ketterer (Mitte) ist regelmäßig mehrere Wochen in Chala und treibt sein Herzensprojekt seit vielen Jahren voran.

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Ein Meilenstein: Die ersten 50 Schüler haben im Februar 2022 ihre Ausbildung begonnen. Initiator Roland Ketterer (Mitte) ist regelmäßig mehrere Wochen in Chala und treibt sein Herzensprojekt seit vielen Jahren voran.

Roland Ketterer aus Donaueschingen engagiert sich seit vielen Jahren im tansanischen Dorf Chala (Ostafrika) dafür, dass die Landbevölkerung bessere Chancen für die berufliche Bildung bekommt. Mit 50 Schülerinnen und Schülern wurde jetzt der Schulbetrieb aufgenommen. Roland Ketterer ist ein herausragendes Beispiel für einen Unternehmer, dessen Blick weit über den eigenen Tellerrand hinausreicht, indem er Nachhaltigkeit mit hoher Eigenverantwortung verknüpft!

Was vor 12 Jahren mit dem Bau eines Brunnens begann, ist nun in der Eröffnung der Schule gemündet. Die zu 100 % privat finanzierte Initiative von Roland Ketterer ist mittlerweile auch für viele Unterstützer eine Herzensangelegenheit geworden. Nachdem er seinen SHK-Handwerksbetrieb in Donaueschingen im Zuge der Nachfolgeregelung unlängst übergeben hat, engagieren sich Roland und Ehefrau Birgitte bei dem Projekt im tansanischen Chala noch intensiver. Mittlerweile ist es für sie auch ein Stück Heimat geworden.

Nach dem erfolgreichen Start des Unterrichtes geht es jetzt darum, die Schule und den Schulbetrieb zu erweitern, um noch mehr Menschen gute Perspektiven für eine bessere Zukunft zu geben. Dazu bedarf es weiterer Spenden. Das Besondere an dieser Initiative: Jeder Euro kommt direkt in Chala an. Es gibt keine Organisations- und Verwaltungskosten, die bei den großen Spendenorganisationen in der Regel bei bis zu über 40 % liegen. Die Verwendung der Gelder wird von Roland Ketterer persönlich gesteuert und überwacht. Jeder Euro kommt da an, wo er gebraucht wird.

Alles begann mit einem Brunnen

Gerne erinnern sich die Ketterers an die bescheidenen Anfänge. In der ländlichen Region, fernab aller Touristenpfade, begann alles 2010 mit dem Bau eines solarstrombetriebenen Trinkwasserbrunnens. Dabei hat es Roland Ketterer verstanden, die Menschen vor Ort für dieses Projekt zu begeistern und zum Mitmachen zu animieren. Klar, dass auch moderne Brunnenbohrtechnik eingesetzt und beschafft werden musste, doch es blieb noch immer genügend Arbeit für die Menschen dort übrig. Einfachste Technik einzusetzen und bereits vorhandene Fertigkeiten weiterzuentwickeln, versprachen einen Erfolg, der von allen Beteiligten nachvollziehbar war. Damit war der Anfang gemacht für etwas Größeres.

Gewerbeschule mit 50 Ausbildungsplätzen

Das recht überschaubare Brunnenhäuschen war eine gute Basis. Es zeigte auf der einen Seite, wie wertvoll eine verlässliche Quelle für Trinkwasser ist, andererseits ließ sich auch demonstrieren, was man mit soliden handwerklichen Fähigkeiten aufbauen kann.

Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Ausgehend von den baulichen Anfängen rund um den Brunnen hat Roland Ketterer mit seinem ­Engagement an vielen Stellen mitgewirkt, sodass am Rande des Dorfes Chala mit seinen etwa 22 000 Einwohnern im Februar 2022 die kleine Gewerbeschule eingeweiht werden konnte.

Zwei Ausbildungsjahre sind die Basis

25 Jungen und 25 Mädchen sind in einem Internat untergebracht und starten mit einem Ausbildungskonzept, das in den ersten beiden Schuljahren den Schwerpunkt legt auf Englisch, Wasser-, Abwasser-, Sanitärinstallation, Hauselektrik, Betriebswirtschaft und Computeranwendung. Nach erfolgreicher Abschlussprüfung kann man die Gewerbeschule bereits als Facharbeiter verlassen. Bei entsprechend gutem Ergebnis und wenn der Wunsch für eine weiterführende Qualifikation besteht, eröffnet sich die Möglichkeit für ein drittes Ausbildungsjahr. Dann kommt die Solartechnik hinzu und das bislang erworbene Wissen wird nochmals vertieft.

Wer in der Abschlussprüfung erfolgreich ist, ist gerüstet für die Selbstständigkeit. Damit ist der Grundstein gelegt für einen zukünftigen Mittelstand, der in einer der ärmsten Regionen Afrikas die nötigen Fähigkeiten und Voraussetzungen mitbringt, um vielen weiteren Menschen dort Perspektiven für die Zukunft zu schaffen.

Ausbildung: In den ersten beiden Jahren liegt der Schwerpunkt auf Englisch, ­Wasser-, Abwasser-, ­Sanitärinstallation, Hauselektrik, Betriebswirtschaft und Computer­anwendung.

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Ausbildung: In den ersten beiden Jahren liegt der Schwerpunkt auf Englisch, ­Wasser-, Abwasser-, ­Sanitärinstallation, Hauselektrik, Betriebswirtschaft und Computer­anwendung.

Bildung im Handwerk – wichtige Partner gefunden

Damit die Idee für diese Gewerbeschule Realität werden konnte, hat Ketterer wichtige Partner gesucht und gefunden. Während Regierungen in weiten Teilen Afrikas kommen und gehen, zeigen die seit Jahrzehnten aktiven Kirchen eine verhältnismäßig stabile Kontinuität und haben großen Einfluss auf die Entwicklung in der jeweiligen Region. Der ehrgeizige Plan für diese Hilfe zur Selbsthilfe konnte erst dann Formen annehmen, als ein Projektvertrag unterzeichnet werden konnte, der über einem Zeitraum von vier Jahren die Errichtung eines „Ausbildungszentrums für Trinkwasser und Solar Chala“ ermöglichte. Partner war und ist bis heute die katholische Kirche im tansanischen Bistum Sumbawanga.

Ketterer hat im Oktober 2014 nicht nur den Projektvertrag abgeschlossen und den Baubeginn der Schule begleitet. Wie zu Anfang beschrieben, startete er Jahre vorher mit dem Brunnenbauprojekt samt Stromgewinnung durch Solarmodule. Dafür erhielt er übrigens 2011 den LEA-Mittelstandspreis für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg.

Flankierend wurde der Verein Elimu4Afrika e.V gegründet (siehe Kasten). „Elimu“ ist in Tansania einer der Kernbegriffe für die gesellschaftliche Entwicklung. Das Wort bedeutet in der Amtssprache Swahili „Bildung“. In der Region gibt es zwar Maurer, Mechaniker und Elektriker, aber kaum Handwerker, die sich mit Trinkwasser auskennen. Deshalb sah Ketterer von Anfang an großen Handlungsbedarf, um für diese Ressource die nötige Technik und die fehlenden Fachleute in den Fokus zu nehmen.

Wichtige Spenden für den Schulbetrieb

Während in den vergangenen Jahren mit viel Umsicht darauf geachtet wurde, dass der Bau der Gewerbeschule auch für die Menschen vor Ort eine lohnenswerte Arbeit gebracht hat, steht nun neben dem Ausbau der Schule auch der Schulbetrieb im Vordergrund. Die Rahmenbedingungen sind geschaffen: Schulgebäude, Lehrwerkstatt und Internat sind fertig und die Schülerinnen und Schüler haben seit einigen Monaten mit der Berufsausbildung begonnen.

Mittlerweile geht es in erster Linie darum, den Schulbetrieb durch Spendengelder langfristig zu sichern und die Zahl der Ausbildungsplätze durch einen weiteren Bauabschnitt sogar zu verdoppeln. Roland Ketterer hat dafür zusammen mit dem Verein Elimu 4Afrika zwei Bausteine entwickelt, die auf transparente Art und überschaubare Weise Spenden zur Gewerbeschule bringen können – ohne Umwege und kostspielige Verwaltung. Und es ist dafür gesorgt, dass sich dort jeder Euro für die Hilfe zur Selbsthilfe bezahlt macht.

Gründerzeit: Schon vor Jahren entstanden erste Gebäude des ­Ausbildungszentrums. Die Ziegel werden im Ort hergestellt, Menschen aus der Gemeinde Chala finden Arbeit auf der Baustelle.

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Gründerzeit: Schon vor Jahren entstanden erste Gebäude des ­Ausbildungszentrums. Die Ziegel werden im Ort hergestellt, Menschen aus der Gemeinde Chala finden Arbeit auf der Baustelle.

Fachleute für jeweils zwei bis vier Monate gesucht

Für die Ausbildung werden nun Leute vom Fach, wie beispielsweise pensionierte Gewerbelehrer oder Handwerksmeister gesucht, die auch schon einmal für zwei bis vier Monate nach Tansania gehen können und wollen. Verpflegung und Unterkunft sind frei. Wer sein Wissen rund ums Trinkwasser und regenerative Energien mit den Menschen in Chala teilen möchte, sollte einfach Kontakt mit Roland Ketterer aufnehmen.

Agroforest – der Schlüssel für regionale Landwirtschaft

Mittelfristig soll an die Gewerbeschule ein Agroforest-Zentrum angegliedert werden. Agroforest ist das Schlüsselwort für ein weiteres Fachgebiet, das durch bewährte Pflanztechniken große Chancen auf Erfolg hat. Erste Arbeiten für eine baumbasierte Landwirtschaft haben bereits begonnen und könnten dort in einer der ärmsten Regionen Tansanias die karge Steppe verwandeln – wenn das nötige Fachwissen den Menschen vermittelt wird und sich zu tatkräftigem Mitwirken umsetzen lässt.

Schließlich sollen die Feldfrüchte die Eigenversorgung des Ausbildungszentrums sicherstellen und darüber hinaus für die Menschen im Umland Arbeit und Ertrag bringen. Spenden dafür sind gut angelegtes Geld und erfüllen Hoffnungen unter den Dorfeinwohnern von Chala, die derzeit etwa einen Euro als Tagelohn bekommen.

Schon jetzt zeichnet sich ab: Das Entwicklungsprojekt könnte die Versorgung weiter Teile des Landes (auch des grenznahen Teils von Sambia) mit Trinkwasser und Strom ermöglichen. Zudem leistet es Klimaschutz durch die Vermeidung von Kahlschlag von Bäumen und Büschen. Denn Trinkwasser muss dann nicht mehr durch gesammeltes Brennholz abgekocht werden.

Vielen Dank an all‘ die Spender, es geht weiter!

Handwerkskollege Roland Ketterer sorgt über den dazu gegründeten Verein Elimu4Afrika dafür, dass die finanzielle Hilfe Wirkung entfalten kann: „Zunächst meinen herzlichen Dank an diejenigen, die uns bislang finanziell unterstützt haben! Super wäre es, wenn möglichst viele weitere Kollegen, Großhändler und Hersteller unser Schulprojekt für Wasser und Solar unterstützen würden. Wir tragen dafür Sorge, dass jeder Euro in Tansania ankommt. Unser Verein hat so gut wie keine Verwaltungskosten. Und es ist ein gutes Gefühl, den jungen Leuten in Afrika die Chance auf eine bessere Zukunft zu geben. Schließlich sind unser Handwerk und der Mittelstand in Deutschland die Pfeiler einer funktionierenden Gesellschaft geworden. Und so soll es auch einmal in Tansania werden.“

Hilfe zur Selbsthilfe

Die Ausbildung der jungen Menschen in der Gewerbeschule und das Agroforest-Landwirtschaftsprojekt zielen darauf, den Menschen auf nachhaltige Weise hoffnungsvolle Perspektiven zu eröffnen. Dabei wird auch als wichtig angesehen, dass durch einen 40 %igen Mindestanteil an Mädchen unter den Schülern der Einfluss von Frauen in der tansanischen Gesellschaft gestärkt wird. Der etwa 20 000 Einwohner zählende Ort ­Chala in der Region Rukwa liegt im Südwesten des Landes und zählt zu den ärmsten Regionen Tansanias. Das durchschnittliche Einkommen liegt bei 30 Euro im Monat. Die Kosten für ein Jahr Schule betragen pro Schüler 400 Euro. Mit diesem Beitrag werden Unterkunft, Verpflegung und Personal finanziert.

Wenn Sie dieses Herzensprojekt unterstützen möchten, können Sie einen Basis-Baustein oder einen Premium-Baustein zeichnen (siehe separate Seite). Sie können die Zusage einmalig geben oder als Abonnement starten. Dafür gibt es dann auch steuerlich abzugsfähige Spendenbescheinigungen.

Hier finden Sie weitere Informationen und einen Antrag auf Mitgliedschaft im Verein Elimu4afrika