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Weltwassertag 2022

Trinkwasser ist eine wertvolle Ressource

SBZ: Zum Tag des Wassers wird meist thematisiert, dass dieses wertvolle Lebensmittel nicht verschwenderisch, sondern sparsam verwendet werden soll. Wie sehen Sie diese Botschaft?

Markus Walther: Die Botschaft ist sicher nicht falsch. Wassersparen – also der ressourcenschonende Umgang mit unserem wichtigsten Lebensmittel – ist für viele Menschen ein ernstes Thema. Über das Wassersparen hinaus geht es hierzulande jedoch um weit mehr Handlungsoptionen, damit die Ressource Trinkwasser die nötige Aufmerksamkeit bekommt.

SBZ: Welche weiteren Aspekte brauchen mehr Aufmerksamkeit?

Walther: Ich begreife das Thema umfassender. Natürlich geht es darum, nur so viel Trinkwasser wie tatsächlich nötig zu verbrauchen. Und das kann in einem Fall mehr, in einem anderen Fall weniger sein. Es sind häufig komplexe Zusammenhänge, die unterschiedliches Handeln erforderlich machen.

SBZ: Haben Sie ein Beispiel parat?

Walther: An der WC-Spülung lässt sich das gut verdeutlichen. Bei der Badmodernisierung könnte der alte Spülkasten, der über keine Mengendosierung verfügt, samt Keramik durch eine moderne Einheit ersetzt werden. Vielleicht sogar mit einem System, das mit einer Spülmenge von lediglich viereinhalb Litern auskommt.

SBZ: Gegenüber neun Litern bei einem älteren System hätte dieser Spareffekt doch ­eine enorme Bedeutung, oder?

Walther: Sicher, doch der Sanitärfachmann hat bei der Modernisierung nicht nur diesen Spareffekt im Blick, sondern bezieht auch die Betriebsbedingungen im häuslichen Entwässerungssystem mit ein. Bleiben dort die vorhandenen, meist großen Rohrdurchmesser bestehen, könnte die reduzierte Spülmenge unerwünschte Ablagerungen und Verstopfungen in der Leitung verursachen, die dann erst durch extreme Spülvorgänge wieder behoben werden müssten.

Einen schonenden Umgang mit Wasser ermöglichen zahlreiche Lösungen, die zum Beispiel die berührungslose Armatur sowie die Nutzung eines Urinals mit geringer Spüldosierung umfassen.

Bild: Geberit


Einen schonenden Umgang mit Wasser ermöglichen zahlreiche Lösungen, die zum Beispiel die berührungslose Armatur sowie die Nutzung eines Urinals mit geringer Spüldosierung umfassen.
Für den regelmäßigen Austausch in den Trinkwasserleitungen sorgt zum Beispiel eine Hygienespülung, die sich auch verdeckt mit der WC-Spülung kombinieren lässt.

Bild: Geberit

Für den regelmäßigen Austausch in den Trinkwasserleitungen sorgt zum Beispiel eine Hygienespülung, die sich auch verdeckt mit der WC-Spülung kombinieren lässt.
Technik im Verborgenen: Über zwei Schiebe­regler lassen sich Einstellungen für die 2-Mengen-Spülung flexibel vornehmen. Damit leistet das Ventil Typ 212 einen wichtigen Beitrag zum ressourcenschonenden Umgang mit Trinkwasser bei gleichzeitig optimaler Ausspülung der WC-Keramik.

Bild: Geberit

Technik im Verborgenen: Über zwei Schiebe­regler lassen sich Einstellungen für die 2-Mengen-Spülung flexibel vornehmen. Damit leistet das Ventil Typ 212 einen wichtigen Beitrag zum ressourcenschonenden Umgang mit Trinkwasser bei gleichzeitig optimaler Ausspülung der WC-Keramik.

SBZ: Was schlagen Sie als Lösung vor?

Walther: Um die jeweiligen Rohrdurchmesser des vorhandenen Entwässerungssystems berücksichtigen zu können, geben wir entsprechende Hinweise in den technischen Unterlagen. Beim neuen Spülventil Typ 212 für alle unseren Unterputzspülkästen erhält der Sanitärprofi zudem die Kompetenz, den werkseitig voreingestellten Mittelwert exakt auf die jeweilige WC-Keramik anpassen zu können. Das Know-how im Spülventil verbirgt sich zwar gemeinsam mit dem Spülkasten in der Vorwand, lässt aber zu, dass die Spülmenge auch nachträglich individuell verändert werden kann.

SBZ: Wie erfahren Nutzer, dass die Technik einen hohen Anteil daran hat, mit der Ressource Wasser angemessen umzugehen?

Walther: Viele Endverwender sind längst sensibilisiert und wollen sich beim Thema Umweltbewusstsein persönlich einbringen. Sie achten deshalb auf ihren ökologischen Fußabdruck, das bezieht den Umgang mit Trinkwasser ein. Geberit unterstützt dieses Bestreben um einen möglichst geringen Ressourcenverbrauch ausdrücklich. Auch der Sanitärprofi kann sich mit seinem Wissen um die technischen Möglichkeiten einbringen und in seiner Beratung diesem Kundenwunsch entgegenkommen.

SBZ: Wo sehen Sie Bedarf in der Beratung?

Walther: Spürt der Sanitärfachmann im Gespräch, dass der Kunde aufgeschlossen ist, möglichst sorgsam mit Trinkwasser umzugehen, lassen sich von der berührungslosen Armatur über die Nutzung eines Urinals mit geringer Spüldosierung bis zur wassersparenden Dusche zahlreiche Lösungen empfehlen, die einen schonenden Umgang mit Wasser ermöglichen. Doch damit sind wir noch nicht beim Thema Trinkwasserhygiene.

SBZ: Also sehen Sie vielmehr bei diesem Thema hierzulande den Schwerpunkt?

Walther: Wasser ist erst dann Trinkwasser, wenn es dem Verbraucher hygienisch einwandfrei zur Verfügung steht. Deshalb muss ein regelmäßiger Austausch in den Leitungen bis zur letzten Zapfstelle stattfinden. Kaltwasser sollte möglichst kalt bleiben und Warmwasser benötigt spezielle technische Voraussetzungen. Ob kalt oder warm – sowohl Legionellen als auch Keime und Bakterien dürfen nicht zur Gefahr werden. Der ­Sanitärprofi kann durch einen Trinkwasser-­Check klären, ob die Rahmenbedingungen geeignet sind. Und da besteht aus meiner Sicht in manchem Gebäude Handlungs­bedarf.

SBZ: Trinkwasserhygiene ist demnach ­höher zu bewerten als der Spargedanke?

Walther: Für den Nutzer hierzulande ist die einwandfreie Qualität der Trinkwasserversorgung selbstverständlich. Ebenso der hohe technische Stand der Sanitäreinrichtungen, wenn er sich für eine Modernisierung entscheidet. Dass der Sanitärprofi dann auch den Wasserspargedanken verfolgt, gehört für Geberit zum Know-how einer zeitgemäßen Planung und Installation dazu. Das kann und sollte der Fachbetrieb in seiner Beratungskompetenz deutlich machen. Schließlich wirkt die Technik meist im Verborgenen.

SBZ: Herr Walther, vielen Dank für das ­Gespräch.

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