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Tipps für eine neue (Werbe-)Briefkultur

Lust- statt Frustbriefe

Sie sind also die Ent-Langweiler unserer Briefe? So oder so ähnlich heiter empfangen mich meine Beratungskunden. Die Büroeinrichtung glänzt in Chrom, duftet nach Holz oder zeigt klare Kunststoffflächen. Der Blick aus dem Fenster fällt aufs Firmengelände oder in die aufgeräumte Werkstatt. Das Outfit von Chefs und Mitarbeitern wechselt zwischen sportlich, klassisch und modisch.

Wer Phrasen drischt...

Doch wie sieht es mit der Korrespondenz aus? Wo bleibt dort der Charme, das Lebendige und Abwechslungsreiche? Verloren gegangen im Alltagsstress? Statt Ausdruckskraft und Individualität regiert in der Geschäftskorrespondenz die Ärmelschoner- und Stehkragenkultur aus Bismarcks Zeiten. Die Briefschreiber sitzen meist ratlos vor ihren leeren, weißen Bildschirmen. Aber die Zeit drängt: Mahnungen, ­Angebote, Werbebriefe etc. müssen schnell raus. Und so wimmelt es weiterhin von nicht mehr zeitgemäßen Phrasen und Floskeln in den Frustbriefen, die die Kunden meist auch nicht lesen. Denn: „Wer Phrasen drischt wird Misserfolg ernten.“

Auf zur neuen Briefkultur!

Öffnen Sie Ihre Fenster, atmen Sie tief und tauschen Sie den Büromief gegen Sonne und frische Luft aus. Genauso funktioniert es mit den Briefen: Eliminieren Sie die alten Normen und Regeln. Es lebe die Vielfalt, gemixt mit Ironie, Humor und Spannung. Der Kunde soll den frischen Wind spüren und sofort erkennen: In dieser Firma gibt es keine Langweiler, sondern kompetente, kreative Mitarbeiter.

So sieht oft ein „ganz normaler“ Einladungsbrief aus:

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir haben unsere Klima-Palette erweitert. Deshalb möchten wir Sie am Samstag, den 19. und Sonntag, den 20. Februar 2008 in unsere Ausstellungsräume einladen. Wir würden Ihnen gerne in unserem Klimashop die neuesten Klimageräte zeigen.

Wir verbleiben mit freundlichen Grüßen

PS: Anbei ein Katalog

Es geht auch anders. Wichtig fürs Gelingen eines guten Werbebriefes sind:

– Betreff bzw. Anmacher

– Anrede

– erster Satz

– Gruß

– Postskriptum (PS:)

Doch woher kommen die Ideen für einen solchen „Lustbrief“? Schlagen Sie z.B. den Sportteil der Tageszeitung auf. Hier finden Sie alles, was Sie brauchen: Sieg, Power, Motivation, Aufbäumen. Oder suchen Sie Schlüsselbegriffe und Schlüsselwörter im Lexikon, im Internet usw. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Einladung für Klima-Shop

Auch im Buch „Lustbriefe statt Frustbriefe“ finden Sie Anregungen. Zum Beispiel für...

• ...den Anmacher bzw. Betreff:

– Behalten Sie Ihren kühlen Kopf

– Ein Geschenk des Himmels

– Wetterbericht: die gefühlte Temperatur liegt heute bei...

• ...die Anrede:

– Guten Tag, Herr Maier

– Liebe Frau Kraus, aufgepasst

– Hallo, lieber Geschäftsfreund

• ...den ersten Satz:

– Hatte Dornröschen vielleicht schon eine Klimaanlage?

– Ein klasse Klima

– Egal, wie und was Sie fühlen: bei uns und mit uns herrscht immer ein prima Klima

• ...den Gruß:

– Wohltemperierte Grüße

– Heiße Grüße kurz vor dem Siedepunkt

– Bleiben Sie cool

• ...PS:

– Schon Bach träumte 1722 vom „wohltemperierten Klavier“

– Je nach Feeling erwarten Sie eisgekühlte Windbeutel und der Wintercocktail Sweet Heat

– Das Energiebarometer steigt

So könnte der Einladungsbrief jetzt lauten:

Wetterbericht: die gefühlte Temperatur liegt heute bei...

Guten Tag, Herr Maier,

egal, wie und was Sie fühlen, bei uns und mit uns herrscht immer ein prima Klima.

Am Samstag, den 19. und Sonntag, den 20. Februar 200X präsentieren wir in unserem frisch modernisierten Klimashop die neuesten Klimageräte.

Bleiben Sie cool.

Ihr Günter Bittner

PS: Je nach Feeling erwarten Sie eisgekühlte Windbeutel und der Wintercocktail Sweet Heat

Einladung für Bad-Studio

Nachfolgend ein Beispiel für einen Einladungsbrief in ein Bad-Studio. Zum Beispiel für...

• ...den Anmacher bzw. Betreff:

– Ihr Traumbad: Lust & Sinnlichkeit

– Willkommen zu neuen Badewannen-Träumen

– Ihre Wünsche… unser Vorschlag… Ihr Traumbad

• ...die Anrede:

– Liebe Bad-Begeisterte

– Hallo Freunde der Bad-Kultur

– Einen wunderschönen Tag

• ...den ersten Satz:

– Lust und Freude

– Eine Wohltat: im neuen Bad träumen und genießen

– Ja, ja, ja kommen Sie!

• ...den Gruß:

– Überschäumende Grüße

– Wellness-Grüße

– Grüße aus der Zentrale für kreative Bad-Ideen

• ...das PS:

– Prima Sache: Mit uns baden Sie gut

– …heiße Musik & kalte Drinks erwarten Sie

- „Die Ente kommt nicht in die Badewanne, Herr Müller-Lüdenscheid“ ­(Loriot)

So könnte der Brief lauten:

Willkommen zu neuen Badewannen-Träumen

Liebe Bad-Begeisterte,

ja, ja, ja, kommen Sie!

Am Samstag, den 19. und Sonntag, den 20. Februar 200X präsentieren wir Ihnen in unseren Ausstellungsräumen die neuesten Kreationen und Badewannen für himmlische Badewonnen.

In unserem nagelneuen Bad-Studio zeigen wir Ihnen Möglichkeiten, wie Sie Ihr Badezimmer neu und mal ganz anders gestalten können.

Bringen Sie den Grundriss Ihres Badezimmers mit.

Überschäumende Grüße

von Günter Bittner

Prima Sache: Mit uns baden Sie gut

Die erste Mahnung

Erfahrungen unserer Kunden zeigen, dass eine erste freundliche, heitere, eventuell witzige Mahnung viel Zeit und Anwaltskosten sparen kann. Natürlich muss die Mahnung auch juristisch korrekt formuliert sein.

Beispiel: drei erste Sätze

– „Die meisten tragen ihr Geld zur Bank, um es vor sich selbst in Sicherheit zu bringen“ (Sigmund Graff)

– Sind Sie von unserem Badeinbau so fasziniert, dass Sie vergessen haben, die Rechung zu bezahlen?

– Franz Alt schrieb das Buch: „Die Sonne schickt uns keine Rechnung“...

Dies könnte die erste Mahnung sein:

Franz Alt schrieb das Buch:

„Die Sonne schickt uns keine Rechnung“.

Wir schon, Herr Lehmann.

Die Rechnung-Nr. 4711 ist noch nicht bezahlt. Bitte überweisen Sie uns bis zum xx.xx.2008 den Betrag von 1000 €.

Grüße von Mahnfred + Mahnuela

PS: Hier spricht das Konto: „Ich bin heute so schrecklich unausgeglichen“.

Kundenanfrage beantworten

Ein Interessent ruft an und bittet Sie um die Zusendung bestimmter Unterlagen. Reagieren Sie sofort und gekonnt: Nicht etwa den Prospekt ins Kuvert und weg damit. Schreiben Sie einen pfiffigen Begleitbrief, der den Interessenten quasi „umarmt“.

Beispiel für Anrede und Haupttext:

Einen wunderschönen guten Morgen, Herr Maier,

prima, dass Sie angerufen haben. Vielen Dank für Ihr Interesse.

Hier der gewünschte Prospekt. Und bevor ich Ihnen jetzt viel erzähle rufe ich Sie lieber gleich morgen an.

Versprochen!

Trauen Sie sich!

Was brauchen Sie für die neue (Werbe-) Briefkultur? Begeisterung und Leidenschaft für neue Wege. Mut zur emotionalen Kommunikation. Mut um verschüttete Kreativität auf einfachste Weise zu wecken. Denken Sie daran: Menschen freuen sich über Briefe, die Leidenschaft, Emotion, Humor, Witz, einen Schuss Ironie und Charme transportieren. Und je freudiger man selbst schreibt, desto erfolgreicher wird der Brief. Entwickeln Sie deshalb ein Textsystem mit einer individuellen Stichwort-Box, die sich permanent erweitern lässt. Bringen Sie fröhlich und ungeniert Ihre Stärken und Ihren eigenen Wortwitz ein. Was kann passieren? Nichts! Höchstens: zu viele Aufträge. Deshalb: Trauen Sie sich!

Unser Autor Günter Bittner ist Verleger, Autor und Dozent rund um das Thema „Werbebrief-Kultur“. Bittner bietet zudem Schulungen und Seminare (speziell auch für Handwerker) an (www.bittner.de; Kontaktdaten siehe Kasten).

Unser Autor Günter Bittner ist Verleger, Autor und Dozent rund um das Thema “Werbebrief-Kultur“. Bittner bietet zudem Schulungen und Seminare (speziell auch für Handwerker) an (www.bittner.de; Kontaktdaten siehe Kasten).

Buchtipp

Den ganzen Werbebrief-Baukasten mit vielen Anregungen, Ideen und Beispielen finden Sie im Buch „Lustbriefe statt Frustbriefe“ (24,90 €, 192 Seiten, ISBN 3-00-011726-1). Portofreie Bestellungen auch direkt vom Autor:

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