Seit Kurzem hat das SHK-Handwerk einen Champion: Nathanael Liebergeld hat bei den WorldSkills 2015 die Goldmedaille geholt. Mit Engagement und Leidenschaft für den Beruf zeigt dieser junge Anlagenmechaniker, was im SHK-Handwerk machbar ist, wenn man seine Fähigkeiten und Kompetenzen gebündelt einsetzt. Der Sieg ist nicht nur ein persönlicher Gewinn, sondern wertet auch das gesamte SHK-Handwerk mit seinen Gewerken auf.
Die SHK-Branche ist eine Zukunftsbranche. Doch diese Message hat viele Jugendliche noch nicht erreicht. Daran muss die gesamte Branche arbeiten, um dem drohenden Fachkräftemangel zu begegnen. Denn die Aussichten, als Unternehmer, Meister, Techniker, Geselle oder Kaufmann im SHK-Handwerk beruflich erfolgreich zu sein, sind gut – im Gegensatz zu manch anderen traditionellen Handwerksberufen. Vom aktiven Umweltschutz über das Know-how im Bereich Energieeffizienz bis hin zur Realisierung von Wellness in den eigenen vier Wänden gibt es genügend Geschäftsfelder, in denen Fachkräfte auf Jahrzehnte hinaus ihre Talente in die Tat umsetzen können.
Initiative gegen Fachkräftemangel
Die SHK-Berufsorganisation arbeitet an einem neuen Konzept für die Nachwuchswerbung, das 2016 wirksam wird. Doch ausbildungswillige Fachbetriebe, die auch jetzt eine Lehrstelle zu vergeben haben, können noch für dieses Ausbildungsjahr 2015/2016 die Initiative ergreifen. Nachmeldungen lassen sich auch jetzt (bis Ende Dezember) bei den Berufsschulen und Kammern einreichen.
Viele Jugendliche sind nämlich (neu) auf der Suche nach einer passenden Perspektive für ihre Ausbildung. Das gilt nicht nur für die Kandidaten, die von vorneherein nach ihrem Schulabschluss eine Lehre angesteuert haben. Es gibt auch zahlreiche Bewerber, die eigentlich studieren wollten, dann aber festgestellt haben, dass sie sich in einem handwerklichen Beruf mit Perspektive besser aufgehoben fühlen. Gut ist, wenn dann der SHK-Betrieb mit einem interessanten Praktikumsplatz oder einer Lehrstelle bereit steht und den Jugendlichen willkommen heißt.
Wer es versteht, in der öffentlichen Wahrnehmung die richtigen Schnittstellen zu nutzen, kann sein Lehrstellenangebot breit streuen. Sinnvoll ist es beispielsweise, die Agentur für Arbeit als gut vernetzte Informationsbörse mit ins Boot zu holen.
Alternative Umschüler
Was vielen Handwerksunternehmern nicht präsent ist: Für einen freien Ausbildungsplatz kann auch ein Umschüler der Richtige sein, denn ein solcher Kandidat hat in der Regel bereits einen Beruf erlernt und ist mit vielen betrieblichen Abläufen vertraut – teils auch mit den Besonderheiten des Handwerks. Eine Umschulung dauert in der Regel lediglich zwei Jahre und wird in den meisten Fällen über die Arbeitsagenturen finanziert.
Unter www.vollesrohrzukunft.de finden potenzielle Azubis die wichtigsten Eckdaten zu den vier Ausbildungsberufen im SHK-Handwerk. Alle Infos bis hin zur Bewerbung lassen sich mit nur wenigen Mausklicks aufrufen bzw. herunterladen. Doch die Datenbank kann bei der Suche nach einem nahe gelegenen Ausbildungsbetrieb nur so gut sein, wie es die Aktualität und Genauigkeit der Angaben möglich macht. Sprich: Interessiert sich der Jugendliche für den Klempnerberuf, sollte er tatsächlich nur Spenglerbetriebe im Umkreis angezeigt bekommen und keinen Innungsbetrieb, der Anlagenmechaniker ausbildet. Jeder organisierte SHK-Innungsbetrieb, der weiterhin freie Ausbildungsplätze anbietet, kann binnen kurzer Zeit in der Datenbank für Klarheit sorgen.
Daten auf aktuellem Stand?
Viele Betriebe aktualisieren bereits die Handwerkersuche unter wasserwaermeluft.de, damit sie von Bauherren und Endverwendern mit ihren Kompetenzfeldern gefunden werden (z. B. Heizungs-Check, barrierefreies Bad, Wohnungslüftung, VawS-Sachverständiger sowie Gebäudeenergieberater). In der Datenbank ist es ebenso möglich, den jeweiligen Lehrberuf und die Anzahl freier Ausbildungsplätze anzugeben. Das gelingt, indem der Fachunternehmer nach seinem Login unter www.zvshk.de im „persönlichen Bereich“ Voraussetzungen schafft. Dazu klickt man auf „eigene Daten bearbeiten“, findet seine Grunddaten oder gibt sie zunächst ein und setzt bei „Gewerk“ sowie „Ausbildung“ die entsprechenden Marker für den jeweiligen Lehrberuf.
Nicht vergessen: Auch die Menüpunkte „Zugehörigkeit“ sowie „weitere Angaben“ sollte man gelegentlich prüfen. Diese Ergänzungen in der Datenbank vergrößern die Chancen, dass der Handwerksbetrieb mit seinem Leistungsangebot besser wahrgenommen wird – als weiterer Wettbewerbsvorteil für den organisierten SHK-Unternehmer.