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Trinkwassergüte in der Hausinstallation erhalten – SBZ-Serie, Teil 3

Trinkwasser-Installation: Hygienegerecht montieren und in Betrieb nehmen

Bei der Installation und Inbetriebnahme hat es der Fachhandwerker im wahrsten Sinne des Wortes selbst in der Hand, wie hygienisch die Trinkwasser-Installation nach der bedarfsgerechten Auslegung tatsächlich wird.

Viega

Bei der Installation und Inbetriebnahme hat es der Fachhandwerker im wahrsten Sinne des Wortes selbst in der Hand, wie hygienisch die Trinkwasser-Installation nach der bedarfsgerechten Auslegung tatsächlich wird.

Trinkwasser-Installationen sind nicht einfach nur Rohre, in denen Wasser von A nach B bzw. vom Hausanschluss oder Speicher zur Zapfstelle fließt. Sie sind vielmehr die Verpackung für das Lebensmittel Trinkwasser. Deswegen ist es wichtig, dass auch bei der Montage und Inbetriebnahme einer Hausinstallation ein paar grundlegende Hygieneregeln beachtet werden.

Die größten Gefahren gehen im Ein- oder Zweifamilienhaus nicht nur von falschen Temperaturen oder Stagnation aus, sodass sich bspw. Legionellen stark vermehren können. Ein genauso großes Risiko besteht, wenn die Trinkwasser-Installation unsauber montiert und in Betrieb genommen wurde. Dann kann entweder Schmutz oder stagnierendes Wasser im Rohrleitungsnetz den idealen Nährboden für krank machende Bakterien bilden.

Schmutzeintrag vermeiden

Die Montage einer Trinkwasser-Installation ist auch in einem Ein- oder Zweifamilienhaus zumeist ein Projekt, das sich über Tage oder Wochen hinzieht. Ein Zeitraum, in dem viele Rohrleitungsabschnitte oft nur teilweise fertiggestellt sind. Die Gründe dafür sind vielfältig. So können bspw. zwar die Kellerverteilung und die Steigleitungen bereits installiert sein, für die Anbindeleitungen auf der Etage muss aber erst noch die Vorwand gestellt werden. Oder es fehlen noch die Armaturen für die Feininstallation. Oder es handelt sich um ein größeres Gebäude und die Trinkwasser-Installation soll abschnittsweise in Betrieb gehen.

Halbfertige Installationsabschnitte mit Rohrleitungsenden, an denen später weiter installiert wird sollten zur Vermeidung von Schmutzeintrag immer und in jedem Fall abgestopft werden – selbst dann, wenn die Installationsarbeiten schon ein paar Stunden später fortgesetzt werden.

Wassereinbrüche und Überflutungen

Ein seltenes, jedoch nicht zu unterschätzendes Risiko für die innere Verschmutzung von Trinkwasser-Installationen sind in diesem Zusammenhang auch Wassereinbrüche oder eine Überflutung der Baustelle. Oftmals genügt schon ein heftiger Regenguss, um die Bodenplatte des Rohbaus knöcheltief unter Wasser zu setzen und dabei die gelagerten Rohre und Verbinder zu überschwemmen. Mit dem Wasser gelangen dann immer auch Schmutz, Fremdstoffe und Bakterien in das Innere, was eine nicht unerhebliche Gefahr für die Trinkwasserhygiene mit sich bringt.

Unverpackte Installationskomponenten sollten nach so einem Ereignis daher nicht mehr ohne sorgfältige Reinigung verbaut werden. Und selbst verpackte Bauteile müssen genau geprüft werden, weil nicht jede Verpackung wasserdicht ist. Rohre können je nach Art und Grad der Verschmutzung gegebenenfalls gespült werden. Sie sind aber anschließend mit Gefälle zu lagern, damit sie auch innen vollständig und schnell abtrocknen.

Risiken bei der Dichtheitsprüfung

Das Verkeimungsrisiko ist auch der Grund, warum die obligatorische Dichtheitsprüfung einer Trinkwasser-Installation mittlerweile fast nur noch „trocken“, also mit Druckluft oder Inertgas, durchgeführt wird. Das vom ZVSHK veröffentlichte Merkblatt „Dichtheitsprüfungen von Trinkwasser-Installationen mit Druckluft, Inertgas oder Wasser“ (Januar 2011) weist darauf hin, dass

● in Gebäuden mit erhöhten hygienischen Anforderungen die Verwendung von ­inerten Gasen gefordert werden kann, um eine Kondensation der Luftfeuchtigkeit in den Rohren auszuschließen:
die Dichtheitsprüfung mit Luft durchgeführt werden soll, wenn eine längere Stillstandszeit bis zur Inbetriebnahme zu erwarten ist oder die Leitungen beispielsweise wegen Frost nicht vollständig gefüllt bleiben oder die Korrosionsbeständigkeit eines Rohrwerkstoffs in einer teil­entleerten Leitung gefährdet ist.

Weitere, ausführliche Tipps für eine saubere Montage und Inbetriebnahme von Trinkwasser-Installationen lesen Sie im kompletten Beitrag in SBZ 14-2022

Artikelserie: Trinkwassergüte in der Hausinstallation erhalten

Experten sind sich einig: Bei der Trinkwasser-Installation sollte es unabhängig von der Gebäudegröße keine Kompromisse geben. Denn Krankheitserreger im Trinkwasser – ­etwa Legionellen oder Pseudomonaden – werden nicht nur in großen Gebäuden, ­sondern immer wieder auch in Ein- und Zweifamilienhäusern nachgewiesen. Sie stellen vor allem für immungeschwächte Personen ein hohes Infektionsrisiko dar. Die Artikelserie geht auf die häufigsten Ursachen für hygienische Probleme in der ­Trinkwasser-Installation ein und zeigt auf, wie sich diese zuverlässig vermeiden lassen.

Die Serie befasst sich dabei mit folgenden Schwerpunkten:
● Teil 1: Hausanschlussraum
● Teil 2: Fließweg und Verteilung
● Teil 3: Installation und Inbetriebnahme
● Teil 4: Betrieb und Wartung