Im Jahr 2020 sind nach Daten des Statistischen Bundesamts insgesamt 124 596 Wohngebäude für den Bau genehmigt worden. 52,8 % sollen überwiegend oder ausschließlich mit einer Wärmepumpe beheizt werden.
Im Neubau nimmt die Wärmewende Gestalt an. Von den 124 596 im Jahr 2020 neu genehmigten Wohngebäuden sollen 10 257 (8,2 %) Gebäude mit Geothermie und 55 544 (44,6 %) mit Umweltthermie beheizt werden.
Unter Umweltthermie fasst das Statistische Bundesamt Aerothermie (Wärmequelle Luft) und Hydrothermie (Wärmequelle Wasser) zusammen. Insgesamt hat die Wärmepumpe damit einen Marktanteil von 52,8 % erreicht.
32,3 % der Gebäude sollen mit Gas beheizt werden. Da Wasser/Wasser-Wärmepumpen nur einen kleinen Marktanteil an den verkauften Wärmepumpen aufweisen, haben inzwischen allein die Luft/Wasser-Wärmepumpen einen deutlich höheren Anteil bei den neu genehmigten Wohngebäuden als Gas. Die anderen Wärmeerzeuger und Versorgungsarten kommen zusammen nur auf 14,9 %.
In genehmigten Nichtwohngebäuden liegt der Wärmepumpenanteil im Jahr 2020 bei 12,8 % (2019: 11,7 %). Damit ist seit 2015 ein durchgehend steigender Anteil von Wärmepumpen auch bei Nichtwohngebäuden zu verzeichnen, während der Anteil von Gasheizungen kontinuierlich sinkt. 2020 waren Gas-Heizungen in Nicht-Wohngebäuden noch mit 17,7 % vertreten. Die insgesamt niedrigen Werte ergeben sich, weil der überwiegende Teil der Nicht-Wohngebäude nicht beheizt wird.
Der Anteil der Wärmepumpe an allen Baugenehmigungen (Wohn- und Nichtwohngebäude) 2020 beläuft sich nach Berechnungen des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP) dabei auf 45,7 %, was einem Anstieg um 6,2 Prozentpunkte entspricht (2019: 39,5 %).
Bei den fertiggestellten neuen Wohngebäude fand die Ablösung 2019 statt
Die Baugenehmigungen spiegeln momentan das tatsächlich Baugeschehen verzerrt wider. Die Zahl der Baugenehmigungen ist im Jahr 2020 mit 368 589 Wohnungen um 2,2 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen und war damit weiter deutlich höher als die Zahl der Baufertigstellungen. Dies führte nunmehr zu einem Überhang von genehmigten aber noch nicht fertiggestellten Wohnungen von insgesamt 779 432 Wohnungen.
Der seit 2008 anhaltende Anstieg des Bauüberhangs hat sich damit im Jahr 2020 weiter fortgesetzt und den höchsten Stand seit 1998 erreicht. Dazu kommt, dass Baugenehmigung und Baufertigstellungen eher selten ins gleiche Kalenderjahr fallen. So lag die Wärmepumpe bei den Baufertigstellungen (Wohngebäude) erstmals 2019 vor der Gas-Heizung, in der Genehmigungsstatistik fand die Ablösung bereits 2017 statt. ■
Der Artikel gehört zur TGA-Themenseite TGA-Marktdaten
Siehe auch:
Neufassungen der BEG-Richtlinien veröffentlicht
Sonder-Förderung für Wärmepumpe im Bestand geplant
Roadmap für Dekarbonisierung des Gebäudesektors