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Marktdaten

Auch in Österreich sind 2023 Wärme­pumpen weniger gefragt

Sebastian Studio – stock.adobe.com

Marktentwicklung Wärmepumpen in Österreich: Herstellerumsatz in Mio. Euro.

Branchenradar.com Marktanalyse

Marktentwicklung Wärmepumpen in Österreich: Herstellerumsatz in Mio. Euro.

Der Markt für Wärme­pumpen bleibt in Öster­reich im Jahr 2023 deut­lich unter dem Vor­jahres­niveau. Die staat­lichen Förder­ungen werden nicht ab­ge­holt.

Die Hausse bei Wärmepumpen macht nicht nur in Deutschland eine Pause. Laut dem aktuellen Branchenradar Wärmepumpen in Österreich schrumpfen die Herstellererlöse im Jahr 2023 um nahezu 10 % gegenüber dem Vorjahr auf rund 341 Mio. Euro. Die Nachfrage verringert sich um 11 % auf rund 53 000 Stück.

Für die unerwartete Absatzdelle nennt das Marktforschungsinstitut „Branchenradar.com Marktanalyse“ mehrere Erklärungen: Zum einen bauten sowohl der Fachhandel als auch die installierenden Fachbetriebe – als Folge der Lieferengpässe im Jahr 2022 – zum Teil hohe Lagerbestände auf, die nun langsamer abgerufen werden als ursprünglich gedacht. Insofern war das Wachstum im Jahr 2022 auch durch Vorziehkäufe getrieben, die nun im laufenden Jahr abgeschichtet werden. In Deutschland ist das ebenfalls zu beobachten.

Zum anderen stelle der anhaltend hohe Strompreis bei gleichzeitig sinkendem Gaspreis die ökonomische Sinnhaftigkeit von Wärmepumpen infrage. Zumal Gas-Heizungen (ohne Förderzuschüsse) deutlich günstiger sind als Wärmepumpen und mittlerweile auch klar ist, dass ungeachtet des Kriegs in der Ukraine die Gasversorgung bis auf Weiteres gesichert ist. Und da offenbar in Österreich selbst das geplante Verbot von Gas-Heizungen im Neubau „wackelt“, sei das Risiko bei einer Entscheidung gegen eine Wärmepumpe überschaubar.

Das sinkende Interesse an Wärmepumpen schlägt sich auch auf die Förderaktion „Raus aus Öl und Gas“ in Österreich nieder. Im Vergleich zu 2022 dürfte sich die Anzahl der Förderanträge 2023 wohl halbieren. Mehr als die Hälfte der Fördermittel liegt noch im Topf. Die Regierung reagiert darauf, indem man das Programm bis Jahresende aussetzt – mit der Begründung, dass im kommenden Jahr die Fördersätze auf bis zu 75 % der Investitionskosten erhöht werden. Falls die Nachfrage dann nicht wieder anspringt, stehe die angesagte Wärmewende zur Disposition. ■
Quelle: Branchenradar.com Marktanalyse / jv

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