Auch wenn sich der Russland-Ukraine-Krieg noch gar nicht in der Statistik niedergeschlagen hat: Beim künftigen Wohnungsneubau führt die Wärmepumpe, die Gas-Heizung geht vom Markt.
Auf der Basis „primärer Energieträger / primäres Heizsystem“ für neu genehmigte Wohnungen ist die Heizungs-Wärmepumpe seit 2020 Marktführer und hat diese Position 2021 mit einem Marktanteil von 43,6 % und einen Vorsprung von 17,4 Prozentpunkten vor Erdgas (Marktanteil von 26,2 %) deutlich ausgebaut.
Ein Blick auf die Zahlen für Januar und Februar 2022 – die noch nicht vom Russland-Ukraine-Krieg beeinflusst sein können –, zeigt, dass sich der Trend fortsetzt: Mit einem Marktanteil von 22,5 % liegen Gas-Heizungen nun 6,5 Prozentpunkte unter dem Vorjahreszeitraum und 3,7 % unter dem Wert für das gesamte Jahr 2021. Klarer Gewinner ist die Wärmepumpe – mit einem Marktanteil von 49,1 % für den Zeitraum Januar und Februar 2022 (+ 6,8 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahreszeitraum).
Mit den zuletzt deutlich gestiegenen Gaspreisen, einer Neubewertung der Versorgungssicherheit bei Erdgas sowie den Turbulenzen bei der Bundesförderung für Neubauten Anfang 2021 und die angekündigten Fortschreibungen bei der Neubauförderung und des Gebäudeenergiegesetzes für 2023 spricht nichts für eine Trendwende.
Die Gas-Heizung wird im Neubau nun aussortiert
Wenngleich sich viele der Einflüsse aufgrund des erheblichen Planungsvorlaufs vor dem Erteilen einer Baugenehmigung erst zeitversetzt auf die Neubau-Genehmigungsstatistik auswirken werden, ist jedoch klar:
Im Neubau wird die Ära der Gas-Heizung nun schnell zu Ende gehen. Mit dem Inkrafttreten der 65-%-Klausel für erneuerbare Energien bei neu installierten Heizungen – nach den letzten Beschlüssen der Ampel-Koalition ab 2024 – dürfte die Gas-Heizung mangels Verfügbarkeit erneuerbarer Erdgas-Substitute zu diesem Zeitpunkt fast ganz aus der Neubau-Genehmigungsstatistik als „primärer Energieträger / primäres Heizsystem“ verschwinden.
Und für einen 35-%-Rest mit der Konzentration auf Spitzenlastzeiten wird sich die Erschließung in neuen Baugebieten nicht mehr rechnen und somit hier Gas leitungsgebunden gar nicht mehr zur Verfügung stehen. Trendbeschleuniger dürfte auch die Abschaffung der EEG-Umlage ab Juli 2022 sein.
Übrigens: Auf der Basis neu fertiggestellter Wohngebäude hat die Heizungs-Wärmepumpe 2021 die 50-%-Marke überschritten. ■
Im Kontext:
Habecks Arbeitsplan: bis 2024 jährlich 500 000 Wärmepumpen